Legende Buddhas

Aus Kamigraphie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die nicht ferne Einleitung (Avidūre-nidāna-kathā)

Der Abstieg aus dem Tusita-Himmel

Der Bodhisattva wird noch im Tusita-Himmel von den vier Großkönigen (und dem großen Brahma) auserwählt: „Ehrwürdiger, als Ihr die zehn Vollendungen erfülltet, da erfülltet Ihr sie […] weil Ihr zur Rettung der Welt nach der Allwissenheit verlangtet […]. Jetzt ist es Zeit für Euch, Ehrwürdiger, zum Buddhawerden; die Gelegenheit, Ehrwürdiger, Buddha zu werden, ist da.“ Der Bodhisattva gibt seine Einwilligung aber nicht sofort, sondern zuvor vollzieht er die fünffache große Betrachtung:

  • Er wählt die Weltperiode, während welcher das Leben des Menschen bis zu hundert Jahre dauert. Denn in den Weltperioden, in denen die Menschen hunderttausende von Jahren leben, ist das Verkünden der Lehre von Geburt, Alter und Tod wenig aussichtsvoll, da niemand infolge mangelnder Erfahrung dann Verständnis für sie hat.
  • Er wählt das Mittelland (Nordindien), weil dort alle Buddhas aufzutreten pflegen.
  • Er wählt die Kriegerkaste, weil sie damals unter allen am meisten geehrt wurde
  • Er wählte Māyā zu seiner Mutter, weil sie während ihrer früheren Existenzen hunderttausend Weltalter hindurch alle sittlichen Vollkommenheiten betätigt und seit ihrer Geburt alle fünf Gebote erfüllt hatte, ihr zudem auch nur noch zehn Monate und sieben Tage zu leben vergönnt war (denn die Mutter eines Bodhisattvas stirbt am siebenten Tage, nachdem sie ihn geboren hat) [1].
Geburt Buddhas

Die Empfängnis

Vor seiner Geburt berichten Dēvas der Königin Māyā, sie werde einen mächtigen Sohn gebären. In einem Traum erscheint der Bodhisattva als weißer Elefant - einem Symbol für Kraft und Stärke -, berührt ihre rechte Seite und geht so in ihren Leib ein. In dem Augenblick, indem er in Māyās Leib wiedergeboren wird, zeigen sich zweiunddreißig Nidānakathā (dt. „Vorzeichen“).

Eine Auswahl nach der Vorzeichen:

Vorzeichen
1 In den zehntausend Welten entstand eine unermessliche Helle;
2 die Blinden, die diesen Glanz zu schauen verlangten, erhielten ihre Augen wieder;
3 die Tauben hörten,
4 die Stummen redeten,
5 die Buckeligen wurden gerade,
6 die Lahmen konnten wieder gehen;
7 alle, die in Banden waren, wurden von Ketten, Banden u. dgl. befreit.
8 In allen Höllen erlosch das Feuer,
10 die Tiere verloren ihre Furcht,
11 bei allen Wesen verschwand die Krankheit,
16 alle Himmelsgegenden wurden heiter,
19 auch aus der Erde sprang Wasser hervor und floss dahin.
20 Die Vögel hörten auf, in der Luft zu fliegen,
21 die Flüsse hemmten ihren Lauf,
22 in dem großen Weltmeer war süßes Wasser,
30 überall regnete es Blumen.
Askese

Am nächsten Morgen erzählt sie dem König ihren Traum. Dieser lässt Brahmanen herbeirufen und befragt sie zu ihrem Traum. Die Brahmanen antworten: „Einen Sohn wirst du erhalten. Wenn dieser das häusliche Leben wählen wird, wird er ein König werden, ein Weltherrscher; wenn er aber das Haus verlassen und die Weltflucht betätigen wird, wird er ein Buddha werden, der in der Welt alles Dunkel vertreibt.“ [2]. In einem Wald in Lumbini, Nepal, wird Siddhārtha Gautama schließlich geboren. Königin Māyā gebiert den Bodhisattva im Stehen; er kam völlig rein aus ihre hervor, konnte gehen und sprechen. Während seiner Geburt verkündet der Seher Asita, dass das Kind ein großer heiliger Mann werden solle. Daraufhin ließ der König seinen Sohn, weder religiös unterweisen, noch ließ er zu, dass Siddhartha menschliches Leid zu Gesicht bekam. Siddhārtha heiratete mit 16 Jahren und führte ein unbeschwertes Leben [3].

