Exzerpt:Kita 1998

Aus Kamigraphie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Bearbeiteter Artikel:

  • Sadakichi Kita 1998
    „Shichifukujin no seiritsu.“ In: Miyata Noboru (Hg.), Shichifukujin shinkō jiten. Tokyo: Ebisu Kōshō Shuppan 1998, S. 298–307. (Erschienen 1935. S.a. Exzerpt.)

Einleitung

Es gibt eine Vielzahl an Göttern, die [in Japan] als glückbringend verehrt werden. Warum unter diesen insbesondere sieben Glücksgott-Gestalten als die sogenannten „die sieben Glücksgötter“ ausgewählt wurden, ist zusammen mit der Frage, welchem gesellschaftlichen Wandel sie ihre Entstehung verdanken, ein interessantes Thema.

Für gewöhnlich werden Daikoku, Ebisu, Bishamon, Ben-ten, Fukurokuju und der Ehrwürdige Hotei als die sieben Glücksgötter bezeichnet. Allerdings sehen die genannten Glücksgötter anders aus als die erhabenen Buddhas und Bodhisattvas (kensei butsubosatsu 賢聖仏菩薩達) [aus Motiven wie] die sankyō 三教[1], die Fünf Patriarchen (goso 五祖)[2], die Sieben Buddhas der Vergangenheit (shichibutsu 七仏[3]) oder die Dreizehn Buddhas,[4] die aufgereiht, mit ernstem Gesicht eher so aussehen wie auf dem Foto einer Abschlussfeier. Die sieben Glücksgötter jedoch fahren normalerweise gemeinsam ausgelassen und freundschaftlich vergnügt auf dem takarabune (dem Schatzschiff der Glücksgötter), oder werden auf Rollbildern herumtollend, miteinander spielend/Spaß habend dargestellt. Dies mag ganz natürlich aus der Redewendung „Das Glück kommt zu denen, die lachen“ hervorgehen, aber in Wirklichkeit haben die Glücksgötter keineswegs die ganze Zeit nur gelacht.

Sowohl der Inari-jin von Fushimi, als auch der Bishamon-ten von Kurama, als auch die ugajin 宇賀神 (Götter der Ernte und des Wohlstands) und die Wegegötter (dōsojin 道祖神, Schutzgötter der Reisenden und der Wege) waren ursprünglich äußerst ernsthaft. Sogar von Ebisu Saburō von Utsunomiya 西の宮の夷三郎殿, den man später als das Urbild eines glücklichen Charakters bezeichnen sollte, hieß es früher, dass seine Urform (honji) ein schreckenerregender Kriegsgott wie Bishamon-ten 本地毘沙門天 oder Fudō Myōō 不動明王 sei. Es muss eine besondere Bedeutung haben, dass es dazu gekommen ist, dass diese [Glücksgötter] so lustig dargestellt, gemalt oder geschnitzt wurden. Aber wahrscheinlich erzählt uns genau dies, warum die sieben Glücksgötter letztlich entstanden.

Die drei Lachenden im Tigertal 虎渓の三笑

Wie die Glücksgötter im Wandel der Zeiten und der gesellschaftlichen Umstände entstanden sind, ist bereits mehrfach untersucht worden.[5] Doch muss man festhalten, dass sie von ihrem ersten Erscheinen und ihrer Akzeptanz in der Muromachi-Zeit bis zum Anfang der Edo-Zeit in Relation zu den Bedürfnissen der Gesellschaft auftraten.

Wahrscheinlich war das Volk aufgrund der jahrelangen Kriegswirren von den langen Anstrengungen erschöpft und sehnte sich am Ende dieser Zeit großer Leiden (kugen 苦患) nach Muße und Fröhlichkeit inmitten von Mühsal und Qual. Ganz nach dem Motto, dass das Leben sich gleich bleibt, ob man nun weint oder lacht, stürzte man sich in exzentrische (dassoku share 脱俗諮落) Vergnügungen, was mit dem Wunsch nach einem Leben in Abgeschiedenheit [von gesellschaftl. Verpflichtungen] einherging. Vermutlich hatte das auch zur Folge, dass die Zen-buddhistischen Dialoge des Mönchs Ikkyū 一休 die Menschen erfreuten, oder dass Bilderrollen über „die drei Lachenden im Tigertal“ (Kokei no sanshō 虎渓の三笑) oder Kanzan und Jittoku 寒山・拾得 beliebt waren.[6] Dies ist der Grund, warum insbesondere zu den sanshō 三笑 sogar Nō-Stücke geschrieben und sie auch vom Kyōgen, den humorigen Zwischenspielen im Nō-Theater, begeistert aufgenommen wurden.

Folglich wurden Charaktereigenschaften dieser [exzentrischen] Art auch für die Glücksgötter notwendig. Figuren, die ehemals nichts mit ihnen zu tun hatten, wie der weltabgewandte, beleibten Mönch Hotei, oder Fukurokuju und Jurōjin, die wie daoistische Einsiedler (sennin 仙人) anmuten, wurden ihnen zur Seite gestellt, bis auch die anderen, ursprünglich ernsten Göttern auf natürliche Weise deren Charaktereigenschaften annahmen.

Der Ursprung der Sieben Glücksgötter

Zahlenspiele im Zen Buddhismus

Die Begrenzung der Glücksgötter auf Sieben leitet sich selbstverständlich aus den sieben Übel und sieben Segnungen ab, die in den buddhistischen Sutren erwähnt sind. Etwa zur Muromachi Zeit war es weit verbreitet, verschiedene Begriffe zusammenzufügen, die Zahlensätze enthielten. Das Standessystem der Shōgunatsregierung kannte Drei Gouverneurshäuser (san kanrei 三管領) und Vier Adelsklassen (shishiki 四職); die buddhistischen Tempel waren in fünf großen Zen Tempel, zehn wichtige Rinzai Tempel usw.(三管領・四職・五山・十刹) usw. gegliedert. Davon abgeleitet wurden in Ōmi (heute Präf. Shiga) Acht Landschaften ausgesucht, denen wiederum Acht Landschaften in Nara entsprachen. Die Mönche[7] des Zen zeichneten sich dabei besonders aus, indem sie je nach Bedarf "zwei Genies", "drei Älteste", "fünf Alte", "sieben Weise", "neun Alte" (ニ秀才・三大老・五老・七賢・九老) usw. aneinander reihten. Während mir zu "zwei Genies" (nishūsai 二秀才) gerade kein Nachweis einfällt, finden sich alle anderen Begriffen z.B. im Tagebuch des Inyrōken [8]:

Eintrag von Entoku 3 (1491) 12. Monat, 15. Tag: 早旦秀才三井陳管に参す。横川・東瑛・旭蜂の三大老、並びに鹿苑院侍衣裳萄英亦同じく参陳す. Eintrag vom 17. Tag: 東求堂に於て聯句あり、月翁・横川・正宗・景徐・功叔等云云。正宗破題に云、五老宜松時雪。横川云、七賢数竹林。聯八十句横川執事云云. Eintrag vom selben Jahr am 7.10. 夜来栖老衆を招き、盃を勧む。二白を調して以て勧む、恩・成・悟・哲・鋭・二妙の七賢来る。深更に及びて帰る. Eintrag vom 14.12. 今夜芳洲寮に於て聯会あり、茂叔・九蜂・南伯・昌・桂・ 藤・哲・鋭・芳洲、実に九老会なり, usw.

Passagen dieser Art, finden sich überall in diesem Werk wieder.

Wie sehr sich die Zenmönche zu dieser Zeit an Zahlen-Literatur erfreuten, sieht man auch am folgenden Text.

