Anime Schreine
Durch das Phänomen des Anime Tourismus, dabei handelt es sich um das Besuchen realer Orte aufgrund dessen Auftauchens in der japanischen Populärkultur, haben einige davon betroffene Schreine einen regelrechten Boom an Besucherzahlen erlebt.
In besonderer Weise profitiert davon haben Schreine (aber auch Tempel) denn diese werden oft zu beliebten Touristenzielen von Fans der Animeserien, in denen sie vorkommen und als Schauplätze dienen. Oftmals wird dabei sogar sehr kleinen und abgelegenen Schreinen neues Leben durch den Andrang der Fangemeinschaft eines Anime eingehaucht. Abgesehen von erhöhten Spendengeldern (oft wird bei den Schreinen für eine Fortsetzung des Anime gebetet), verkaufen diese auch relevante Fanartikel, so z.B. Ema-Täfelchen mit Motiven aus dem jeweiligen Anime. Andererseits stehen diese Praktiken bei Schreinen auch immer wieder in Verruf, denn die neue Besucherschaft betet womöglich nicht die dort ursprünglich ansässigen und verehrten Gottheiten an, sondern viel mehr fiktionale Charaktere aus den entsprechenden Populärkulturwerken.
Begrifflichkeiten:
Der Akt, einen realen Ort aufzusuchen, der in einem Anime vorgekommen ist, wird als eine Pilgerreise (seichijunrei 聖地巡礼) bezeichnet. Die Anime-Schauplätze dabei werden als das Heilige Land bezeichnet (seichi 聖地), sind also wortwörtlich Pilgerstätten für die Fans. In Anlehnung an die 88 heiligen Orte des Shikoku-Pilgerwegs, hat die japanische Anime Tourism Organization deshalb im Jahr 2016 eine eigens kurierte Liste von 88 Anime-Pilgerstätten zum Besuchen ausgegeben.
Beispiele:
Ein besonders bekanntes Beispiel dafür ist der altehrwürdige Washinomiya Schrein 鷲宮神社 in der Präfektur Saitama, der seit 2007 ein beliebtes Ziel für Fans der Serie Lucky ☆ Star darstellt. Weitere bekannte Schreine die sich einen Namen in der Anime-Fangemeinschaft gemacht haben, sind der Kanda Schrein 神田神社 durch die Serie Love Live! School Idol Project, oder der Ōarai Isosaki Schrein 大洗磯前神社 durch die Serie GIRLS und PANZER.