Die Weltflucht

Mit 29 Jahren unternimmt er seine erste Ausfahrt von vieren. Dabei sieht er sich erstmals den Leiden der Menschheit gegenübergestellt. Die Legende berichtet von Begegnungen mit einem verkrüppelten Greis, einem Fieberkranken, einem verwesenden Leichnam und schließlich einem Asketen („Vier Zeichen“) – Alter, Krankheit, Tod und Schmerz. Er erkennt, dass Leid untrennbar mit dem Leben verbunden ist. Gautama verlässt den Palast und zieht in die „Freiheit“ / Hauslosigkeit / Aufbruch zur Suche nach Wahrheit. Von da an ist Mara (Prinzip des Todes und Unheils) sein Gegenspieler und will ihn von seinem Weg zur Erleuchtung abbringen [4].

Die Jahre der Askese

Gautama vollzieht totale Askese und meint, dies sei die Antwort auf die existentiellen Probleme. Er wird dabei von den fünf Bettelmönchen (skt. Pañcavaggiyā) unterstützt. Dem Hungertod nahe erkannte er, dass auch dies nicht der Weg zur Befreiung sein könne. „Einmal versenkte er sich in atemlose Ekstase; da wurde er von großen Schmerzen heimgesucht und sank ohnmächtig am Ende seines Wandelganges nieder.“ Als Gautama nach vielen Jahren vergeblichem Mühen die strenge Askese verwirft und den „Mittleren Weg“ einschlägt, sind die fünf Bettelmönche enttäuscht und verlassen ihn [5].

Māra versucht Buddha in Versuchung zu führen

Die Erleuchtung

„Darauf ließ der Bodhisattva den Stamm des Bodhi-Baumes in seinem Rücken und fasste, nach Osten hin gewendet, folgenden festen Entschluss: ‚Gern sollen meine Haut, meine Muskeln und meine Knochen austrocknen, dazu soll in meinem Körper das Fleisch und das Blut vertrocknen; ich werde aber diesen Sitz nicht aufgeben, ohne die völlige Erleuchtung erreicht zu haben.‘ So nahm er die Stellung mit gekreuzten Beinen ein, die unbesiegliche, selbst durch das Zusammentreffen von hundert Donnerkeilen unzerstörbare, und setzte sich nieder.“ [6]. Bevor Gautama das „Erwachen“ erlangt, sucht ihn Maras Dämonenheer heim versucht ihn Mara durch die neun Überschüttungen (Wind, Regen, Steinregen, Waffenregen, Kohlenregen, Aschenregen, Sandregen, Schmutzregen und Finsternis) zur Flucht zu veranlassen [7]. „Nachdem so, während die Sonne noch am Himmel stand, der Held Maras Heer gebändigt hatte […] erlangte er in der ersten Nachtwache klar die Erkenntnis seiner früheren Existenzen, in der mittleren Nachtwache das göttliche Auge (die Erkenntnis, wie die Wesen entstehen und wohin sie kommen) und in der dritten Nachtwache erreichte er die Erkenntnis des Zusammenhangs zwischen Ursache und Wirkung.“ Gautama erlangt unter einen Feigenbaum „das Erwachen“ und damit die Einsicht in die Vier edlen Wahrheiten und den Edlen Achtfachen Pfad.

  • Er erinnert sich an seine früheren Existenzen.
  • Er gelangt zum Wissen über Geburt und Tod der Lebewesen und dem Zusammenhang mit dem Karma.
Buddhas 1. Predigt bei Benares
  • Er gewinnt Einsicht, dass die Unwissenheit und die Leidenschaft zu immer neuen Wiedergeburten führen und die Verkettung der Daseinsfaktoren aufrechterhält [8].

Die nahe Einleitung (Santike-nidāna-kathā)

Brahma drängt Buddha schließlich dazu, die Einsicht, die dieser erlangt hat, an andere weiterzugeben. Die erste Predigt erfolgte in einem Gazellenhain in Sarnath bei Benares und handelt bereits über die vier edlen Wahrheiten. Es erfolgt die erste Ingangsetzung des Rades der Lehre. Buddha wirkt vor allem im Raum Maghada. Ananda wird zum Lieblingsschüler des Buddha und soll dessen Reden niedergeschrieben haben. Buddha soll mit 80 Jahren nach dem Verzehr einer verdorbenen Speise gestorben. 543 v. Chr. soll Śākya-muniin das nirvāṇa eingegangen sein. Buddha wirkte aber wahrscheinlich zwischen 448 – 368 v. Chr. [9].

Verweise

Anmerkungen

  1. §B2.1 (Stand: 2012/09/27).
  2. §B2.2 (Stand: 2012/09/27).
  3. §B2.3 (Stand: 2012/09/27).
  4. §B2.6 (Stand: 2012/09/27).
  5. §B2.7 (Stand: 2012/09/27).
  6. §B2.8 (Stand: 2012/09/27).
  7. §B2.9 (Stand: 2012/09/27).
  8. §B2.10 (Stand: 2012/09/27).
  9. §B3. (Stand: 2012/09/27).

Quellen

Dieser Artikel wurde ursprünglich für das Schwesterprojekt Nihon Ryo-Wiki verfasst.