Exzerpt:Shimazono 2009

Aus Kamigraphie
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State Shinto in the lives of the people The establishment of emperor worship, modern nationalism, and shrine Shinto in late Meiji

Shimazono Susumu, geboren 1948 und seit 1972 Professor für religiöse Studien an der Universität von Tōkyō, behandelt in seinem Artikel, wie er es auch selber in der Einleitung sagt, hauptsächlich drei Punkte in Verbindung mit dem "Staatsshintō" in der Meiji-Zeit:

  • Das Ritensystem der Tennō-Verehrung
  • Das Erziehungssystem unter dem Einfluss der nationalistischen Propaganda
  • Das Trainingssystem für (neue) Shintō-Priester

Er beginnt mit einer Aufarbeitung verschiedener, momentaner Standpunkte in der Forschung zu dem übergreifenden Thema des Staatshintō. Besonders zwei Autoren werden hervorgehoben. Helen Hardacre mit ihrem Werk Shintō and the state von 1989, welches einen guten Überblick die Beziehung zwischen Staat und Shintō gibt, aber sich auch mit Fragen über den Begriff "Shintö" beschäftigt. Die Rolle des Shintō, als etwas das nicht nur vom Staat gefördert wurde, sondern auch aktiv vom Volk aufgenommen wurde, spielt ebenfalls eine Rolle. Der zweite wichtige Autor auf den Shimazono später auch immer wieder, oftmals kritisch, verweist, ist Murakami Shigeyoshi und das Buch Kokka Shintō (1970). Murakami spricht von vier Phasen in den man die Entwicklung des Staatsshintō einordnen kann. Shimazono stimmt zwar mit der zeitlichen Einordnung großteils überein, kritisiert aber, dass die Definitionen nicht ganz korrekt sind (!!! siehe Tabelle !!!). Phasenmodell der Entwicklung des Shintō nach Shimazono auf Grundlage von Murakami

1. Phase 1868 - 1890 Formierung des Staatsshintō
2. Phase 1890 - 1910 Etablierungsphase
3. Phase 1910 - 1931 Durchbruchsphase
4. Phase 1931 - 1945 Faschistische Phase


Im Artikel wird hauptsächlich auf die 2. Phase und das Ende der ersten Phase eingegangen. Zwei inhaltliche Fehler nach Shimazono sind zum einen, dass eine Verbindung zwischen dem Shintō am kaiserlichen Hof und der kokutai (国体; Ideologie der Einzigartigkeit Japans) Idee aufgezeigt, aber nicht erklärt werden und, dass Murakami nicht auf die Rolle des Volkes als Teilhaber am Shintō eingegangen wird. Auch findet Shimazono, dass die Macht und der Einfluss von Shintō-Priestern, wie auch des Shintō an sich, viel zu stark eingeschätzt wird. Wie er erklärt gab es v.a. bis 1900 nur sehr wenig Fördermittel für die Schreine und deren Priester, obwohl diese eigentlich, neben dem indoktrinierten Schulsystem, als Rückgrat für den Staatsshintō war, da sie als Vermittler für das Volk dienten. Teilweise gab es sogar Bewegungen in der Bevölkerung die sich für mehr staatliche Förderung für ihre jeweiligen lokalen Schreine laut einsetzen. Die vernachlässigte Behandlung führte nicht nur zur Schließung von Schreinen (1914: 200.000 -> 120.000 Schreine landesweit), sondern auch zu Problemen in der Ausbildung von neuen Priestern. Während der ersten beiden Phasen wurden diverse Schulen und Institutionen gebildet und die Administration zwischen den Ministerien hin und her geschoben. Zwei Beispiele sind die kōten kōkyūsho und die 1882 von Prinz Kun no miya Asahiko gegründete kōgakkan (auch jingū kōgakkan 神宮皇學館). Beide wurden zwar von staatlicher Seite anerkannt, aber in keinster Weise gefördert. 1906 und hauptsächlich ab 1913 begann sich die Lage für die Schreine auf Grund von Umdenken in der Führung zu verbessern. Schulen hingegen wurden relativ bald für die Indoktrinierung des Volkes herangezogen. Bereits in den 1880ern wurden Bilder des Meiji Tennō an alle Schulen des Landes ausgesandt und es gab diverse Direktiven welche die Verehrung des Herrschers und


Quellen

Shimazono Susumu 島薗進, Regan E. Murphy (Übersetzung) 2009
„State Shinto in the lives of the people: The establishment of emperor worship, modern nationalism, and shrine Shinto in late Meiji.“ Japanese Journal of Religious Studies 36/1 (2009), S. 93-124. (Exzerpt.)

島薗進 auf der japanischen Wikipedia-Seite