蓮華識海放一隻船。衆流裁断時、八臂那吁搖櫓、萬波朝宗處、千手大悲控舷。(中略)侔眉寿於千百年之椿、振道風於二十四番之棟、至蹄至祝。摠部次、惟山門両行、峨眉大室、五局犀扇、者同年七位、牛行虎視、法簁八部。獅擲象旋、四来締索、一会包笠、諸位禅師。高陽八人。高辛八人、挙十六才子於唐虞之世、化儀四教、化法問教、 望五百聖賢於温基之山。(下略)

Infolge dieser Tendenzen wurden auch zahlengebundene Sets erstellt, wenn man Schreine und Tempel aufsuchte und um Glück und Segen betete. Kombinationen wie die Sansho Myōjin 三所明神, Gosha Myōjin 五社明神, Shichi-sha 七社, Shichi Kannon 七観音, Hassho Myōjin 八所明神, oder Issha Daigongen 一社大権現 wurden zunehmend populärer. Wie sich wiederum aus dem Tagebuch des Inryōken ersehen lässt, erfreuten sich damals besonders Besuche von Sieben Kannon [Tempeln], welche aus den 33 heiligen Orten Kannons ausgewählt wurden, großer Beliebtheit (Einträge 1438/1/23; 1462/9/6; 1463/2/22, usw.).

Ausschnitt aus dem Bild 虎渓の三笑 (Die drei Lachenden im Tigertal)

Demzufolge gab es auch Rollbilder oder Fächerbilder (Bilder in Form eines aufgefaltenen Fächers) zu den Themen

  • Zwei Dichtergenies Rihaku und Toho (李杜の二詩仙),
  • Drei Lehren von Konfuzius, Laotse und Buddha (孔老釈の三教),
  • Drei Lachende im Tigertal (虎渓の三笑),
  • Vier Schläfer und Vier Säufer (四睡・四皓)
  • Sieben Weise im Bambushain (竹林の七賢)[9] oder
  • Acht trinkende Eremiten (飲中の八仙).

Siebener Gruppen

Unter diesen scheinen zu dieser Zeit Siebener-Kombinationen besonders populär gewesen zu sein. So begab sich [der Zenmönch] Gichiku 宜竹[10] im sechsten Monat Bunmei 19 (1487) zum Ise-Schrein, bestieg den Asamagatake 朝熊獄 und besang dort die Sieben Schreine 七社. Dass man unter den 33 Kannon Tempel gerade sieben auswählte, dass man die 21 Schreine der Hie Sannō [Schreinanlage] 日吉山王 in die oberen sieben Schreine 上七社, die mittleren sieben Schreine 中七社 und die unteren sieben Schreine 下七社 unterteilte, oder dass sich die Zenmönche, wie im obigen Zitat erwähnt, ausgerechnet als die sieben Weisen aus dem Bambushain bezeichneten, sind nur einige weitere von zahllosen Beispielen.

Wahrscheinlich in Anlehnung an Kombinationen wie die Sieben Buddhas der Vergangenheit 過去七仏[11], die sieben Yakushi Buddhas[12], die sieben Wochentage 七曜, die sieben Schätze 七宝, oder die Sieben Weisen 七賢, etc. wurden als ein weiteres Siebener-Set die Sieben Glücksgötter gewählt.

In diesem Zusammenhang war den damaligen Zenmönchen das Zitat der sieben Übel und sieben Segnungen sicher nicht entgangen. In der Tat wird der Ausdruck in einem Gedicht an Hotei aus der Gedichtesammlung 幻雲詩集 (s.u.) zitiert. Außerdem erscheint der Ausdruck im Nō-Stück Daikoku. Die sogenannten sieben Übel und sieben Segnungen stammen aus dem Ninnō gokoku hannya harami-kyō 仁王護国般若波羅蜜経 (Prajnaparamita प्रज्ञापारमिता) [13], Kapitel 受持品:

Im südlichen Jambudvipa[14] gibt es 26 Großreiche, 500 Mittelreiche und zehntausend Kleinreiche. Innerhalb dieser Länder herrschen die Sieben Übel. Weil alle Könige davon betroffen sind (?), muss [dieses Sutra der] Höchsten Weisheit (般若波羅蜜) vorgelesen und erklärt werden. Dann verschwinden die Sieben Übel und die Sieben Segnungen entstehen, alle Familien sind zufrieden und der König ist voll der Freude.[15]

Allerdings ist nicht klar, worin diese sogenannten sieben Segnungen bestehen. Laut jener Geschichte, in der der [Tendai]-Abt Tenkai 天海 diese auf die Frage von Tokugawa Ieyasu aufzählt, handelt es sich um die Sieben [Eigenschaften] Langes Leben, - Glück des Seins, - Popularität, - Integrität, - Anmut, - Würde, - Großmut, doch dies ist wahrscheinlich eine weit hergeholte Interpretation, die den sogenannten Sieben Glücksgöttern [erst] nach ihrer Entstehung die entsprechenden Charakteristika zuordnete. Jedoch ist unklar, zu welcher Zeit und von wem die Sieben Glücksgötter überhaupt [erstmals] angesprochen wurden. Aber soviel sich vermuten lässt, waren sie bereits zur späten Muromachi Zeit bekannt, worauf das Kyōgen (Nō-Kyōgen, heiteres Zwischenspiel beim Nō) „Die sieben Glücksgötter“ 七福神 und „Die Erzählung der großen Freude“ Daietsu monogatari 大悦物語 beim Treffen der sieben Glücksgötter, und auch die Erzählung die „Anführer der sieben Glücksgötter“ Shichifukujinzoku 七福神賊 zu schließen lässt.[16]

Scherzender Daikoku und Ebisu (Surimono von Hokkei Totoya aus der Meiji-Zeit)

Kombinationen populärer Figuren

Schon vor der eigentlichen Entstehung der Glücksgötter, gab es Anbetungen der einzelnen Glücksgötter, insbesondere des Bishamon-ten von Kurama 鞍馬, den dreigesichtigen Daikoku des Hiei-zan 叡山[17], den Ebisu von Nishinomiya, oder die Benzaiten von Chikubushima. Wie bereits in meinen Artikel "Ursprung der Verehrung der zwei Glücksgötter Daikoku und Ebisu" erwähnt, wurden insbesondere Daikoku und Ebnisu bei gemeinsamen fröhlichen Spielen und Scherzen auf in Rollbildern dargestellt. Aber nicht nur diese beiden, auch andere ähnliche Charaktere wurden in bestimmten Zahlensets zusammengefasst und so zu beliebten Bildmotiven. Wahrscheinlich entsprangen viele dieser Kombinationen einfach der Inspiration der Künstler. Im Baikamujinzō 梅花無尽蔵 wird die Bildinschrift (san 賛) eines Bildes von 瑞九 zitiert, das Meiō 8 (1499) gemalt wurde und fünf Meister im gleichen Boot darstellt:

Shaka[18], Kannon[19], Bodhidarma[20], Konfuzius (kōshi 孔子) und Laozi (rōshi 老子) [befinden sich] in einem Boot. Von diesen nimmt Daruma das Ruder. Lob den Karotten, Süßholz, Bai Zhu [21] und getrockneten Mandarinenschalen. Gift in Medizin verwandeln (枉毒薬[][22]) ist eine der Künste des Shaolin.[23]

Die hier aufgezählten fünf Meister bestehen aus den schon seit langer Zeit oft auf Hängebildrollen dargestellten Figuren Shaka (Buddhismus), Laotse (Daoismus) und Konfuzius (Konfuzianismus), welche die sogenannten Drei Lehren repräsentieren, sowie die damals besonders beliebten Figuren Kannon und Daruma, die der Künstler nach eigenen Vorstellungen ergänzte. Des weiteren findet sich auch folgendes Beispiel, das Higuchi Niyo 樋口二葉 in Shichifukujin no kenkyū 七福神の研究 (in der 100. Jubiläumsausgabe von Rekishi chiri 歴史地理, "Historische Geographie") veröffentlichte:

Der Mönch Shūgetsu 秋月 aus der Entoku-Ära (延徳年間 1489-1492) fertigte ein Bild an, das die Götter Shōki 鍾馗 [24], Daikoku, Fukurokuju und Hotei sowie zwei stakende chinesische Kinder auf einem Boot zeigt. Man kann davon ausgehen, dass es sich hierbei um den Ursprung der heutzutage als Schatzschiff bekannten Fähre der sieben Glücksgötter handelt.

