Schamanismus
Die Bezeichnung "Schamanismus" stammt vom tungusischen Wort "shaman", der Wissende. Allerdings dürfte dieses Wort im heutigen Tungusien nicht bekannt sein. Es könnte aus dem Sanskrit stammen: "Sramana", der religiöse Praktiker der Askese. Es ist möglich, dass dieses Wort sich von dort aus nach Asien verbreitet hat, nach China als "shaman", nach Japan als "shamon".
Als eigenes Phänomen wurde Schamanismus von der Forschung zunächst in Sibirien lokalisiert (Bild: Sibirischer Shamane, 1925), ähnliche Phänomene treten allerdings bei vielen Völkern des eurasischen Raumes in verschiedensten Variationen auf. Auch in Nord- und Südamerika, in Ozeanien, Australien und Afrika. Auch in den säkularisierten Kulturen Europas und Asiens stößt man auf Varianten des Schamanismus. Sogar im Christentum finden sich Elemente des Schamanismus: Tod und Auferstehung, Blut Christi, Funktionen des Priesters bei Taufe, Krankheiten, Sterben, Erne- und Haussegen.
Der Schamane gilt als Mittler zwischen Menschen und Göttern und besitzt heilende und übernatürliche Kräfte. Die Vergleiche zum christlichen Priester rühren daher, dass auch der Schamane bei Initiationsriten oder auch beim Sterben anwesend ist. Ihm obliegt die Sorge für die Verstorbenen und für die Geister der Ahnen.
In Korea und Japan ist der Shamanismus oft „weiblich“, d.h. dass in erster Linie Frauen shamanistische Praktiken vollziehen.
Quellen
- Torsten Passie, Schamanismus Information (Stand: 2012/09/24).
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