Exzerpt:Suzuki Y 2011
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Autor
Yui Suzuki ist Historikerin für antike und mittelalterliche buddhistische Kunst. Sie besitzt einen Master in Asian Studies von der Sophia Universität in Tokyo und einen Doktortitel von der University of California in Los Angeles. Ihre Forschung konzentriert sich auf die Vermittlerrolle, die Objekte und menschliche Körper zwischen der materiellen und spirituellen Welt einnehmen.[1]
Inhalt
Kapitel 1: The Formation of the Yakushi Cult
Yakushi Buddha spielte schon seit dem dritten Jahrhundert unter dem Namen Bhaisajyaguru eine große Rolle in Ostasien. In China erreichte der Kult um ihn seine Blütezeit zwischen dem späten sechsten und dem achten Jahrhundert und kam in dieser Zeit auch über die koreanische Halbinsel nach Japan. Die Sutras über den Medizin-Buddha wurden in der zweiten Hälfte des siebenten und der ersten Hälfte des achten Jahrhunderts überliefert. Zwei dieser Schriften, namentlich die Yakushi Sutra und die Shichibutsu Yakushi Sutra, die die Verehrung des Yakushi Buddha und seine Macht behandeln, waren in ihrer chinesischen Übersetzung in Japan weit verbreitet. Die Entstehung des Yakushi Kultes in Japan kann durch Schriftstücke und Buddha-Abbildungen auf die das letzte Viertel des siebenten Jahrhunderts zurückgeführt werden. Zu dieser Zeit waren Kaiser Tenmu und Kaiserin Jitō, die an der Errichtung großer buddhistischer Tempel beteiligt waren, an der Macht. Tenmu gelobte den Tempel Yakushiji zu errichten, welcher dem Yakushi Buddha geweiht ist und daher als Beweis seiner Beliebtheit gedeutet werden kann. Im Tempel befand sich einst eine große Yakushi Triade aus Bronze mit Yakushi in der Mitte und den Bodhisattwas Nikkō und Gakkō an seiner Seite. Wie an den prunkvollen Statuen zu erkennen ist, war der Yakushi-Kult anfänglich unter Menschen in bedeutenden sozialen Stellungen verbreitet und Yakushi wurde hauptsächlich für ihre Gesundheit und Memorialisierung nach dem Tod verehrt. Mit der Zurückdatierung einer hölzernen Yakushi Statue im Tempel Hōrinji auf die zweite Hälfte des siebenten Jahrhunderts, lässt sich ab dieser Zeit jedoch auch eine Ausbreitung des Yakushi Kultes auf Gebiete außerhalb der damaligen Hauptstadt Fujiwarakyōs feststellen. Während der Nara-Periode kamen weitere Einflüsse aus China nach Japan und es entwickelte sich ein allumfassender Heilkult um Yakushi, der dazu konzipiert war der ganzen Nation zu profitieren. Im achten Jahrhundert wurde die Yakushi Verehrung durch buddhistische Buße-Rituale – keka genannt – weiter popularisiert. Diese Rituale wurden vorerst weitgehend praktiziert um persönliche Vorteile zu erhalten und schlechtes Karma zu eliminieren, allerdings wandelten sie sich nach Ausbruch einiger Epidemien und wurden von da an auch verwendet um für das Wohl der ganzen Nation zu bitten.