Hierbei handelt es sich [jedoch] lediglich um die gleiche Idee wie zuvor, nämlich Heilige und Persönlichkeiten, die damals [als Sujet] auf Rollbildern beliebt waren, mit einander zu kombinieren. Es ist zwar nicht klar, in welcher Ära Shūgetsu dieses Bild gemalt hat, doch wir können annehmen, dass es ungefähr der gleichen Periode entstammt wie das vorige Beispiel, als diese Art von Bildern sich einer besonderen Beliebtheit erfreute. Während im ersten Fall fünf Lehren (五教) vereint sind, sind es im zweiten Fall vier Glücke (四福), was der Entstehung der Sieben Glücksgötter ziemlich nahe kommt. Doch die Idee, dies mit der Rede von den sieben Übeln und sieben Glücken (七難七福) zu verbinden und Sieben Glücksgötter aufzuzählen, war offenbar noch nicht entstanden.

Unter den Figuren, die in fixen Zahlengruppen auftreten, scheinen die sieben Weisen vom Bambushain (chikurin no shichiken 竹林の七賢), die in ruhiger Abgeschiedenheit leben, im damaligen Alltag beträchtliche Popularität gewonnen zu haben, weshalb sie verhältnismäßig häufig auf Hängerollen und Fächern zu sehen sind. Dies lässt sich auch daran erkennen, dass die Bildinschriften, die sich um diese Figuren ranken, in den damaligen Sammlungen chinesischer Lyrik besonders häufig auftreten. Diesbezüglich seien folgende Zitate angeführt:

Bildrollen der sieben Weisen und Vorwort (Baikamujinzō Kapitel 2)

Der Mond oder die Pflaume? Welches der beiden ist wohl duftender? Und wie steht es dann um Pflaume und Bambus? Welches dieser beiden ist duftender? Seitdem es auf der Welt Bambus gibt, war die einzige Person, die diesen Duft gut wahrnehmen konnte, Du Fu [25]. Deswegen heißt es: "Weil Du Fu der Buddha der Dichtkunst ist, kann er sich anmaßen zu behaupten, dass Bambus duftet". Obwohl die sieben Männer aus dem Königreich Jin (晋 265-420) Bambus mochten, wussten sie bisher nicht, dass dieser einen eigenen Duft hat. Ich habe sie nun gezeichnet und rücksichtslos beschrieben. Sollte man künftig den Bambus mit der Pflaume vergleichen, so wird dieser nicht duften. Wer würde dann noch die belanglosen Kritiken hören? Die Bambuswipfel im Wind, deren Schatten sich bewegen, im Land des Aloeholzes. Die sieben Männer wissen nichts über sie, denn sie kennen nur Du Fu aus Chengdu.

Die sieben Weisen auf Fächern[26] (ebenda Kapitel 5[27])

Ursprünglich zur Freude des Herrschers gedacht [zeigt das Bild auf diesem Fächer] nichts weiter als die sich [im Bambushain] vergnügenden [28] [sieben Weisen]. Aber stimmt das wirklich?. Santō 山濤 [29] und Ōjū 王戎 [30] [zum Beispiel haben den Bambushain] verlassen [und dienen nun der Öffentlichkeit]. Dadurch, dass der Bambushain spärlich ist, [kann man sie] nicht davon abhalten, [zu ihm zurückzukehren].

Auch wenn Bambus zu den Grasgewächsen zählt, so hat er über viele Jahre seinen Namen behalten. Würde man hier noch den Fenghuang [31] hinzufügen, so würden aus den sieben Weisen in der Tat die acht Eremiten[32] werden.

Illustrationen der sieben Weisen (Kakkodōninmonjū 角虎道人文集) 2 Beispiele

Ist Bambus nicht wie Weisheit? Üblicherweise reimt sich das nicht so zufällig (?). Ist Weisheit nicht wie Bambus? Er (der Bambus) ist einer der drei Freunde des Winters[33]. Unter den Weisen aus alter Zeit (=古賢之栖?) gibt es die Sieben vom Bambushain aus der Jin-Dynastie.

Bilder der sieben Weisen vom Bambushain (Shōinginkō 松蔭吟稿)...

Das erste Bildbeispiel der Sieben Glücksgötter

Unter solchen Umständen war es sicher nur ein kleiner Schritt, bis man sieben Götter des Glücks mit dem Wort von den sieben Glücken in Zusammenhang brachte und nach dem Vorbild der sieben Weisen Bilder von ihnen anfertigte. Tatsächlich fanden sich schon bald darauf Künstler, die sich an solchen Darstellungen versuchten. Hierzu Higuchi in Rekishi chiri:

Der Mönch Keishun 瓊春 ahmte die Darstellung der sieben Weisen vom Bambushain nach als er Ōkuninushi, Hiruko, Ame no Uzume (臼女?), Bishamon-ten, Fukurokuju, Jurōjin und Hotei auf eine Bildrolle malte. Dieses Bild war im Zenkō-ji 善光寺 ausgestellt, wurde aber infolge des Tempelbrandes am vierten Tag des sechsten Monats des fünften Jahres Bunmei (29.6.1473) beinahe zerstört, sodass nur der untere Teil erhalten geblieben ist. Dies wird durch ein "im Spätherbst des 48. Jahres niedergeschriebenes" Postskript in den sogenannten "Schneefenster Aufzeichnungen" 雪窓録 von Ki no Tsuneo 記常雄 belegt. Wenn man von der Textstelle in diesem Schriftstück ausgeht, die das Ableben des Ashikaga Yoshimasa 足利義政 im vergangenen Jahr beschreibt, dann wäre das 48. Jahr das dritte Jahr der Entoku-Ära (1491) etc.

Wenn man diesem Zitat glauben schenken will, wäre dies vermutlich der älteste Bericht über die sieben Glücksgötter. Im Sanyō zakki 三養雑記 steht geschrieben, dass "ursprünglich in der Kanō Familie 狩野家 alte Bilder von sich vergnügenden sieben Glücksgöttern gemalt wurden, doch nun ist in weiten Teilen der Gesellschaft (das Malen zum Zeitvertreib geworden und hat sich vom eigentlichen Zweck losgelöst)" und "wenn man danach fragt, seit wann es Bilder der sieben Glücksgötter gibt, so sagen die Meister, dass es keine älteren Abbildungen als jene Kanō Shōeis 狩野松榮 gebe". Shōei wurde jedoch im sechzehnten Jahr der Eishō-Ära 永正 (1519) geboren und starb im ersten Jahr der Bunroku-Ära 文禄 (1592) im Alter von 74 Jahren. Nachdem er als Maler besonders in den Jahren Tenbun 天文, Eiroku 永禄, Genki 元亀 und Tenshō 天正 aktiv war, sind die Bilder von Keishun offenbar doch die älteren.

Die Auswahl der Sieben Glücksgötter

Die sieben Glücksgötter vergnügt auf dem takarabune

Daikoku und Ebisu

Nun befinden sich unter den Sieben Glücksgöttern Keishuns auch Ōkuninushi und Hiroko no mikoto 蛭児命 (dieser ist eigentlich Kotoshironushi). Bei ihnen handelt es sich um die Ende der Muromachi-Zeit beliebtesten Götter des Reichtums, nämlich um die beiden Glücksgötter Daikoku und Ebisu, von denen man sagt „in der ganzen Welt gibt es kein Haus, kein Amt, in dem nicht diese beiden aufgestellt wären“. Sie wurden auch davor oft auf Bildrollen dargestellt, insbesondere in spielerischen Motiven. Im Sakugen ōshō shishū 策彦和尚詩集 (Gedichtsammlung des Priesters Sakugen Shuryō[34]) gibt es Gedichte wie dieses:

Bild von Saburô (Ebisu) und Daikoku, die Unsinn machen und sich die Bärte abschneiden

Ebisu und Daikoku sind Kameraden, von denen man annimmt, dass sie viel aushalten. Sie trinken gierig Alkohol und tauschen die Sakeschälchen. Sie sind so betrunken, dass sie alles von Japan bis Indien vergessen, sogar ihr eigenes Zuhause. Sie angeln Lieder, sie angeln Gewinn, sie angeln Fische.

