Sumiyoshi Taisha
Geschichte und Gottheiten
Der Schrein Sumiyoshi Taisha 住吉大社 befindet sich im Stadtteil Sumiyoshi in Osaka und ist einer der Hauptschreine von über 2000 Sumiyoshi-Shintō-Schreinen in ganz Japan, in denen Gottheiten verehrt werden, welche Reisende, Seefahrer und Fischer beschützen sollen.
So wurden auch zur Zeit der Kaiserin Jitō besondere Zeremonien am Sumiyoshi Schrein abgehalten, wenn ein Gesandter ins Ausland geschickt wurde oder ausländische Gesandte ankamen. Im Sumiyoshi Taisha werden die drei Sumiyoshi-Kami Sokotsutsuo no Mikoto, Nakatsutsuo no Mikoto und Uwatsutsuo no Mikoto verehrt.
Architektur
Der Schrein wurde in einem der ältesten Schrein-Architekturstile der Nara Periode, dem Sumiyoshi-Zukuri (住吉造), erbaut. Charakteristisch dafür sind das Giebeldach des Hauptgebäudes und die Unterteilung in einen hinteren und vorderen Bereich. Die Dachverkleidung wurde schlicht und einfach gestaltet, die Wände sind weiß, nur die Säulen rund um das Gebäude sind in Zinnoberrot gehalten. Besonderes Merkmal des Schreins ist auch die Soribashi-Brücke, welche mehr mals wieder aufgebaut wurde. Der jüngste Bau stammt aus dem Jahr 1981.
Feste und Bräuche
Über das ganze Jahr hindurch finden viele Feste am Schreingelände statt. Eines der bekanntesten davon ist das Otaue-Shinij Matsuri (Reisplanzen-Fest) für reiche Ernten am 14. Juni. Der Legende nach soll Kaiserin Jitō die Frauen der Provinz dazu angewiesen haben, auf dem heutigen Gelände des Schreins Reissetzlinge anzupflanzen. Dieser Mythos wird beim Fest von zwölf jungen Frauen mit traditionellem Tanz und Musik rituell wiederholt. Das Hauptfest des Schreins am 31. Juli ist eines der farbenfrohesten in Kansai.
Die künstlerische Bedeutung des Sumiyoshi
Der Sumiyoshi Schrein war auch der Dichtkunst und Malerei gewidmet, jedes Jahr wurde das Uta Awase, eine Art Dichtkunst-Wettbewerb, am Schreingelände abgehalten.
Heutzutage befindet sich der Schrein in einem dicht besiedelten Stadtteil Osakas, aber früher (bis hin zur Edo-Zeit 1600) grenzte der Schrein an das Meer und kreierte so das Sumiyoshi Design: weißer Sand und grüne Kiefern. Dieses Design findet man in der Dichtkunst, in der Malerei aber auch in der Literatur wieder. In der Geschichte vom Prinzen Genji spielt der ans Meer angrenzende Schrein eine repräsentative Schauplatz.
Auch im Zusammenhang mit dem Nōh-Theater findet sich das Sumiyoshi Taisha-Motiv wieder, das sogenannte Takasago Motive, auf Deutsch „Die zwei Kiefern“. Es gilt als eines der bekanntesten Nō-Stücke Japans. Dem Stück zu Grunde liegt die Legende der beiden Kiefern aus Sumiyoshi (alter Mann) und Takasago (alte Frau), die trotz räumlicher Entfernung zusammen wachsen. Ihre Geister besuchen sich über unendlich lange Zeit jeweils am anderen Ort und verkörpern so ewige Treue und bedingungslose Liebe. Am beginn des Stückes kommen Gesandte des Kaisers an den Strand von Takasago und treffen auf ein altes Ehepaar, das unerlässlich Kiefernnadeln unter den Bäumen wegfegt. Sie kommen ins Gespräch und die Abgesandten lassen sich die Legende der beiden Kiefern von den Alten erzählen. Als zentrale Themen lassen sich hier Liebe, unendliche Treue, und eine Art Ideal ehelicher Beziehung sowie die Schönheit und Anmut der Natur festmachen.
Bildergalerie
Quellen
Sumiyoshi Taisha (Offizielle HP, Sumiyoshitaisha 住吉大社). JAANUS - Japanese Architecture and Art Net Users System (Akademische HP/ Online-Enzyklopädie, Dr. Mary Neighbour Parent, seit 1982).