Anashi
Themengruppe | Gottheiten (Götter, numinose Erscheinungen) |
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Name | Anashi 穴師 |
Rel. Zugehörigkeiten | Shintō |
Herkunft | Japan |
Funktion, Wirkkraft | Lokalgottheit |
Der Ort und die Gottheit Anashi 穴師 werden im Harima no kuni fudoki 播磨国風土記, einem der fünf alten fudoki aus dem 8. Jh. erwähnt. Der Ort befindet sich in Harima, Distrikt Shikama 飾磨郡, doch gibt es auch einen Ort gleichen Namens in Yamato 大和 (heute Nara-ken). Die Geschichte des Ortes spiegelt die frühgeschichtlichen Verhältnisse zwischen Yamato und Harima wider.
Legende im Harima fudoki
Der große Gott von Iwa 岩 wollte der Göttin Anashi den Hof machen, aber sie verweigerte mehrmals ihn zu sehen. Daraufhin wurde der Gott so böse, dass er den Fluss an seinem Ursprung mit Geröll blockierte. Darum änderte der Fluss seinen Kurs und floss fortan in Richtung Mikata 三方, weswegen dieser Fluss auch sehr klein/schmal ist. Auf den Bergen dieses Dorfes wachsen Sumpfzypressen und Wein, es gibt Wölfe und Bären.
Das Dorf Anashi
Das Dorf Anashi wurde nach der Göttin Anashi in der Yamato-Region benannt. Im gesamten Dorf gibt es fast nur Schreinhaushalte (kamube)[1] des Anashi-Schreins, dem auch alle Abgaben/Steuern des Dorfes bereitgestellt werden.
Der ursprüngliche Name des Dorfes lautete Suka. Die Bodenbeschaffenheit war in dieser Zeit noch ein bisschen besser als der Durchschnitt. Der große Gott hatte in dieser Stadt gegessen. Darum wurde es Suka („essen“) genannt. Später wurde der Name in Yamamori 山森 umbenannt, weil Mima vom Yamabe-Klan 山家 zum Dorfoberhaupt ernannt wurde. Darauf wurde das Dorf dann in Anashi benannt.
Interpretation
Für Aoki ist das ablehnende Verhalten der Göttin Anashi eine Anspielung auf eine missglückte Verhandlung einer Allianz zwischen ihr und dem Gott von Iwa.
Verweise
Literatur
- Michiko Yamaguchi Aoki (Ü.) 1997Records of wind and earth: A translation of fudoki with introduction and commentaries. (Monographs of the Association for Asian Studies, Bd. 53.) Ann Arbor, Mich.: Association for Asian Studies 1997.
Fußnoten
- ↑ Michiko Y. Aoki interpretiert kamube 神戸 als Götter-Haushalte. Auch Nelly Naumann schreibt über kamube und interpretiert diese genauso in ihrem Werk „Die einheimische Religion Japans“. So erwähnt sie unter anderem, dass zu den Verwaltungsaufgaben des Götteramtes z.B. auch das Führen von Haushaltslisten solcher Götter-Haushalte zählt.