三郎(夷)大黒挽髯戯図

三郎大黒假堪儔。婪酒挽髯当献酬。倭竺倶忘醉郷裡。釣詩釣勝釣魚釣。

Bild von Ebisu und Daikoku, die die Trinkschalen ziehen

In der Küche stehen in einem Durcheinander Trinkschalen des Schwarzen Gottes (Daikoku). Der Saburo aus Nanba[35] zieht ihn am Bart. Sie vergessen Himmel und Menschen. Sie schenken sich gegenseitig Sake mit einem Flaschenkürbis ein.

夷大黒引盃図

盃盤狼籍黒神厨。漫波三郎挽著鬚。天上人間共相忘。一酬一酢一胡盧

Außerdem finden sich nicht selten Bilder, auf denen Daikoku mit Hotei dem Glücksspiel fröhnt oder Ebisu mit Hotei kubihiki 首引き (Seilziehen) spielt,[36]; oder um einiges später Bildwandschirme des Toyokuni-Matsuri 豊国祭, wo sich an diversen Stellen Leute, die einen großen Papiermachékopf tragen, der Ebisu darstellt, dem Festzug anschließen. Aufgrund dieser Tendenz ist es nicht verwunderlich, dass sie als Hauptgottheiten unter den Glücksgöttern ausgewählt wurden.

Ame no Uzume

Als nächstes [finden wir bei Keishun] Uzume-no-mikoto 鈿女命, welche als Gründerin der Schauspieler angesehen wird, da sie, als Amaterasu Ōmikami 天照大神 sich in der in der Felsenhöhle einschloss, komische Figuren vor der Felsenhöhle aufführte. Auch besänftigte sie die sauer dreinschauende Grimasse des Sarutahiko als sie dem Himmelsenkel folgte. Und weil sie zu einer Gottheit wurde, die als als hässliche Frau[37] der Nachwelt mit einem albernen, hässlichen Gesicht auffällt, nach dem Motto, das Glück kommt zu denen, die lachen, hat man sie in diese Gruppe aufgenommen, und erhöhte damit die Attraktivität der Gruppe.

Bishamon-ten

Bishamon-ten des Kurama-dera

Bishamon-ten 毘沙門天, der als Kriegsgott die schwere Aufgabe hat den Staat zu beschützen, aber auch als Glücksgott angesehen wurde, der Reichtümer schenkt, durfte aus Sicht der damaligen Zeiten ebenfalls nicht fehlen. Seine Popularität kann aus folgendem Eintrag im Inryōken nichiroku 蔭涼軒日録 (Tagebuch des Inyrōken [38]) vom 3. Tag des 6. Monats Chōkyū 長享3 (1489) erschlossen werden:

Vom Shuto-ji[39] aus Kurama besucht. Konnte von dort eine Statue des Bishamon mitnehmen. Heute, am dritten Tag, Metall-Tiger, ist der erste Tiger-Tag im Sechziger[zyklus]. Hoch und nieder, Mann und Frau, insgesamt waren wohl 20.000 Menschen dort.

祝都寺参鞍馬。及帰持毘沙門一体来去、今日三日之庚寅、六十一回之寅也。貴賎男女詣者凡二萬人許云云。

Offenbar fertigte man also Statuen von Bishamon an und verteilte sie an Gläubige, die ihn um Reichtum anbeteten. Auch wenn diese Gottheit nicht der Gruppe von Spaßmachern angehört, passte er sicherlich in die Auswahl als Glücksgott.

Fukurokuju und Jurōjin

Fukurokuju 福禄寿 und Jurōjin 寿老 waren zwar ursprünglich beide die Personifikation des gleichen Stern des langen Lebens am Südpol, wurden aber manchmal auch als unterschiedliche Einsiedler dargestellt. Folglich muss man sagen, dass sie die Einstellung dieser Zeit, sich vom Diesseits zu trennen, gut getroffen haben, und dass die Tatsache, dass diese Wahl mit der Begierde, sich etwas von Fukurokuju und Jurōjin zu wünschen, korreliert, angemessen war.

Hotei

Die Auswahl[kriterien] des buddhistischen Priesters Hotei (Hotei Ôshô 布袋和尚) unterscheiden sich von denen der anderen sechs Glücksgötter und man kann sich des Gefühls nicht erwehren, dass er ein wenig aus der Gruppe ausgeschlossen ist.[40] Doch entsprach seine Abkehr von [weltlichen] Dingen dem Geschmack der Zeit und wurde auf sehr vielen Bildern dargestellt.

Wenn man etwa seine Erwähnungen im Baikamujinzō 梅花無尽蔵 (Die Unerschöpflichkeit der Pflaumenblüte)[41] zusammenzählt, so ist die Zahl der Bilder, die tatsächlich die Bildinschrift "Hotei" tragen, mit zwölf recht hoch. Auch wenn man eine beliebige Gedichtsammlung dieser Zeit zur Hand nimmt, werden Hymnen auf Hotei vergleichsweise häufig zu finden sein. Da er als Manifestation von Matreya[42] angesehen wurde, galt er nicht bloß als ein weltabgewandter Mönch, sondern wurde tatsächlich in die Gruppe der Göttlichen Unsterblichen (shinsen 神仙) aufgenommen.

Im 'Baikamujinzō gibt es folgende Passage:

Meister Hotei ist eine Erscheinung von Ajita. [...] 布袋和尚蓋阿逸之分身。逸多或號梅多里。故賛語及玆芸。

借梅為號逸多翁、杖掛笑聲遊市中。酒薄只今顔未酔。常来世待酌春風。

Ajita 阿逸多 ist ein anderer Name für Matreya.

Weiters sei dieser Text genannt:

Loblied auf Hotei

In Erwartung des Ryūgesane trägt er einen Krähenstock und einen Kessel im Frühling (??). Vom Alkohol steht sein voller Bauch vor wie eine Pflaumenblüte. Er tanzt wie der Alte Meister des himmlischen Palastes.

布袋賛

維持龍華三会因。先擔烏杖一壷春。便々腹満杏花酒。似舞天宮老主人。

Ryūgesane 龍華三会 ist mit anderen Worten der Tagesanbruch der Geburt des Matreya. Nachdem er als Inkarnation von Matreya angesehen wurde, war es nicht unpassend ihn in die Gruppe der selig-unsterblichen (shinsen) Glücksgöttern aufzunehmen. Vor allem aber wurde er zu dieser Zeit als Karikatur (dôke) dargestellt, wie man an Bildtiteln wie "Bild des betrunkenen, gähnenden Hotei" oder "Bild des Hotei mit dem zerquetschenden Bauch" erkennt. Die ungewöhnlichsten Bilder, auf denen er mit Ebisu kubihiki spielt oder mit Daikoku dem Glückspiel fröhnt, wurden bereits beschrieben.

In folgender Textstelle des Kakko dōnin monjū 角虎道人文集[43] wird die Tatsache, dass er zu dieser Zeit als Matreya verstanden wird, besungen.

