Aoi no Ue

Aus Kamigraphie
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Dieser Artikel handelt von dem Charakter aus dem Genji monogatari 源氏物語, Aoi no Ue 葵の上, ihre Geschichte, sowie andere Werke und Adaptionen, welche oft den gleichen Namen tragen, sowie relevante Hintergrundinformationen.

Das Genji monogatari selbst handelt vom Prinzen Genji, des Sohn des Tennō, und seine vielen Abenteuer, wovon viele romantische Eskapaden sind. Genji selbst ist nicht Teil der Erbfolge, da der soziale Rang seiner Mutter zu niedrig war, er ist dennoch Teil des kaiserlichen Hofes, sowie Teil der bürgerlichen Welt. Schon am Anfang der Geschichte, mit zwölf Jahren, wird Genji mit Aoi no Ue, damals sechszehn, verheiratet, um die soziale Stellung Genjis zu sichern.[1]

Charaktere

Für den weiteren Kontext sind die Hintergründe der wichtigsten Figuren der Geschichten hier aufgelistet.

Da keine Charaktere in der Geschichte Namen haben und nur durch ihre ständig ändernden Titel oder andere Eigenschaften genannt werden, haben viele von ihnen Namen von der Leserschaft erhalten, womit sie bekannt geworden sind. So sind viele durch ihren Wohnort, wie Fujitsubo 藤壺 (Glyzine Pavillion) oder auch Rokujō no Miyasundokoro 六条御息所 (Geliebte von der sechsten Straße), Gedichte für sie oder von ihnen (Yûgao 夕顔, Tamakazura 玉鬘, Ukifune 浮舟, ...) oder andere einfach merkbare Namen wie Aois Fall.[2]

Darunter wurde Aoi no Ue 葵の上 nach dem Namen von Kapitel 9, aoi 葵, zu deutsch Malvengewächse (oder genauer die futaba aoi フタバアオイ), benannt, in dem sie am Ende stirbt. In dem Kapitel findet das aoi matsuri 葵祭 statt, welches auch als kamo matsuri 賀茂祭 (Kamo Fest) bekannt ist, eines der drei jährlichen Hauptfeste in Kyōto, welches jedes Jahr am 15 Mai in der Nähe des Kamo-Schreins gehalten wird.[3] Während des Festes wird die heilige, herzförmige aoi Pflanze für verschiedene Dinge wie Dekorationen benutzt, woher das Fest seinen Namen erhielt.[4] Der Ue 上 (Oben), beziehungsweise no Ue の上 (von Oben) Teil des Namens hingegen zeigt wieder den Wohnort.[2]

Dabei ist die Entscheidung den Charakteren keine Namen zu geben absichtlich, sodass man von ihnen distanziert ist. Der Grund ist, dass es üblich war während der Zeit als Untergebener die hochrangigen Herren und Herrinnen nicht bei ihren Namen zu nennen.[2]

Aoi no Ue

Aoi no Ue 葵の上 ist ein wichtiger Charakter im Genji monogatari und 26 Jahre alt während der Besessenheits-Episode. Sie ist auch einfach als Aoi bekannt. In dem Buch ist sie die erste Frau von Prinz Genji, der als Hikaru Genji 光源氏 bekannt ist, dem Hauptcharakter dem die Geschichte folgt. Sie werden in einem jungen Alter in Kapitel eins verheiratet, in dem Genji zwölf und Aoi sechszehn ist. Dieser Altersunterschied trennt die beiden emotional voneinander, da Genji sie als zu alt empfindet und Aoi mit ihm mit solch jungen, unreifen Alter nichts anfangen kann. Die Tatsache, dass Genji mit anderen Frauen „fremdgeht“, was aber durchaus sozial geduldet wird und auch als normal gesehen wird zu dieser Zeit, trifft sie hart, wobei sie durch ihren hohen Stolz, den sie durch ihre hohe soziale Stellung hat, auch nichts zu ihm dagegen sagt.[5]

