Exzerpt:Saeki 1989

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Saeki, Arikyo 佐伯有清 (1989): Ennin 円仁. Tōkyō: Nihon Rekishi Gakkai.

Autor

Der Historiker Arikyo Saeki 佐伯有清 さえきありきよ (geb. 02.03.1925 Akasaka, Tōkyō; gest. 19.07.2005 o. O.). Er war spezialisiert auf den Gebieten der Geschichte des altertümlichen Japans, der Forschung zum Yamatai-Koku, der Ideengeschichte des Buddhismus im altertümlichen Japan und der Geschichte der Anfangszeit der japanischen Tendai-Schule. 1995 bekam den Orden des heiligen Schatzes 瑞宝章 ずいほうしょう für sein Verdienst verliehen.

Hauptwerke

  • Forschung zur Biographie von Jikakudaishi 慈覚大師伝の研究 1986年
  • Politik und Gesellschaft im alten Japan 日本古代の政治と社会 1978年
  • Die letzte japanische Gesandtschaft 最後の遣唐使 1978年
  • Forschung zu den Clans des alten Japans 日本古代氏族の研究 1985年
  • Staatsgefüge des japanischen Altertums und Ostasiens 日本の古代国家と東アジア 1986年


Ennins Geburt und Familie

Ahnentafel Ennins

Ennins weltlicher Familienname war Mibu壬生 (bzw. Mibu uji壬生氏). Es heißt, dass sein Vorfahr Toyoki Irihiko no Mikoto, der erste Sohn Sujin-Tennōs, war. Der Sippenname Mibu war in den östlichen Provinzen weit verbreitet. Aber in Shimotsuke, dem Geburtsort Ennins, brachte man, als Ennin bereits ein bekannter Mönch war, den Clan Mibu nur mit Ennins weltlichen Namen in Verbindung und nicht mit Toyoki Irihiko no Mikoto (vgl. Saeki:2). In der Kumakura-Ahnentafel 熊倉系図 steht, dass Ennin der Enkel der 10. Generation von Narakimi 奈良君 (auch bekannt als Nara no Wake und Shimotsuke no Kimi Nara) ist (vgl. Saeki:4).

Es wird überliefert, dass eine violette Wolke Ennins Elternhaus bedeckte, als er geboren wurde. Der Mönch Kōchi 広智 vom Daiji-Tempel 大慈寺 sah dies und erkannte es als gutes Omen. Daraufhin wollte er dem gerade auf die Welt gekommenen Ennin eine gute Zukunft ermöglichen und ihn künftig als sein Schüler erziehen. Diese Geschichte ist allerdings nur erfunden. Als Vorlage diente ziemlich sicher die Geburtslegende vom Gegenspieler Saichōs, Ennins späterer Lehrer, Kiki 窺基. Der Mönch Sōshō 僧詳 beschrieb in seinen Lotos-Sūtra-Biographie 法華伝記 die Geburt Kikis mit eben jener violetten Wolke, die das Haus bedeckte (vgl. Saeki:5).

Ennin als Mönch

Ennin entstammt einer hochintellektuellen, kulturellen und nicht armen Familie. Deswegen hatte er auch Zugang zu Bildung. Vieles lernte er allerdings von seinem älteren Bruder. Als Ennin neun Jahre alt war ermutigte ihn seine Mutter im Daiji-Tempel unter dem Mönch Kōchi zu lernen (vgl. Saeki:16f.). Saeki vermutet, dass Ennin entschieden hat ein Schüler Kōchis zu werden, da sein Lieblinssūtra das Kanzeongyō 観世音経 war, welches besagt, dass durch dieses Sūtra Qualen, Kriege etc. überwunden werden und in Ennins Geburtsort gab es viele Kriege und er wollte den Menschen mit der buddhistischen Lehre helfen (vgl. Saeki:31).

Der Daiji-Tempel pflegte enge Beziehungen zur Tendai-Schule. Diese Schule hat seine Wurzeln beim Berg Tendai in China mit seinem Gründervater Ganjin. Dieser gab sein Wissen an den japanischen Mönch des Daiji-Tempels Dōchū weiter, dem Lehrer von Kōchi. Unter Kōchi wuchsen zahlreiche berühmte Tendai-Mönche heran (vgl. Saeki:20f.).

Mit 15 Jahren, im dritten Jahr der Daidō-Ära 大同 (808), stieg Ennin auf den Berg Hie 比叡山. Es wird gesagt, dass er Kōchi dorthin begleitete, dort erstmals auf Saichō traf und geradewegs sein Schüler wurde (vgl. Saeki:33).

Ennin in China

Im zweiten Jahr der Jōwa-Ära 承和 (835), wurde Ennin als sogenannter Shōyakusō 請益僧 für die 17. Japanische Gesandtschaft in das China der T’ang-Dynastie gewählt (vgl. Saeki:55).

838 kamen Ennin und sein Gefolge nach einigen wetterbedingten Erschwernissen in der chinesischen Provinz Yōshū 揚州 an. Leider traten weitere Erschwernisse für Ennin auf, diesmal jedoch von politischer Natur. Ennin musste den Bürgermeister der Provinz Yōshū um die Erlaubnis bitten, zum Berg Tendai reisen zu dürfen. Dieser musste dieses Gesuch an die chinesische Regierung weitergeben und die Antwort ließ ein Jahr lang auf sich warten. Schließlich verweigerte die chinesische Regierung Ennin die Erlaubnis einer Reise zum Berg Tendai, was ihn verständlicherweise sehr erzürnte (vgl. Saeki:82ff., 101).

Der japanische Botschafter war Ennin äußerst wohlbesonnen und bekam von ihm die Erlaubnis, inoffiziell in China zu verbleiben. Hierfür wurde er vom japanischen Botschafter sogar finanziell unterstützt. Also blieb Ennin in China und konnte so klammheimlich zum Berg Tendai und auch zum Berg Godai 五台山 reisen (vgl. Saeki:103, 105, 116, 133, 153).