Yamato übernimmt Izumo
Themengruppe | Geschichte (historische Ereignisse, Perioden und Fachbegriffe) |
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Ereignis | Yamato übernimmt Izumo |
Schlagworte | Yamato, Izumo |
Generell ist es so, dass als die frühen Herrscher Japans von Kyushu in das Yamato Becken zogen, begannen sie die umliegenden Gebiete zu erobern. Die politische Realität zwang Yamato nicht nur dazu die Götter dieser Länder anzuerkennen, sondern sie auch in ihre Mythen einzubinden. Wir wissen aus dem Fudoki und aus den Chroniken, dass es lange Verhandlungen gab zwischen Izumo und dem Hohen Himmel. Immer wieder wurden Abgesandte nach Izumo geschickt, die aber immer wieder scheiterten.
Der ganze Izumo Yamato Konflikt scheint wirklich so groß gewesen zu sein, dass er einen sehr großen Platz in der damaligen japanischen Geschichtsschreibung gefunden hat:
Ōkuninushi ist der Herrscher in Izumo und an seiner Seite befindet sich wie alle vielleicht schon gelesen haben der kleine Gott Sukuna Hikona, oder auch Sukunabikona. Gemeinsam erleben sie Abenteuer und regieren in Izumo bis der kleine Gott eines Tages verschwindet und es heißt er wäre nach Kumano gegangen. Warum er verschwindet weiß man nicht, allerdings ist es ziemlich wahrscheinlich, dass der kleine Gott ein Sinnbild für lokale Anführer war, oder eben für den Herrscher von Ou. Dass der kleine Gott verschwunden ist, bedeutet dann, dass wohl Okuninushis Fürsten zu Yamato übergelaufen sind.
Die Übernahme Izumos scheint nach und nach von statten gegangen zu sein: Als historisches Event dahinter wissen wir ja schon, dass Yamato das östliche Izumo also Ou übernommen hat. Kizuki, das westliche Izumo hatte eigentlich eine gewisse Macht über den Osten, als Anführer der Izumo Föderation. Als Yamato auf Ou einwirkte gaben die Herrscher aus Ou sehr bald nach und ließen sich übernehmen. Kizuki allerdings nicht. Kizuki gab nur seinen Einfluss, den es über Ou inne hatte ab. Dadurch, dass Ou sich an Yamato angeschlossen hatte, hatten sie Zugang zu den Werkzeugen und Waffen Yamatos, die sehr modern waren. So wurde Ou immer stärker und konnte immer mehr in Kizukis Führung eingreifen was Yamato nur sehr recht kam. Als der Anführer Kizukis sich endlich ergab,wurde der Ou Anführer zum Anführer über Kizuki und Ou erhoben. Der Herrscher Kizukis musste seine weltliche, sowie seine religiöse Macht aufgeben. Da er aber immer noch großen Einfluss hatte, wollte man seine Macht nicht schänden und seine symbolische Position nicht verletzen. Deswegen bekam ja auch Okuninushi Reisfelder und Gefolgsleute und den Ame no Hohi als Hohepriester in seinem Palast, den er sich im Bezirk Mori bauen lassen wollte.
Yamato hat sich aber nicht nur auf den Herrscher von Ou verlassen, sondern selbst seine Verbündeten nämlich vorwiegend koreanische Siedler in Izumo im Hino Delta angesiedelt. Dort wurden die Siedler immer mehr und entwickelten florierende Gesellschaften. Sie verbreiteten auch so ihren eigenen Glauben, den Buddhismus, so dass der Einfluss des Kizuki Herrschers immer weiter zurückging und Okuninushi wurde schließlich zu ihrer Schutzgottheit. Siehe auch: Koreanische Einwanderer im Flussdelta des Flusses Hino
So wurde Okuninushi, der sich im Endeffekt als Freund und nicht als Gegner Yamatos präsentiert hatte zum respektierten Verlierer: „Die Götter versammelten sich und stampften die Erde fest, so dass sie einen Palast für den großen Landesherren bauen konnten!“ Das Stampfen der Erde symbolisierte die imperiale Macht Yamatos und dass Okuninushis Palast in Kizuki gebaut wurde, weißt für Aoki darauf hin, dass der Herrscher Kizukis nach wie vor unter Hausarrest stand.
Quellen
- Michiko Yamaguchi Aoki (Ü.) 1971Izumo fudoki. (Monumenta Nipponica Monograph.) Tokyo: Sophia University 1971.