Sie ist die erste Tochter vom Minister zur Linken (sadaijin 左大臣), welcher zu der Heirat zustimmt um seine eigene Position, sowie die des Tennōs, Genjis Vater, zu stärken und von Genji selbst nur in höchsten Tönen spricht. Laut der Geschichte werden Genji und sie verheiratet, um Genji eine sichere soziale Stellung zu gewährleisten, da Genji außer seinem Vater keine andere Familie mehr hat die ihn politisch unterstützen könnte, sollte seinem Vater etwas passieren.[6]

Obwohl man denken würde, dass Aoi als erste Frau von Genji ein Hauptcharakter sein würde, kann man sie eher als ein Nebencharakter betrachten, da die Geschichte Genji folgt und Genji kein richtiges romantisches Interesse an ihr hat, womit auf ihr kein größerer Fokus liegt bis auf dem Kapitel bis sie stirbt. Nach ihrem Tod verschwindet sie auch aus seinen Gedanken.

Rokujō no Miyasundokoro

Rokujō no Miyasundokoro 六条御息所, oder einfach Rokujō, ist eine von Genjis vielen geliebten. Sie ist 29-30 Jahre alt während der Besessenheits-Episode und sieben Jahre älter als Genji. Rokujō war die Frau des kürzlich verstorbenen Kronprinzen und wäre somit zukünftige Frau des Tennō geworden. Sie hat eine Tochter, Akikonomu, welche die Priesterin des Ise-Schrein wird. Rokujō ist, ähnlich wie Aoi, eine wohlwollende, vornehme und stolze Frau, welche aber von Aoi während des Aoi Fests bloßgestellt wurde. Mehrere Male während der Geschichte kommt es vor, dass ihr ikiryō 生霊, also ihr lebender heimsuchender Geist durch gewisse Auslöser, Aoi und andere Charaktere unwissend besessen lässt und in einigen Fällen auch tötet.

Hikaru Genji

Hikaru Genji, Prinz Genji, oder auch nur Genji, ist der Haupt- und namens-gebende Charakter des Genji monogatari. Zu der Zeit wo Genji und Aoi heiraten, hat er sich zu der Zeit bereits in Fujitsubo 藤壷, die Tochter des vorherigen Tennō, verliebt. Auch in den Jahren danach entwickelt er kein richtiges romantisches Interesse an seiner Frau. Erst bevor Aoi stirbt und kurz bevor sie seinen Sohn zur Welt bringt, empfindet er erstmals Gefühle für sie (Siehe: Besessenheits-Episode im Genji monogatari). Er ist 22-23 Jahre alt während der Besessenheits-Episode.

Besessenheits-Episode im Genji monogatari

In Kapitel 9: aoi 葵, in dem die Besessenheits-Episode von Aoi stattfindet gibt es mehrere Auslöser für den Vorfall. Der Hauptauslöser ist niemand anderes als Genji selbst, der andere Frauen den beiden Frauen vorzieht (darunter Fujitsubo 藤壺, Murasaki 紫, Suetsumuhana 末摘花, Oborozukiyo 朧月夜, Gen no Naishi 源典 und Asagao 朝顔), womit beide Frauen sich von ihn zurückziehen.[7] Dabei sind die Schwangerschaft von Aoi und der Wagenstreit des Kamo Fests die Endgültigen Auslöser womit Aoi das Ziel von Rokujōs Eifersucht wurde.[8]