Bild von Hotei und dem Blutegelkind, die kubihiki spielen

布袋蛭児引頚図

梅里天上有当来補處。尊皇太子彌勤。此去五十六億七千寓歳之後。降生雞頭末城。可坐龍華樹登法王九五之位。猶労守株。暫来此土。化長汀子。所謂布袋是也。又本朝有自月両神之弟蛭児三郎者。生而践。乃載之海舶。因風放奔。舶攝之西宮。百世庿祀。今覩所絵。彼與此。絡縄子於頚。五挽以欲較其力。蓋長汀子若輪。必賭布嚢以償之。経児不贏。又賭鮮魚以償之。然長汀彌勤化身。而三会所可度三百億人。皆為之手足。蛭児雖友二神。以其跋而放子海。豈足闘強弱乎。是必絵師之以戯墨。索笑於好事之士者矣。

Außerdem kommt er im Genunmonjū 幻雲文集[44] vor.

Fächer, der Daikoku und Hotei beim Glücksspiel zeigt

Schwarzgesicht und Dickbauch sind beide außer sich. Obwohl sie fünfhundert Mal rufen, gewinnen sie nicht ein Geldstück. Ahaha! Der Herr Hotei rafft alles zusammen. Er will nicht in den Tuṣita Himmel (Sitz Maitreyas) zurückkehren.


扇面大黒布袋博奕

黒面皤腹。両箇風顚。雖叫五百。不得一銭。阿呵々。主丈布嚢倶奪却。欲帰無途率陀天。

Anders gesagt, ist er in der Gruppe der Glücksgötter anerkannt als einer, der gemeinsam mit den führenden Glücksgöttern Ebisu und Daikokuten herumalbert. Unter diesen Umständen war es unausweichlich, dass er als einer der Sieben Glücksgötter ausgewählt wurde.

Natürlich gab es zu dieser Zeit darüber hinaus auch viel andere als Glücksgottheit verehrte Gestalten. Trotzdem beherrschte die Idee der Sieben Glücke bereits zu dieser Zeit das Denken der Menschen. Auch in den Lobliedern für Hotei, wie man sie im Genun monjū sieht, heißt es:

Es eröffnet sich Hotei, die Sieben Glücke entstehen. Ahaha. Er kehrt nicht in den Tushita Himmel zurück, sondern vergnügt sich unter den Menschen und genießt den großen Frieden.

放開布袋。七福即生。阿呵呵。率陀天上不帰去、遊戯人間楽太平。

Es gab also bereits diese Idee von den Sieben Glücken, und wenn man darüber Hinaus in Betracht zieht, dass damals auch die Sieben Weisen begeistert aufgenommen wurden, so war es wohl ein unausweichlicher Prozess, dass die Auswahl der Glücksgötter auf die [Zahl Sieben] beschränkt wurde.

Charakteristika der sieben Glücksgötter

Die Auswahl der sieben Glücksgötter wurde nicht allein aufgrund des Bittens um Glück getroffen, sondern vielmehr gab es humorvolle Bildmotive, wo sich [die Glücksgötter] gegenseitig Streiche gespielt haben, ganz nach der Vorliebe dieser Zeit.

Glücksgötter beim Spiel (Hokusai, 1858)

Diese Späße und Spielereien, wie beispielsweise Ebisu und Hotei beim kubibiki 首引き [45], Daikoku und Hotei beim Glücksspiel oder Daikoku und Hotei, wie sie sich gegenseitig am Bart ziehen, bei Trinkgelagen oder eben bei Ähnlichem, machten jene Glücksgötter vorwiegend aus. Aus religiöser Perspektive sollte man ja diese Glücksgötter verehren und es wäre besser, wenn sie wie wirkliche ernsthafte Götter wären. Wahrscheinlich infolge der damals vorherrschenden Zen-Mode wurden aber ältere Glücksgottheiten wie Ugajin 宇賀神 [46] oder die Wegegötter (Dōsojin 道祖神) abgelöst und außergewöhnliche [47] neuere Gottheiten wie Hotei und Fukurokuju wurden als Glücksgötter ausgewählt. Zusammenfassend kann man sagen, dass keine ernsthafte Glücksgötter mit einander verbunden wurden (shūgō 集合), sondern dass es sich um Götter handelt, die zusammen herumalbern.

Vier Schläfer (China, 14. Jh.)

Aber es war nicht so, dass die Zahl Sieben sofort festgelegt war. Das lässt sich z.B. an den vier Glücksgöttern von Shūgetsu 秋月 [s.o.] erkennen, die wahrscheinlich den Vier Schläfern (shisui 四睡)[48] oder den Vier Trinkern (shikō 四晧)[49] nachempfunden sind, oder an weiteren Kombinationen von zwei Glücksgöttern. Auch wenn die Wahl der sieben Glücksgötter wahrscheinlich mit den Sieben Segnungen zu tun hatte, bedeutete das nicht, dass sich diese Auswahl sofort fest etablierte. In der Literatur der Muromachi-Zeit (1337-1573) tauchen sie nicht als festes Ensemble auf. Die vergleichsweise ältesten Beispiele kommen wohl aus dem Kyōgen 狂言.[50]

Unter diesen Glücksgöttern, wurde Uzume durch Benzaiten ersetzt. Und so entstanden die heutigen sieben Glücksgötter. Dass man die Unfug treibende weibliche Göttin Otafuku ([alter ego der Uzume]) durch die ernsthaftere Benzaiten ersetzte, bedeutet wohl nichts anderes, als dass sich die Einstellung gegenüber den Glückgöttern vom Spaß zur ernsthaften Verehrung wandelte. Benzaiten stammt ebenso wie Bishamon-ten und Daikoku aus Indien. In Japan wurde sie mit Ugajin identifiziert und war von alters her eine Gottheit, der man starken Glauben entgegenbrachte.

Im Kyōgenki 狂言記 [51] steht zudem folgendes geschrieben:

Die Gottheiten Benzaiten von Chikubujima 竹生島, Tamonten (entspricht Bishamon-ten) vom Berg Kurama 鞍馬[52], Ebisu, Daikoku, Fukurokuju und Jurōjin garantieren für alle Zeit ein langes Leben. Sie sind mit vielen Millionen Jahren gesegnet. Uns auch Hotei, der vielen Kindern Liebe entgegenbringt und der all jene glücklich macht, die ihn anbeten und ihnen ein langes Leben beschert, wird lange bestehen.

Auch sonst sind die Glücksgötter immer wieder zum Stoff von Kyōgen geworden, etwa in Ebisu-Daikoku 夷大黒, Renga-Bishamon 連歌毘沙門, Fukuwatari 福渡 (auch Kurama-mairi 鞍馬詣), oder Negi-yamabushi 禰宜山伏, um nur einige Stücke zu nennen.

Varianten der Glücksgötter

Kisshō-ten

Die obigen Beispiel haben alle Kyōto als zentralen Raum, doch mit der Tokugawa-Zeit kamen diese religiösen Vorstellungen auch nach Edo. In Edo begann man, Schreinebesuche bei den sieben Glücksgöttern (shichifukuji mōde) zu absolvieren. Außerdem bin ich auf Berichte mit Bezug zu den Glücksgöttern gestoßen. Hinsichtlich der Orte gibt es darin jedoch einige Unterschiede: Unter den Pilgerschaften (mairi) zu den Sieben Glücksgöttern aus den „Jährlichen Aufzeichnungen der östlichen Hauptstadt“, Tōtosaijiki 東都歳事記 (in mehreren Auflagen ab 1838) findet man:

  • Ōkuninushi (Daikoku) und Ebisu: entweder das Kanda Schrein-Gebiet oder die Umgebung von Kiyomizu-dō in Ueno
  • Benten: Shinobazu-no-ike (Teich im Südwesten des Ueno-Parks)
  • Bishamon: Yanaka Tennō-ji
  • Jurōjin: am selben Ort, vor dem Hintereingang, Chōanzen-ji
  • Hōtei: Nippori
  • Fukurokuju: Denbata Saigyō-an (Denbata Saigyō-Eremitage)

Oder man ließ Jurōjin 寿老人 aus und besuchte stattdessen den Schrein (hokora 祠) von Kisshōten 吉祥天 vor dem Daibutsu in Ueno. Dass man Jurōjin aussortierte und die weibliche Kisshōten bzw. Kichijō Tennyo einfügte, weil man die Verdoppelung von Jurōjin 寿老人 und Fukurokuju 福禄寿 umgehen wollte, war wahrscheinlich ein Verbesserungsversuch aus der Edo-Zeit. Da diese Himmelsgöttin seit alters her über einen starken Kult verfügte, war ihre Wahl naheliegend. Man nahm an, dass man durch sie alle störenden Hemmnisse der bitteren Armut beseitigen und Reichtum, Ehre und Fruchtbarkeit erlangen könne.

