Schamanismus
Die Bezeichnung "Schamanismus" stammt vom tungusischen Wort "shaman", der Wissende. Allerdings dürfte dieses Wort im heutigen Tungusien nicht bekannt sein. Es könnte aus dem Sanskrit stammen: "Sramana", der religiöse Praktiker der Askese. Es ist möglich, dass dieses Wort sich von dort aus nach Asien verbreitet hat, nach China als "shaman", nach Japan als "shamon".
Der Schamane gilt als Mittler zwischen Menschen und Göttern und besitzt heilende und übernatürliche Kräfte. Ihm obliegt die Sorge für die Verstorbenen und für die Geister der Ahnen.
Als eigenes Phänomen wurde Schamanismus von der Forschung zunächst in Sibirien lokalisiert (Bild: Sibirischer Shamane, 1925), ähnliche Phänomene treten allerdings bei vielen Völkern des eurasischen Raumes in verschiedensten Variationen auf. Auch in Nord- und Südamerika, in Ozeanien, Australien und Afrika. Auch in den säkularisierten Kulturen Europas und Asiens stößt man auf Varianten des Schamanismus.
In Korea und Japan ist der Shamanismus oft „weiblich“, d.h., dass in erster Linie Frauen shamanistische Praktiken vollziehen.
Zur Heilung rufen Schamaninnen Buddha-Gottheiten und kami herbei, um mit ihrer Kraft den Fluch zu brechen und die bösen Geister zu vertreiben, die die Krankheit verursachen (Alaszewska/Alaszewski 2015, S.316).
Quellen
- Torsten Passie, Schamanismus Information (Stand: 2012/09/24).
- Jane Alaszewska, Andy Alaszewski 2015„Purity and danger: Shamans, diviners and the control of danger in premodern Japan as evidenced by the healing rites of the Aogashima islanders.“ Health, Risk & Society 17, 3-4 (2015), S. 302–325.
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