Es gibt dabei in der Forschung zwei Sichtweisen der Geschehnisse. Die Erste ist, dass Aoi das Opfer und Rokujō die Angreiferin ist.[7] Die zweite Sichtweise ist etwas komplexer, wobei beide verletzte Frauen Macht über Genji durch die Besessenheit ausüben.[9] Dies macht diese Besessenheits-Episode etwas anders als die anderen in der Geschichte. Das ist nur Möglich, da sich Aoi und Rokujō sehr ähnlich sind: Sie sind beide älter als Genji, sie sind beide wohlhabende und stolze Frauen, und beide sind Eifersüchtig auf die anderen Frauen Genjis. Aber in Aois Fall hingegen ist die Eifersucht eher auf ihren verletzten Stolz durch Genjis fremdgehen zurückzuführen. Dabei ist der Wagenstreit ein wichtiger Faktor in der Geschichte. So verhindert Aoi den Vorfall nicht, obwohl sie die Möglichkeit dazu hatte, und genoss im stillen dennoch ihren Sieg über die anderen Frauen durch Genjis alleinige Aufmerksamkeit.[8]

Der Vorfall war simpel. Vor dem Kamo Fest, welches in dem Kapitel stattfindet, wird die schwangere Aoi gebeten teilzunehmen. Ebenso entscheidet sich Rokujō nach langem hin und her auch teilzunehmen, um ihren geliebten Genji zu sehen, aber auch um gesehen zu werden. Jedoch findet ein Wagenstreit zwischen den Wagen der beiden statt. Aois Wagen blockierte den von Rokujō, und da Aoi ihre Hausdiener anfangs anwies sich aggressiv zu verhalten und ihre Rivalinnen nicht konfrontieren möchte, schreitet sie in den Streit der Wagen nicht ein. Darüber hinaus beansprucht sie Genjis Aufmerksamkeit ganz auf sich als seine Hauptfrau.[10][11]

Wichtig zu beachten ist, dass von Ochsen gezogene Wagen zu der Zeit Statussymbole waren und Störungen mussten bei dieser enorm langsamen Methode der Fortbewegung von den Hausdienern auf jeden Fall vermieden werden. Einen Platz für solche Wagen während eines Festes zu reservieren war eine äußerst wichtige und nervenaufreibende Angelegenheit, welche viel Koordination und Planung im voraus brauchte. Viele Hausdiener von verschiedenen Parteien prügelten sich auch öfters um einen Platz für ihre Herren und Herrinnen zu sichern. Solch ein Streit ist zum Beispiel ebenfalls ein Thema im Ochikubo monogatari 落窪物語, in dem die böse Stiefmutter der wunderschönen Protagonistin durch solch einen Wagen-Streit bloßgestellt wird. Jedoch ist der Konflikt im Genji monogatari etwas subtiler.[8][12] Im Endeffekt bemerkt Genji Rokujō nicht und sie ist zutiefst niedergeschlagen von den Geschehnissen des Tages. Damit ist die Bühne für die Besessenheits-Episode vorbereitet. [13]

Dabei muss bedacht werden, dass Genji zu dieser Zeit politisch verwundbar ist, da einerseits sein Vater abdankt und die Kokiden Fraktion, die Erzfeinde seiner Mutter waren, an die Macht kommen. Andererseits erwartet sein Vater, dass er die Vormundschaft von dem Sohn seiner Stiefmutter Fujitsubo übernimmt, der eigentlich sein eigener unehelicher Sohn ist, was ein Skandal wäre, würde diese Information jemand erfahren. Dadurch ist das Problem mit Aoi und Rokujō für eine Weile eher ein Hintergrundgedanke für ihn und er versucht nicht zwischen den beiden Rivalinnen zu vermitteln.[8][12]

Die erste die sich unwohl fühlt ist Rokujō, sie lehnt zuerst den Besuch Genjis ab, bespricht dann aber mit ihm ob sie mit ihrer Tochter fernab zum Ise Schrein ziehen soll. Schon bald wird Aoi krank und der Hof spekuliert über die Gründe, aber schnell stellt sich heraus, dass in ihren geschwächten Zustand mehrere mono no ke 物の怪 und ikisudama bzw. ikiryō 生霊 sie heimsuchen. Es wird ein medium (yorimashi 憑坐) geholt auf welches die Geister von quasi Exorzisten (genza 験者) übertragen werden, jedoch lässt sich einer nicht lösen. Mithilfe von Aois Beschreibungen der Motive des Geistes wird festgestellt, dass der ikiryō Eifersüchtig ist und dieser somit eine von Genjis Geliebten sein muss. Kurzerhand werden Murasaki und Rokujō verdächtigt, die als einzige in Frage kommen, aber da Murasaki zu jung ist und sich der Wagenstreit vom Kamo Fest noch in aller Erinnerung befindet, wird letztendlich Rokujō verdächtigt.[8][12][14]

