Exzerpt:Hayek 2006

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Exzerpiertes Werk:

Matthias Hayek 2006
„'Abe no seimei to yamai' chūsei setsuwa ni okeru ishi, in'yōshi, sōryo ga byōki ni taishite hatashita yakuwari o megutte.“ Sokendai review of cultural and social studies 2 (2006), S. 43-52. (Exzerpt.)

Matthias Hayek versucht in seinem Artikel die Rolle, die Yin Yang Meister im antiken bis mittelalterlichen Japan in Bezug auf Krankheiten der damaligen Zeit gespielt haben, näher zu beleuchten. Hierbei konzentriert er sich vor allem auf die Figur des Abe no Seimei, die in den Geschichten der setsuwa, die von Krankheiten berichten, vorkommt. Hayek gelingt es schließlich, eine Art Muster über die Aufteilung der Aufgabenbereiche zwischen Ärzten, Yin Yang Meistern und esoterischen Mönchen bezüglich Erkrankungen der damaligen Zeit zu bestimmen. Bei einem abschließenden Vergleich der dargestellten Heian-Zeit mit der historischen Wirklichkeit bestätigt der Autor die Existenz einer Korrelation zwischen den Ursachen der Krankheiten und deren Heilung.

Kurzexzerpt des Inhalts

Während der Heian-Zeit entwickelte sich unter anderem der Glaube an Rachegeister und Dämonen (jp. goryō shinkō 御霊信仰), die für die Ausbreitung von Epidemien und Krankheiten verantwortlich gemacht wurden. Es herrschten gesundheitliche Probleme sowohl am kaiserlichen Hof, als auch in der Bevölkerung, was sich laut Hayek am Ende des 11. Jahrhunderts in den setsuwa Erzählungen widerspiegelt (Hayek 2006: 1).

Neben chinesischer Medizin, die sich primär mit Pharmazie und Akupunktur beschäftigt, verließen sich erkrankte Menschen in der Heian-Zeit ebenfalls auf Yin Yang Meister und buddhistische Mönche. Hier wird Abe no Seimei anhand der setsuwa Literatur als eine archetypische Darstellung eines Yin Yang Meisters vorgestellt. Die Geschichten zeigen ihn in Aktion gegen Krankheiten, manchmal auch in Zusammenarbeit mit anderen Spezialisten.

Anhand einer Analyse der beiden Textsammlungen Konjaku monogatari-shū 今昔物語集, (dt. „Geschichtensammlung von Jetzt und Einst“) und Kokon-chomon-jū 古今著聞集 (dt. „Sammlung von Geschichten geschrieben und gehört in alten und modernen Zeiten“), welche die Termini kusushi 薬師 (dt. Heiler, Arzt), onmyō 陰陽 (dt. Yin Yang Zeichendeutung), onmyōji 陰陽師 (dt. Yin Yang Meister) und kaji 加持 (dt. Gebet für den Segen Buddhas) beinhalten, gelingt es dem Autor ein Muster über die Aufteilung der Aufgabengebiete von Ärzten, Yin Yang Meistern und esoterischen Mönchen bezüglich Erkrankungen der damaligen Zeit zu erstellen. Des Weiteren gibt er einen synthetischen Überblick der analysierten Geschichten (Hayek: 2). Dabei zeigt Hayek auf, dass die Unterscheidungen dieser drei Spezialistengruppen in den setsuwa Erzählungen eine Art von Hierarchie der Behandlungen von Krankheiten auf der Grundlage der spezifischen Art und das Ziel der Praktiken von jedem Spezialisten bieten (Hayek 2006: 3).

Die Ergebnisse von Hayeks Forschung besagen, dass eine direkte Beziehung zwischen dem Ursprung einer Krankheit und der Art der Heilung besteht. So werden Krankheiten, die durch böse Geister oder Dämonen verursacht werden, vorwiegend durch kaji-Riten und Sutra-Lesungen geheilt, während Krankheiten göttlichen Ursprungs durch onmyōji-Praktiken behandelt werden. Während die historischen Tatsachen nur ein unscharfes Bild der Zusammenhänge bestimmter Heilmittel mit spezifischen Ursachen liefern, zeigen die mittelalterlichen Erzählungen, die den Ursprung von Krankheiten hervorheben, eine Trennung der Aufgaben mit einer optimalen Effizienz. An dieser Stelle beschließt der Autor, seine Ausführungen mit der Annahme, dass Yin Yang Meister der Heian-Zeit, wie Abe no Seimei, bezüglich Krankheiten womöglich als eine mittlere Lösung, die für eine besondere Art von Problem geeignet war, die den Kompetenzbereich der Medizin überschritt, aber nicht von esoterischen Mönchen übernommen werden konnte, fungierten (Hayek 2006: 5).