Exzerpt:Fukujin keywords/Wallfahrten der Sieben Glücksgötter
vorläufige Übersetzung --Aranel (Diskussion) 19:38, 7. Jan. 2014 (CET)
Der Rundgang der sieben Glücksgötter ist als "die Glücksgötter von Kyōto" entstanden, kurz danach haben sie sich nach Edo verbreitet. Nun, es wird davon ausgegangen, dass es sich dann von dort ausgehend überallhin ausgebreitet hat.
Die ursprüngliche Entstehung geht auf Erzbischof[1] Tenkai 天海[2] zurück, welcher der Berater des ersten Shoguns Tokugawa Ieyasu war und diesem auf seine Frage hin die sieben Wörter "Lebensdauer, Wohlstand, Ansehen, Aufrichtigkeit, Respekt/Verehrung, Würde und Großmut" als Antwort gab, von welchen es heißt, dass sie mit dem Aufstieg des Glauben an die sieben Glücksgötter und darüber hinaus mit dem Entstehen des Rundgangs der sieben Glücksgötter zusammenhängen. Aber es ist auch denkbar, dass diese Theorie erst nachdem der Glaube an die sieben Glücksgötter gedieh/aufgeblüht ist, hinzugefügt wurde. Der Rundgang wurde hauptsächlich von der breiten Bevölkerung aufgenommen und wurde so unbemerkt überall zum Brauch, aber als der Sinojapanische-Krieg anfing, schien es so, als ob fast alle unterbrochen wurden. Aber als der Zweite Weltkrieg endete, gewann das Leben an Stabilität und überall folgten (immer wieder) Wiederaufbau und Neuerrichtungen aufeinander. Seit dem 50. Jahr der Shōwa-Zeit 昭和時代 (1975) wurden sogar über zwanzig Rundgänge der sieben Glücksgötter neugegründet.
Man kann die Beliebtheit des "Rundgangs der sieben Glücksgötter" mehr oder weniger im großem Umfang in drei Perioden unterteilen: die späte Periode der Edo-Zeit 江戸時代[3], die späte Periode der Meiji-Zeit bis zum Anfang der Shōwa-Zeit und nach dem Zweiten Weltkrieg, besonders seit dem 50. Jahr der Shōwa-Zeit und – man mag sagen, dass das selbstverständlich ist – erlangten die Rundgänge auf die gleiche Weise Beliebtheit wie das bereits erwähnte Schatzschiff 宝船. Man kann auch sagen, dass es soziale Verhältnisse waren, die Glück in diversen Formen verlangten, aber wie erwartet, wurde das Schatzschiff als "Rundgang der sieben Glücksgötter" an festgelegten Orten verehrt und auch nachdem das Image der "Götter des Glücks, die von weit weg, herbeikommen" schwächer wurde, wurde ersichtlich, dass "das Schatzschiff und die sieben Glücksgötter" eng miteinander verbunden sind.
Die sieben Glücksgötter in den kibyōshi
Nun, als durch die Beliebtheit des "Rundgangs der 'Göttersitze'/Anbetungsstätten" das Image von "den Glücksgöttern, die von weit her kommen" schwächer wurde, wurde aus den sieben Glücksgöttern eine vollkommen vertraute Erscheinung. Derartige Eigenarten (こうした気風?) erscheinen auch in der volkstümlichen Kultur, wie in den kibyōshi 黄表紙[4] genannten Romanen mit Abbildungen für Erwachsene, welche Witz, Humor und Satire beinhalten und in denen die sieben Glücksgötter in verschiedenen Gestalten auftreten. An dieser Stelle möchte ich (aber) die kibyōshi vorstellen.
