En no Gyōja

Aus Kamigraphie
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En no Gyoja Skulptur.jpg
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Themengruppe Personen (Einzelpersonen, Familien, Gruppen)
Name En no Gyōja 役の行者
Lebenszeit geb. 634 in Kayahara(Yamato), gest. um 700
Sonstige Namen En no Ozuno, En no Ubasoku, Jinben Daibosatsu, En der Asket, Asahimaru
Funktion, Amt Begründer des Shugendō, Asket, Magier, Heiler

En no Gyōja ist der legendäre Begründer des Shugendō und wird von den Yamabushi als Ahnherr dieser synkretistischen Religion verehrt. En no Gyōja wird im Nihon Ryōiki(buddhistische Legendensammlung) und im Shoku Nihongi erwähnt und dadurch zu historischen Person. Um sein Leben ranken sich viele Legenden und Mythen.

Er wurde laut Nihon Ryōiki als Asahimaru (jap. 朝日丸)634 im Dorf Kayahara in der Provinz Yamato(heutige Präfektur Nara) geboren. Seine Familie, in der es immer wieder Kräuterheiler gibt, sollte später die Priester des Kamo-Schreins stellen. Er benannte sich in En no Ozunu um und zog sich auf den Katsuragi Berg zurück, wo er für seine magischen Kräfte bekannt wird. Er lebte zur Zeit des Monmu Tennō (r. 697–707) und wird in frühen Berich­ten auch als ubasoku (nicht offi­ziell ge­weih­ter bzw. selbst­er­nann­ter bud­dhis­tischer Mönch) be­zeich­net. EIn Hofbeamter und Mediziner namens Karakuni no Muraji Hirotari (jap. 韓国連広足)nimmt eine Zeit bei ihm Unterricht, bis er seinen Meister der Unruhestiftung mit seiner Magie bezichtigt, woraufhin En no Gyōja nach Izu verbannt wird. Diese Verbannung ist der am glaubwürdigsten dokumentierte Teil aus seiner Biografie.

En no Gyōja soll Dämonen mit magischen Formeln gebändigt haben zwang sie auch für ihn zu arbeiten. Die Erzählung aus dem Nihon Ryōiki erinnert teilweise an daoistische Legenden, die magischen Fähigkeiten des Asketen beziehen sich aber auf den Buddhismus. Aus diesen ersten Legenden um ihn entstand eine komplexe Erzählung mit vielen Varianten. Alle Varianten der En no Gyōja Legende beinhalten folgende Hauptmotive:

  • er durchstreift das Bergland von Yoshino und Ōmine
  • auf dem Berg Katsuragi findet eine magische Begegnung mit einem Skelett, welches ei Vajra umklammert, statt
  • die Entdeckung des Bergs Kinpusen und der geplante Brückenbau vom Katsuragi dorthin mithilfe der Gottheit Hitokoto­nushi
  • Hitokotonushi verweigert En no Gyōja den Dienst, woraufhin dieser die Gottheit mit Bannsprüchen fesselt
  • Hitokotonushi agiert durch ein Medium am Hofe des Tennō, es folgt die Verbannung nach Izu und anschließendes Wunderwirken
  • En no Gyōja verlässt Japan und fliegt nach Korea, wo er einem Mönch begegnet und sich diesem zu erkennen gibt
  • er erhält indischen Mönch Nagarjuna das Wasser der Reinen Erkenntnis und ver­wan­delt sich in ein himm­lisches Wesen
  • er zeigt sich nur dann in Japan, wenn jemand versucht Hitokotonushi von seinen Bannsprüchen zu befreien

Literatur:

  • Hartmut O. Rotermund 1968
    Die Yamabushi: Aspekte ihres Glaubens, Lebens und ihrer sozialen Funktion im japanischen Mittelalter. Hamburg: de Gruyter 1968. (Exzerpt.)
  • Paul L. Swanson 1981
    „Shugendo and the Yoshino-Kumano pilgrimage: An example of mountain pilgrimage.“ Monumenta Nipponica 36/1 (1981), S. 55-84.

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