Genji besucht darauf Rokujō, trotz der schlechten Kondition Aois, um ihre Wut zu besänftigen und verbringt die Nacht bei ihr, wodurch sie sich neue Hoffnungen macht. Da er sie am nächsten Tag wieder verlässt, lässt er unwissend diese flammende Wut und Eifersucht von Rokujō nur noch mehr auflodern. Es geht so weit, dass die Gerüchte sie erreichen, wodurch sie sich selbst verdächtigt, was sie wiederum in eine noch instabilere emotionale Lage fallen lässt. Sie bekommt wiederkehrende Alpträume in denen sie Aoi verletzt, währenddessen Aoi physisch immer schwächer wird. Immerhin ist, zumindest laut einiger Sichtweisen der Forscher, der Grund der Besessenheit von Aoi nicht um ihr schmerzen zuzufügen, sondern sodass Rokujō ihren Frust und emotionalen Schmerz Genji, den sie so liebt, klarzumachen.[12][15]

Aoi no Ue wie sie von dem ikiryō Besessen ist

Rokujō fürchtet, dass sich ihr sozialer Status weiter verschlechtern wird und sie ahnt was ihr selbst passieren wird, aber sie kann es nicht stoppen, womit sie in diesen Teufelskreis gefangen wird. Der Höhepunkt ist sobald Aoi ihre wehen bekommt. Genji wird zu ihr gerufen, während Rokujō sich in einem Zustand mentaler Paralyse befindet. Aber sobald Genji Aoi während der Geburt anspricht, ist sie nicht sie selbst. Immer stolz und unnahbar, ist sie nun schwach mit Tränen in den Augen. Auch ihre Stimme war anders, wodurch Genji nicht nur sofort den ikiryō identifizieren konnte, sondern genauer als die Stimme von Rokujō.

Hier gehen die Meiningen der Forscher wieder auseinander. Die anwesenden Charaktere sehen während der Szene Rokujō als Angreiferin, während Aoi das Opfer dessen ist. Bargen aber zum Beispiel sieht die beiden Frauen als Akteure die in diesem Moment zusammenarbeiten und zu einer Person zu verschmelzen um sich an Genji zu „rächen“, bzw. ihn ihre Frustrationen mitzuteilen.[16][17]

Genji ist in dem Moment der einzige der die Möglichkeit dazu hat, die Motive und Gefühle der Frauen wahrzunehmen, jedoch scheitert er daran und kann nur vage etwas von diesen spüren. Schlussendlich aber bannt Genji den ikiryō von Rokujō dadurch, dass er Aoi als Geliebter (der sie auch attraktiv findet) entgegenkommt, womit auch ihre Heirat von ihren lieblosen Anfang letztendlich gerettet wurde.[18] Hier argumentiert Bargen, dass Aoi letztendlich als Sieger zwischen den beiden Frauen austritt, da sie mit ihren Sohn nicht nur für Genjis ewigen Dank, sondern auch seine Liebe berechtigt ist.[19]

Schlussendlich stirbt Aoi einige Tage nach der Geburt, wobei Rokujō nicht als der Grund des Todes von Aoi gilt. Einige Forscher argumentieren, dass auch hier Rokujō Schuld sein muss, aber es gibt dafür keine stützenden Beweise. [20] Ob Aoi von Rokujō angegriffen wurde, oder ob Aoi und Rokujō gemeinsam Genji so ihre Gefühle mitteilten sind alles verschiedene Sichtweisen der Geschehnisse in der Geschichte, welche jeder für sich selbst entscheiden muss.