Im Jahr Genroku 11 (1698) erschien eine „Überlieferung der Sieben Glücksgötter Japans“ Nihon Shichifukujin-den 日本七福神伝. [Auch] darin sind Fukurokuju und Jurōjin zum Alten des Südpolarsterns (Nankyoku Rōjin 南極老人)[53] verbunden und Kisshōten an Stelle des fehlenden Glücksgottes hinzugefügt.

Shōjō und die sieben Glücksgötter

Shōjō im Nō-Drama

Aber im Nachschlagewerk Gōrui Setsuyō 合類節用 („Einfaches Wörterbuch der passenden Art“) aus derselben Genroku-Zeit wird statt Jurōjin Shōjō 猩々 [54] ergänzt. Dass man ein Tier, etwa Fuchsgötter oder Schlangengötter, zu einem Glücksgott macht, ist keinesfalls undenkbar. Doch in diesen Fällen werden die Tiere mit Gottheiten wie Inari 稲荷神 oder Ugajin 字費神 identifiziert. Shōjō dagegen unterscheidet sich diesbezüglich von diesen Fällen. Dass man ein Tier selbst, wie eben Shōjō, [zu den Glücksgöttern] hinzufügte, beruht auf einem Volksglauben der Muromachi-Zeit, wonach dieser einen menschlichen Körper hat und den Menschen Glück bringt.

Sieben oder acht Glückgötter?

Kiyomizudera in Kyōto
Acht Glücksgötter

Davon abgesehen wurden noch andere Glücksgötter in die Auswahl genommen. Die Glücksgötter eines Votivbilds, das im Jahr Shōtoku 2 (1712) in Kyōtos Kiyomizudera 清水寺 aufgehängt wurde, stellen als Schaubild die Situation des „Unterhaltungsvergnügens der sieben Glücksgötter“ Shichifukujin kyōraku yūgi 七福神享楽遊戯 dar. Die gewöhnlichen sieben Glücksgötter sind als Eremiten nebeneinander gestellt, aber hier ist andererseits dargestellt, wie Oto Gozen 乙御前, also お多福 Otafuku [55] eine Sakeflasche nimmt und Sake in die große Trinkschale des Hōtei einschenkt. Das heißt, es sind tatsächlich acht Glücksgötter. Man war sich offenbar bewusst, dass anfangs Ama no Uzume no Mikoto 天鈿女命 hinzu gezählt wurde. Uzume wurde also durch Oto Gozen ausgetauscht und verdoppelte Benzaiten, die ihrerseits mit ihr ausgewechselt worden war. So kam zu den sieben Glückssegnungen noch ein weitere Segen hinzu. Dennoch blieb die Konstellation in den zentralen Punkten dieselbe: Ähnlich wie Hōtei von Kindern in chinesischer Kleidung, Daikoku von Mäusen oder Jurōjin von Hirschen begleitet wird, wurde Otafuku den Glücksgöttern als Helferin hinzugefügt. Es ist daher nicht anzunehmen, dass es sich um eine Gruppierung von acht Glücksgöttern handelt.

Weiters gibt es ein Verzeichnis der Kunstschätze des Kokūzō Tempels[56] auf Asamagatake in Ise, die laut Shioshiri 419 im Jahr 1713 ausgestellt wurden, in welchem die Sieben Glücksgötter unter folgenden Namen aufscheinen:

  • Kokūzō Bosatsu
  • Inari Dimyōjin (von Kōbō Daishi <Kūkai> angefertigt)
  • Benzaiten (ebenso)
  • Jurōjin (von Anami angefertigt)
  • Bishamonten (von Unkei angefertigt)
  • Daikokuten (von Dengyō <Saichō> angefertigt)
  • Ebisu (von Unkei angefertigt)

Dass man der Gruppe Kokūzō Bosatsu, den Hauptverehrungsgegenstand des eigenen Tempels, hinzufügte, ist wohl eine neue Erfindung. Auch machte man Fukurokuju und Jurōjin zu einem und ersetzte den seltsamen Hōtei durch Inari. Das mag eine passende Kombination gewesen sein, die sich vielleicht auch in der Welt verbreitete. Dass man derartige Kombinationen vornahm, ist jedenfalls ein Beweis dafür, dass noch nicht jeder einzelne Charakter der Glücksgötter festgelegt worden war. Außerdem beweist [die Kombination des Kokūzō Tempels], dass die anfänglichen amüsanten Spielereien der Glücksgötter abnahmen, während sie als Gegenstand der Verehrung wichtiger wurden.

Keiner dieser Innovationen, ob Kokuzō und Inari, oder Kisshōten und Shōjō, gelang es jedoch dauerhaft in die Gruppe aufgenommen zu werden, auch wenn Kisshōten recht hohes Ansehen genoss.

Rein japanische Varianten

Im Jahr Genbun 2 (1737) entrüstete sich Masuho Zankō über die Tatsache, dass die allgemein überall verbreiteten Glücksgötter bis auf Hiruko alle aus dem Ausland sind. Er verfasste daher eine „Beschreibung der sieben Glücksgötter“ Shichifukujin Denki 七福神伝記 und entwarf darin eine neue Kombination bestehend aus: Ōnamuchi no mikoto 大己貴尊, Kotoshironushi 事代主命, Itsukushima Daimyōjin 厳島大明神, Amanohohi no mikoto 天穂日命, Kōra Daimyōjin 高良大明神, Kashima Daimyōjin 鹿島大明神 und Sarutabiko Daimyōjin 猿田彦大明神. Abgesehen von Daikoku als Ōnamuchi, Ebisu als Kotoshironushi und Benten als Itsukushima, setze er also Kōra statt Jurōjin für die Langlebigkeit ein, Kashima statt Bishamonten für den Krieg, und Amanohohi no mikoto und Sarutabiko für Hōtei und Fukurokuju, aber auch das setzte sich nicht durch.

Nachdem schließlich Yamamoto Hokuzan in seinen „Überlegungen zu den sieben Glücksgöttern“ Shichifukujin-kō 七福神考 aus dem Jahr 1799 die seit dem Kyōgenki 狂言記 allgemein verbreiteten Glücksgötter endgültig festlegte, hört man kaum mehr eine andere Meinung. Kürzlich sah ich ein Bild eines Priesters des Imamiya Jinja in Ōsaka, wo dieser dem Beispiel Masuhos folgend erneut nur Glücksgötter aus Japan darstellt, doch dies ist wiederum nur eine auf Imamiya begrenzte Angelegenheit und es ist nicht anzunehmen, dass diese Vorstellung weite Verbreitung findet.

