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Beispiele

Skandinavien: Loki

Loki ist wohl eine der rätselhaftesten Figuren der skandinavischen Mythologie. Obwohl keine eindeutigen Belege für seine Verehrung oder Bekanntheit in anderen Teilen der Germanischen Welt vorliegen, wird er zum `Dreh- und Angelpunkt´ der Mythologie (besonders der Isländischen). Häufig wird er in der Skaldendichtung, einer Form höfischer Dichtung des mittelalterlichen Skandinaviens, erwähnt.

Loki ist der Sohn des Riesen Fárbauti und der Laufey (oder Nal), bei der es sich wahrscheinlich um eine Göttin handelt. Er wird selber als eine Art Riese beschrieben. Seine Frau ist die Göttin Sigyn. Außerdem hat Loki gemeinsam mit einer Riesin drei Kinder - einen Wolf, eine Schlange und eine Frau (die manchmal auch als Todesgöttin bezeichnet wird). Diese drei `Monster´ bedrohen die Götter.

Loki lebte bei den Göttern. Es ist jedoch nicht klar, ob er selber auch ein Gott ist. Manchmal wird er als `Gott des Feuers´ interpretiert. Zunächst unterstützte Loki die Götter in ihrem Kampf gegen das Chaos. Seine Taten jedoch waren meist doppeldeutig - aus einem Missverhalten seinerseits ging schließlich etwas Positives hervor. Ihn zeichnet seine veränderbare Gestalt, sein unehrenhaftes, kurzsichtiges und impulsives Verhalten, aber auch seine hohe Intelligenz aus. Und diese Eigenschaften führten zu wichtigen kulturellen Errungenschaften. Ein Beispiel dafür ist folgende mythologische Geschichte:

Nachdem die Götter die Welt erschaffen hatten, bot ihnen ein Baumeister an eine Verstärkung um ihr Reich `Asgard´ zu errichten. Wenn ihm dies innerhalb einer bestimmten Frist gelingen sollte, wollte er als Lohn die Hand der Göttin Freyja, sowie die Sonne und den Mond haben. Die Götter willigten ein. Doch als sie sahen, dass es dem Baumeister mit Hilfe seines Hengstes gelingen würde rechtzeitig fertig zu werden, forderten sie Loki auf sich etwas zu überlegen, wie er den Baumeister um seinen Lohn bringen könne. Da verwandelte Loki sich in eine Stute und bewegte den Hengst dazu ihr zu folgen. Ohne das Pferd konnte der Erbauer der Verstärkung sein Werk jedoch nicht fertig stellen und so wurden Freyja, die Sonne und der Mond gerettet. Nach einiger Zeit kam auch Loki zurück. Als Stute hatte er ein achtbeiniges Fohlen geboren - `Sleipnir´ - das als bestes Pferd unter Göttern und Menschen gilt. Er gab es dem Gott Odin, der mit `Sleipnir´ in die Schlacht des Weltuntergangs reiten wird.[1]

Schließlich agierte Loki aber immer häufiger gegen die Götter. Bis er es letztlich zu weit trieb und von ihnen gefangen genommen wurde. Sie fesselten ihn in einer Höhle und brachten über seinem Gesicht einen Giftwurm an. Obwohl seine Frau Sigyn versucht das Gift in einem Gefäß aufzufangen, tropft immer wieder ein bisschen in seine Augen. Wenn er sich vor Schmerzen windet, bebt die Erde. So sollen die Erdbeben entstehen. In der Zeit `Ragnarök´, der Zeit der Apokalypse, des Weltuntergangs der skandinavischen Mythologie, wird Loki wieder frei kommen. Er wird die Toten in die entscheidende Schlacht führen. [2]

Verweise

  1. Lindow 2005
  2. Lokis Mythologie

Quellen