Nō Stücke

Über die Jahre hinweg wurde die Aoi-Episode aus den ‘‘Genji monogatari‘‘ in mehrere Nō Stücke adaptiert.

Aoi no Ue (Zeami Motokiyo)

Aoi no Ue (Nō Stück)

Das erste Nō Stück von „Aoi no Ue“ wurde in Japan von einer unbekannten Person geschrieben und im 14 Jahrhundert von Zeami Motokiyo (1363 – 1443) überarbeitet. [21] Ähnlich wie im Original, handelt es in diesem Stück von der Besessenheit von Aoi durch die Dame Rokujō, jedoch liegt der Fokus im Nō Stück auf der Dame Rokujō und ihren gespaltenen selbst: Einerseits ist sie eine kultivierte und vornehme Dame, aber andererseits ist sie mit Eifersucht zerfressen, dass die Frau ihres geliebten Genji nun ein Kind erwartet und sie von ihr dazu noch bloßgestellt wurde. Weiters wird Aoi im Stück nur von einem Kimono repräsentiert, nicht von einer Person gespielt. [22][23]

Das Stück hat aber einige Unterschiede verglichen mit dem Originalwerk, was auf die andere Audienz der Muromachi Zeit zurückzuführen ist. So wird im Nō Stück Aoi von der Besessenheit gerettet und überlebt, sowie der Geist von Rokujō geheilt, da es sonst kein zufriedenstellendes Ende gewesen wäre. Ebenfalls ein wichtiger Unterschied ist, dass in dem Stück zwei weitere wichtige Figuren auftreten, welche im Original nicht vorhanden waren: Eine ‘‘miko‘‘ 巫女, beziehungsweise die ‘‘azusa no miko‘‘ 梓の巫女 namens Teruhi 照日, und ein ‘‘yamabushi‘‘ 山伏 namens Yokawa 横川. Dies zeigt die Verschmelzung von Shintoismus und Buddhismus, da einerseits die ‘‘miko‘‘ den Geist von Rokujō erkennt und als Medium dienen soll und letztendlich rettet der ‘‘yamabushi‘‘ ihren Geist mithilfe des Buddhismus.[24]

Aoi (Yukio Mishima)

Das Nō Stück „Aoi“ von Yukio Mishima (1925-1970) ist eine modernere Version des Stücks „Aoi no Ue“ von Zeami Motokiyo, und Teil von Mishimas Sammlung „fünf moderne Nō Stücke“ (‘‘kindai nō gakushū‘‘ 近代能楽集). Er setzt die Geschichte in ein modernes Krankenhaus. Die kranke Aoi liegt auf einer Krankenstation, in dem Raum wird Hikaru (von Hikaru Genji) von Rokujō, mit der er eine Affäre hatte, zur Rede gestellt. Sie ist mit Eifersucht zerfressen, dass ihr ehemaliger Geliebter an der Seite der kranken Aoi ist. Der psychologische Fokus in dem Stück liegt auf der Natur von Hikarus und Rokujōs Beziehung. Der Dialog hat Teile die abstrus sind, womit man nie sicher sein kann, was echt oder imaginär sein soll. Auch die visuelle Performance ist anders als man es vom Nō gewöhnt ist. Jedoch fehlt der religiöse und exorzistische Aspekt komplett, wodurch Aoi am Ende des Nō Stücks durch die Besessenheit stirbt.[25]

Populärkultur

Neben den Nō Stücken hat in der in der Populärkultur der Charakter Aoi no Ue einen anderen Auftritt.