In dem im ersten Jahres der Tenmei-Zeit[5] (1781) herausgegebenen "Daikokus Silber, ein Traumbild von Glück und Wohlstand" 福徳夢想大黒銀, verfasst von Iba Kashō 伊庭可笑 und illustriert von Kitao Masami 北尾政美, verteilt Daikoku-ten 大黒天 großzügig Reichtümer an die Menschen der vergänglichen Welt, woraufhin er selbst Geldprobleme hat. Gezwungenermaßen macht er bei der Göttin der Armut Geldschulden, welche er aber nicht zurück bezahlen kann. Daraufhin arbeiten die sechs Götter zusammen und bringen das Geld für die Rückzahlung auf, aber Daikoku-ten kommt schließlich in die missliche Lage, von den Göttern eine Strafpredigt gehalten zu bekommen.
Weiters, in dem im dritten Jahr der Tenmei-Zeit herausgegebenen "Das Götterzeitalter in Umgangssprache" 通言神代巻, verfasst und illustriert von Koikawa Harumachi 恋川春町, läuft Ebisu 恵比須, der sich bei Daikoku-ten verschuldet hat, vor diesem davon, da der sein Geld (wieder) eintreiben möchte. Es wird so (sehr) menschlich, dass es sogar zu Streit bei Liebschaften um Benzai-ten 弁才天, der einzigen Dame unter lauter Männern, kommt.
Das im Jahr An'ei 7[6] (1778) herausgegebene "Die besten Jahre von Ebisu und Daikoku" 蛭子大黒壮年過, verfasst von Hōsei Dōkyosanji 崩誠堂喜三二 und Koikawa Harumachi 恋川春町 sowie das im Jahr Kansei 10[7] (1798) herausgegebene "Schmerz/Leid/Trauer des Glücksgottes von Enoshima" 福神江島憂, verfasst von Jippensha Ikku 十返舎一九[8] – Veröffentlichungen dieser Art fanden möglicherweise (großen) Anklang, (und) es scheint als ob verhältnismäßig viele herausgegeben wurden.
Pilgerreise zu Tempeln und Schreinen der sieben Glücksgötter in Edo
Es ist nicht klar, ob die "Sieben Glücksgötter von Kyōto" tatsächlich als Vorlage gedient haben/berücksichtigt wurden, aber bereits in der späten Periode der Edo-Zeit wurde hauptsächlich unter Gelehrten/Literaten auch in Edo ein "Rundgang der sieben Glücksgötter" begonnen.
Yomo Sanjin 四方山人[9] schreibt in dem im vierten Jahr der Tenmei-Zeit (1784) herausgegebenem "返々目出鯛春参" über (seinen Versuch) diese Pilgerreise zu Tempeln und Schreinen der sieben Glücksgötter in der Stadt Edo zu machen. In diesem heißt es, dass sich Ebisu im Ebisu 夷 no Miya von Fukagawa, Hotei 布袋 in Honjo im Gohyaku Rakan-Tempel, Jurōjin 寿老人 im Shirahige Daimyōjin Schrein von Mukōjima, Benzai-ten in Ikenohata von Ueno, Daikoku-ten in Dentsūin von Koishikawa und Bishamonten 毘沙門天 im Zenkoku-Tempel in Kōji-machi befinden. Der Autor hatte alle diese sechs Orte aufgesucht, aber nur Fukurokuju 福禄寿 konnte er unter keinen Umständen finden. Deshalb stieg er den Hoshigaoka hinauf, betete Canopus[10] an und beendete die Pilgerreise, heißt es.
Außerdem, wurde als einer der ältesten Rundgänge der sieben Glücksgötter in Tōkyō der berühmte Sumidagawa 隅田川 im ersten Jahr der Bunka-Zeit[11] (1804) unter Sahara Kikū mit dem als kyōka-König/Experte 狂歌[12] bezeichnete Forscher der altjapanischen Literatur Ishikawa Masamochi 杭川和盟, Katō Chikage 加藤千蔭流, dem Waka-Dichter und Begründer der Chikage-Stilrichtung, Kawakami Fuhaku, dem Begründer der Fuhaku Stilrichtung in der Teezeremonie und der Edo-Senke genannt wurde und weiters, als einer aus einer der drei Hauptschulen der kyōka Ōta Nanpo, auch Shokusanjin genannt, der auch Verfasser von kibyōshi 黄表紙 oder sharebon 洒落本[13] war, der Mukōjima-Blumengarten eröffnet. All diese berühmten Literaten und Künstler versammelten sich unter Sahara Kikū und gründeten die Sumidagawa-Glücksgötter.