Schlusswort

Wahrscheinlich sieht der Ursprung der Sieben Glücksgötter also folgendermaßen aus: Ihre Inspiration verdanken sie den in der Muromachi-Zeit in Mode gekommenen Rollbildern von Göttern, Einsiedlern und ähnlichen Figuren; in Imitation der Sieben Weisen aus dem Bambuswald werden sieben damals angebetete Glücksgötter kombiniert, und zahlenmäßig mit den sogenannten sieben Segnungen des Buddhismus übereingestimmt; diese werden in sorgloser Spielerei [dargestellt]. Die in dieser Auswahl enthaltenen Glücksgötter waren in der Gegend um Kyōto und Osaka besonders beliebt; unter ihnen befinden sich Daikoku und Ebisu, die schon zuvor als zwei Glücksgötter Seite an Seite gefeiert worden waren, sowie der Bishamon von Kurama, der damals in der Tat ebenfalls ein beliebter Gegenstand von Gebeten um Glück darstellte. Darüber hinaus zählten zu den sieben Glücksgöttern noch Uzume no Mikoto, die Inkarnation der Komik; ferner Hōtei, welcher aufgrund des vorherrschenden exzentrischen Humors nach Art des Zen gern auf Rollbildern dargestellt wurde; sowie der Fukurokuju-Stern in Gestalt eines Einsiedlers, der damals ebenfalls begeistert angenommen wurde und in zwei Gestalten, Fukurokuju und Jurōjin, dargestellt wurde.

Dann verpackte man sie samt und sonders in Komik, woraus das Motiv der spielenden Glücksgötter entstand. Aber da die Benzaiten von Chikubushima damals ebenfalls eine beliebte Glücksgöttin war, wurde die ebenfalls weibliche Uzume no Mikoto durch sie ersetzt, und somit war die Entstehung der heutigen sieben Glücksgötter vollendet. Aus einer einstmaligen Mode entstand so ihre nachhaltige Beliebtheit.

Doch hatte diese ihr Zentrum in der Gegend von Kyoto und Osaka. In die Tokugawa-Zeit gab es verschiedene Versuch, Fukurokuju und Jurōjin zu verschmelzen und diese eine Gestalt mal mit Kichijōten, mal mit Shōjō und ähnlichen zu ergänzen, doch schließlich konnte sich diese Versuche nicht gegen die ursprüngliche Form durchsetzen. So bestehen die sieben Glücksgötter bis heute in unveränderter Form seit der Muromachizeit.

Der Anschaulichkeit halber beschließe ich diesen Artikel mit der folgenden Übersicht:

Entwicklung der sieben Glücksgötter
Rollbild von Keishun Rollbild von Shūgetsu Kyōgen "Die sieben Glücksgötter" Nihon shichifukujin-den Gōrui setsuyōshū [57] Shichifukujin-kō
Ebisu 蛭子神 -- 恵美寿 蛭子神 恵比酒 恵比須
Daikoku-ten 大国主命 大黒 大黒 大黒天 大黒天 大黒天
Bishamon-ten 毘沙門天 -- 多聞天 多聞天 毘沙門天 毘沙門天
Benzai-ten 臼女命 -- 弁才天 弁才天 弁財天 大弁財天
Hotei 布袋和尚 布袋和尚 布袋和尚 布袋和尚 布袋和尚 布袋和尚
Fukurokuju / Jurōjin 福禄寿, 寿老人 福禄寿 福禄寿, 寿老人 南極老人 福禄寿 福禄寿, 寿老人
Sonstige 鍾馗, 唐子二人 吉祥天 猩々