Des Mauren letzter Seufzer

Aoi Ue ist ein gleichnamiger Charakter in ‘‘Des Mauren letzter Seufzer‘‘ (The Moor's last sigh) des britisch-indischen Autors Salman Rushdie aus 1995.[26][27]

In dem Buch werden Vergangenheit, Moderne, Fantasie und Satire vermengt und erhalten unterschiedliche Bedeutungen. So handelt der Roman von der Geschichte der reichen, christlichen Gewürzhändlerdynastie durch das 20. Jahrhundert aus der Sicht ihres letzten Vertreters, Maroes Zogoiby, dessen Eigenart es ist, doppelt so schnell wie normale Menschen zu altern. [26][28]

Unterschiedlich wie in anderen Adaptionen ist Aoi in ‘‘Des Mauern letzter Seufzer‘‘ nur ein gleichnamiger Nebencharakter namens Aoi Ue, welche dem Hauptcharakter in einem Verlies begegnet, in dem sie von einem der Antagonisten eingesperrt werden. In dem Roman ist sie eine japanische Kunsthistorikerin, welche gezwungen wird, die verschiedenen Schichten des letztes Bildes, welches die Mutter des Hauptcharakters gemalt hat, abzutragen, wodurch sich ein Selbstporträt von ihr als unterste Schicht entpuppt. Sie wird jedoch am Ende von dem Antagonisten getötet. [26]

Ob Aoi Ues erscheinen im Buch eine bestimmte Bedeutung hat ist unklar, da eine große Anzahl an historischen Figuren einen Cameo-Auftritt haben, ohne eine tiefgreifendere Relevanz zu haben, so wie Martin Luther, Dante von Dantes Inferno und Jesus.[26]

Gallerie

Siehe auch

Verweise

  1. Tyler 2001: Introduction (A Short Summary of the Tale)
  2. 2,0 2,1 2,2 Tyler 2001: Introduction (Narration, Courtesy, and Names)
  3. Tyler 2001: 1121
  4. Tyler 2001: 161
  5. Bargen 1988: 103
  6. Tyler 2001: Introduction (The pattern of Hierarchy)
  7. 7,0 7,1 Bargen 1988: 99
  8. 8,0 8,1 8,2 8,3 8,4 Bargen 1988: 99-100
  9. Bargen 1988: 95-96
  10. Bargen 1988: 100-101
  11. Bargen 1988: 105
  12. 12,0 12,1 12,2 12,3 Bargen 1988: 104
  13. Bargen 1988: 101
  14. Bargen 1988: 106-107
  15. Bargen 1988: 107-108
  16. Bargen 1988: 112
  17. Bargen 1997: 86
  18. Bargen 1997: 89
  19. Bargen 1997: 90
  20. Bargen 1988: 121
  21. Ilis 2013: 45
  22. Ilis 2013: 46
  23. Kimura 2012: 157
  24. Kimura 2012: 162
  25. Ilis 2013: 52-53
  26. 26,0 26,1 26,2 26,3 http://www.supersummary.com/the-moors-last-sigh/summary/
  27. Wikipedia: Salman Rushdie
  28. Wikipedia: Des Mauren letzter Seufzer

Literatur

  • Doris G. Bargen 1988
    „Spirit possession in the context of dramatic expressions of gender conflict: The Aoi episode of the Genji monogatari.“ Harvard Journal of Asiatic Studies 48/1 (1988), S. 95-130.
  • Doris Bargen (Hg.) 1997
    A woman's weapon: Spirit possession in the Tale of Genji. Honolulu: University of Hawai'i Press 1997.
  • Florina Ilis 2013
    The Theme of "Spirit Possession": Murasaki Shikibu, Genji Monogatari, Zeami, Aoi-No-Ue and Yukio Mishima, Aoi.. Siebenbürgen: Studia Universitatis Babes-Bolyai-Philologia 58/1 2013.
  • Keiko Kimura 2012
    „The other self as a spirit: The noh play “Aoi-no-Ue (Lady Aoi)”.“ International Journal of the Humanities 9/9 (2012), S. 158-165.
  • Royall Tyler, Murasaki Shikibu (Ü.) 2001
    The Tale of Genji. London: Viking 2001.

Internetquellen