Davon abgesehen sind auch in den vier Bänden der "Kyōwa-Aufzeichnungen" 享和雑記 und in den drei Bänden der "Aufzeichnungen von Vergnügungsreisen" 遊歴雑記 Artikel über die sieben Glücksgötter enthalten. Jedoch, gibt es auch viele Beispiele, dass andere wie Yomo Sanjin Probleme/Schwierigkeiten dabei hatten, weil sie Fukurokuju oder Jurōjin nicht finden konnten, an den weniger geglaubt wurde. Außerdem, sollten verschiedene Elemente zur Beliebtheit der einzelnen Gottheiten, das Herantreten seitens der Schreine und Tempel, eine gute Infrastruktur oder Veränderungen der sieben Glücksgötter an sich wie durch das Hinzufügen von Göttern wie Kichijōten 吉祥天[14] hinzugefügt werden, weshalb man sagen kann, dass der Aufwand sehr groß war, bis solche "Sieben Glücksgötter Rundgänge" wie die heutigen entstanden.
Anmerkungen
- ↑ höchster buddhistischer Priesterrang
- ↑ Mönch der Tendai-Sekte; 1536–1643
- ↑ auch Tokugawa-Zeit 徳川氏, 1603-1868
- ↑ dabei handelt es sich um illustrierte Volksbücher
- ↑ Bezeichnung einer Ära; 1781-1789
- ↑ An'ei Ära 1772-1781
- ↑ Kansei Ära 1789-1801
- ↑ eigentlich Shigeta Sadakazu; gesaku-Schriftsteller und Dramatiker; 1765–1831
- ↑ eines der Pseudonyme des Schriftstellers Ōta Nampo 大田 南畝, 1749–1823
- ↑ Canopus ist der hellste Stern im Sternbild Kiel des Schiffs, einem Sternbild am südlichen Himmel, der als Leitstern dient. Benannt wurde Canopus nach einem Schiffssteuermann in Diensten des mythischen Königs Menelaos. Dieser Admiral, dessen lateinischer Name Kanopus war, brachte Isis und Osiris nach Indien. Als er bei einem tragischen Unfall ums Leben kam, brachte man in nach Per-Geuti, dem heutigen Abukir, und begrub ihn. Seitdem wird er in Gestalt eines Kruges verehrt. Desweiteren heißt es, dass die Griechen auch eine Stadt in Ägypten nach ihm benannt haben (Bonnet 2000: 368-370). Als er später mit Osiris verschmolz und als Krug mit menschlichem Kopf dargestellt wurde, benannte man derartige Gefäße und Darstellungen als Kanopen (Reisner 1899: 61-72)
- ↑ Bezeichnung einer Ära; 1804-1818
- ↑ Scherzgedichte, humoristische Gedichte oder satirische tanka der vier Deva/Himmelskönige
- ↑ vormodernes japanisches Literaturgenre mit humoristischem Inhalt
- ↑ auch Kudokuten 功徳天, Laksmi, Mahasri oder Sri-mahadevi; eine japanische Gottheit, die von der Hindugöttin Lakshmi (Frau von Vishnu) abstammt und manchmal als eine der sieben Glücksgötter genannt wird, wobei sie dabei an die Stelle von Jurōjin tritt; sie wird als Göttin der Schönheit, der Fruchtbarkeit und des Glücks angesehen (Schuhmacher 2013)
Literatur
Bonnet, Hans (2000): "Kanopus", Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte, 368-370.
Reisner, George Andrew (1899): "The Dated Canopic Jars of the Gizeh Museum", Zeitschrift für Ägyptische Sprache und Altertumskunde 37, 61-72.
Schumacher, Mark (2013): "Kichijōten 吉祥天", A to Z Photo Dictionary. Japanese Buddhist Statuary. Gods, Goddesses, Shinto Kami, Creatures & Demons. www.onmarkproductions.com