Verweise

Anmerkungen

  1. Die drei großen Religionen in China, Konfuzianismus (Jp: jukyō 儒教), Taoismus (Jp: dōkyō 道教), und Buddhismus (Jp: bukkyō 仏教).
  2. Die 5 hohen Patriarchen Chinas der Chan-Linie
  3. S. Wikipedia(ja.)
  4. Jūsanbutsu 十三仏
  5. U.a. in "Fukujin enkaku gaisetsu 福神沿革概説" (Überblick der historischen Entwicklung der Glücksgötter), siehe "Fukujin no kenkyū 福神の研究" (Forschung zu den Glücksgöttern)(Nihon gakujutsu fukyū kaikan 日本学術普及会刊) [Fußnote von Kita].
  6. S. zu beiden Motiven JAANUS
  7. Wtl. nakama, Gesellen
  8. Inyrōken nichiroku 蔭涼軒日録 Tagebuch/Aufzeichnungen des Inyrōken handschriftlich mit Pinsel verfasstes, nur fragmentisch vorhandenes Tagebuch/Aufzeichnungen des Inyrōken, Mönch des Zen Tempels Shōkoku 相国寺 in Kyōto. Entstanden in der ersten Hälfte 1435‐1441 und 1458‐1466 und der letzten Hälfte 1484‐1493
  9. In Chinas Jin-Dynastie 中国晋代 entstandenes Motiv. Die sieben Einsiedler versammeln sich im Bambuswald um all den irdischen Angelegenheiten zu entsagen.
  10. Keijo Shūrin 景徐周麟, 1440-1518, ein hochrangiger Mönch des Rinzai Zen.
  11. Japan. Bibashibutsu, Shikibutsu, Bishiyabubutsu, Kurusonbutsu, Kunagonmunibutsu, Kashiyōbutsu und Shakabutsu
  12. Bhaisajyaguru, Yakushi nyorai
  13. buddh. Sutra über den wohlwollenden König der sein Land schützt. Ebenso angeführt zur Taishō-Zeit als 仁王護國般若波羅蜜多經, oder abgekürzt als 仁王經.
  14. Von Menschen bewohnter Kontinent in buddh. Kosmologie; diese Welt.
  15. 南闐浮提有ニ十六大関・五百中国・十千小国。其国土中有七災難。一切国王為此難故、講読般若波羅蜜、七難即滅、七福即生、萬姓安楽、帝王歓喜
  16. Anmerkung Kita: Zu Shichifukujinzoku 七福神賊 siehe Nihon hyakka daijiten, Eintrag shichi fukujin. Das Original konnte ich noch nicht einsehen. Siehe auch den Artikel von Nagaguma Yakai 長沼野海-kun in Shirin 史林, Band 4 Nr. 4. Dies nur vorläufig, sobald ich die Quellenangabe in Erfahrung bringe, werde ich sie im Nachhinein ergänzen.
  17. Berg an der Grenze zwischen den Präf. Kyōto und Shiga, berühmt aufgrund seiner zahlreichen Klöster
  18. Historischer Buddha.
  19. Berühmtester Bodhisattva, der in mehreren Gestalten auftritt.
  20. Begründer des Zen-Buddhismus.
  21. Atractylodes-Wurzelstock.
  22. Schriftzeichen fehlt im Originaltext
  23. Die Gottheiten machen sich zusammen in einem Schiff auf, alle Lebewesen der Welt von ihrem Leid zu erretten. Je nachdem, an welchem Übel sie Leiden, werden ihnen Karotten, Süßholz, Bai Zhu oder getrocknete Mandarinenschalen verabreicht. Als Daruma 9 Jahre lang im Shaolin Kloster meditierte, soll er derlei außerordentlich bittere Medizin zu sich genommen haben, die Dank ihrer Bitterkeit gegen sämtliche körperlichen Beschwerden wirkte. Das Lobgedicht hebt offenbar lediglich die Rolle des Daruma hervor (--> Zen-Kontext), für Kita ist jedoch die ungewöhnliche Fünferkombination der Weisen wichtig.
  24. Chin. Zhōng Kuí. Chinesische Gottheit, die Seuchen vertreibt und über Dämonen und böse Geister verfügen kann.
  25. Jap. Toho 杜甫, hier jedoch mit Spitznamen Shibi 子美. Einer der bedeutendsten Dichter der Tang-Dynastie.
  26. Die hier angeführten Inschriften sind gogonzekku 五言絶句, chinesische Vierzeiler bestehend aus jeweils fünf Silben.
  27. Insgesamt werden vier Fächer genannt, aber nur zwei Inschriften behandelt.
  28. Sprich ein ausschweifendes Leben führen, wofür die sieben Weisen bekannt waren.
  29. Chin. Shan Tao. Politiker der Jin-Dynastie in der Provinz Henan 河南省 und einer der sieben Weisen vom Bambushain. 205-283. Beiname Kyogen 巨源 (chin. Juyuan).
  30. Chin. Wang Rong. Gelehrter und Eremit aus der Jin-Dynastie. 234-305. Einer der sieben Weisen vom Bambushain. Beiname Shunchū 濬沖 (chin. Junchong).
  31. 鳳凰. Dem Phönix ähnliches chinesisches Fabelwesen, das in der Krone des chinesischen Sonnenschirmbaumes 梧桐 (auch Phönixbaum genannt) haust und sich von Bambus ernährt.
  32. Damit könnten die acht Eremiten von Shu gemeint sein oder die acht Dichter der Tang-Dynastie, die einen Ruf als starke Trinker hatten.
  33. Die saikan no sanyū 三寒三友 (chin. suihan sanyou) sind Kiefer, Bambus und Pflaume, da sie auch im Winter blühen.
  34. 策彦 周良 1501-1579; Zen-mönch, Poet und Diplomat der Muromachi-Zeit
  35. Ebisu des Nishinomiya Schreins in Ôsaka (Nanba)
  36. kubihiki ist eine Variante des Seilziehens, bei dem sich die Kontrahenten jeweils eine Schlaufe des Seils um den Hals legen.
  37. Die hier erwähnte hässliche Gestalt der Ame no Uzume oto goze 乙御前 soll wohl zu ihrer Auswahl als Glücksgöttin beigetragen haben, insofern ihr Aussehen die Vertreibung von Unglück begünstigt haben soll.
  38. Hauptpriester des Shokoku-ji 相国寺 in Kyoto im 15. Jh.
  39. Heute Tōji-in 等持院, Tempel im Norden Kyotos
  40. Kita meint damit offenbar, dass Hotei im Unterschied zu den anderen kein Gott, sondern ein Mensch war.
  41. Reisetagebuch des Zen-Priesters Banri Shūku 万里集九 (geb. 1428, Todesdatum unbekannt; bei Kita: 瑞九), bestehend aus sieben Bänden, verfasst zu Beginn des 16. Jh.)
  42. Buddha der Zukunft, großer kommender Weltlehrer
  43. Verfasst von einem buddhistischen Mönch namens Jōan Ryūsō 常庵竜崇 (1470-1536)
  44. verfasst von einem buddhistischen Mönch namens Gesshū Jūkei 月舟寿桂 (1470-1533)
  45. "Kopfseilziehspiel". Ein Spiel, bei dem ein zu einem Ring gebundenes Seil um die Nacken der sich gegenübersitzenden Kontrahenten gelegt wird. Man versucht seinen Gegner zu sich heranzuziehen. kotobank 首引き (Stand: 2014/01/14)
  46. Ein seit dem Mittelalter verehrter Gott der Landwirtschaft in Japan. Sein Ursprung geht auf die japansichen Mythen zurück. Wikipedia.jp (Stand: 2014/01/14)
  47. Im Text steht eigentlich "仙骨を伸びた" --> Einsiedler waren etwas sonderbar, daher heißt 仙骨を伸びた nicht "sich das Kreuzbein strecken" sondern eher "sonderbar"/"außergewöhnlich".
  48. "Die Vier Schläfer" bezeichnet ein Bildtitel eines Werkes des chinesischen Künstlers Dào shì huà 道釈画. Es zeigt 4 schlafende Personen: den Zen-Meister Bukan 豊干 wie er mit Kazan 寒山, Jittoku 拾得 und einem Tiger am Ufer eines Baches in einer Schluchtschläft. Es soll die damalige Auffassung von Zen-Buddhismus wiedergeben. National Institutes for Cultural Heritage
  49. Shāng shān sì hào tú 商山四皓図 ist der Titel eines Gemädles enstanden im 14. Jahrhundert, welches 4 alte Männer mit weißen Bärten zeigt, die aufgrund von Unruhen der damaligen Chin-Dynastie (221 v. Chr. - 207 v. Chr.) geflohen sind. kotobank 商山四皓図
  50. Kyōgen sind lustige Geschichten, die während einer Noh-Aufführung zur Auflockerung aufgeführt wurden. Wikipedia.jp (Stand: 2014/01/14)
  51.  Sammelbegriff für Bücher mit Kyogen-Gedichten und Erzählungen, die seit der Edo-Zeit im Umlauf kamen. 1660 bis 1730 wurden 4 Arten von Kyogen-Bücher herausgegeben、welche jeweils 50 Bände enthielten. kotobank 狂言記 (Stand: 2014/01/20)
  52. Liegt in Kyōto und es gibt dort auch den Kurama Tempel, wo Bishamonten verehrt wird Wikipedia.jp
  53. 南極老人 - alter Mann des Südpols (Stern), Personifikation des Südpolarsterns, anderer Name für Fukurokuju, einen der sieben Glücksgötter, Canopus, der angeblich von Südchina aus gesehen werden kann, Stern des langen Lebens
  54. Shōjō 猩々 - chinesisches Fantasietier, eine Art Affe, menschenähnlich, mit roten Händen, begreift die Sprache der Menschen und man sagt, dass er viel Sake trinkt, es gibt auch ein Nō-Drama mit dem Namen Shōjō 猩々, in der Zoologie nennt man die Menschenaffen der Orang Utan, die in waldigen Gebieten Sumatras oder Borneos leben, Shōjō 猩々, außerdem ein Wassergeist oder Seeungeheuer mit hellem, rotem Haar, das große Mengen von heiligem, weißem Sake trinkt
  55. お多福 Otafuku: ein populärer, manchmal negativ konnotierter Name von Uzume. Er bedeutet "große Brüste" und wird gewöhnlich scherzhaft für vulgäre und unförmige bzw. massige Frauen verwendet. Bilder von お多福 Otafuku werden von den Menschen beim Festival Tori no Machi an den drei Schreinen Ōtori-jinja während der Tage des Hahns tori no hi des 11. Monats (jetzt November) in einem Umzug getragen. Die Leute kaufen kumade (Bambusrechen) mit mehr oder weniger ornamentalem Design und nehmen shintoistische Embleme mit, um Glück für das nächste Jahr anzuziehen (Brauch von Tōkyō). In diesen Tagen wurde das hintere Tor von Yoshiwara geöffnet.
  56. Bodhisattva Kokūzō 虚空蔵 = Akasagarbha, der Bodhisattva, dessen Segensfülle und Weisheit so weit wie der grenzenlose Raum ist
  57. Wörterbuch aus der Muromachi-Zeit

Quellen

  • Takeo Ichiki (Hg.) 1993
    „Baikamujinzō chūshaku1.“ In: Ichiki Takeo (Hg.), Baikamujinzō chūshaku. Tōkyō: Yagi Shoten 1993.
  • Davis, Frederick Hadland, 2007 Myths and Legends of Japan. New York: Cosimo, 359-362.
  • Joly, Henri L., 1967 Legend in Japanese Art. A Description of Historical Episodes, Legendary Characters, Folklore, Myths, Religious Symbolism Illustrated in the Arts of old Japan. Rutland / Tôkyô: Charles E. Tuttle.
  • Okada Yoneo, 1968 "Inari shinkō", Encyclopedia Japonica 2. Dainihonhyakkajiten. Tōkyō: Shōgakukan, 220.
  • Ōtō Tokihiko, 1969 "shōjō", Encyclopedia Japonica 9. Dainihonhyakkajiten. Tōkyō: Shōgakukan, 424.
  • Pörtner, Peter, 2006 Japan. Von Buddhas Lächeln zum Design - Eine Reise durch 2500 Jahre japanischer Kunst und Kultur. Ostfildern: DuMont.
  • Satō Norimasa, 2001 Nihonkokugodaijiten. Tōkyō: Shōgakukan
  • Schumacher, Mark (seit 1995) “Seven Lucky Gods of Japan” A to Z Photo Dictionary. Japanese Buddhist Statuary. Gods, Goddesses, Shintō Kami, Creatures and Demons, 1995-2013: http://www.onmarkproductions.com/html/seven.shtml (14.02.2014 09:49)
  • Chōkyūji Enjōin (2013/1/12)

Gruppenmitglieder und Abschnitte: