Enma

Aus Kamigraphie
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Enma auf Büffel.jpg
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Themengruppe Gottheiten (Götter, numinose Erscheinungen)
Name Enma-ō 閻魔王 („König Yama“)
Religiöse Titel -ō 王, -ten 天
Sonstige Namen Enma-ten 閻魔天, Enra-ō 閻羅, Enmarasha 閻魔羅社, Yama Rāja
Rel. Zugehörigkeiten Hinduismus, Buddhismus
Herkunft Indien
Ikonographie chinesische Richterkappe, hervorquellende Augen
Attribute, Begleiter Richterstab
Funktion, Wirkkraft Gott des Todes
Bemerkung Richter in der buddhistischen Unterwelt sowie Wächter des Dharma[1]

Einleitung

Enma Querbildrolle (Papier, Tusche, bemalt, vergoldet), Detail. Kamakura-Zeit, 13. Jh.; aus Kitano Tenjin engi emaki 北野天神縁起絵巻; The Metropolitan Museum of Art; Fünf Rollen, Höhe jeweils 28,8 cm, Breite variierend, I: 689,4 cm, II: 763 cm, III: 696,3 cm, IV: 571,4 cm, V: 894,5 cm
Bild © The Metropolitan Museum of Art. (Letzter Zugriff: 2014/09/28)
Fletcher Fund. 1925

Enma 閻魔, oder auch Enra 閻羅, ist Richter in der buddhistischen Unterwelt. Beide Versionen seines Namens sind Abkürzungen von Enmarasha 閻魔羅社, einer chinesischen Transliteration von skt. Yama Rāja (König Yama). Obwohl der Titel bereits im Namen Enra enthalten ist, wird er üblicherweise noch durch ein zusätzliches ō 王 (König) als Enma-ō 閻魔王/ Enra-ō 閻羅王 hervorgehoben. Ein weiterer Titel ist Enma-ten 閻魔天.

Enma im Nihon ryōiki

Die früheste Erwähnung Enmas — unter dem Namen Enra — findet sich im Nihon ryōiki aus dem frühen 9. Jh., und zwar in den Geschichten II-05, II-07, II-19, II-24, II-25, III-09, III-22, III-26, III-36 und III-37.

Am ausführlichsten berichte II-05: Enma richtet hier über einen unbekannten reichen Mann aus Settsu, der zu Lebzeiten sieben Ochsen einer chinesischen Gottheit opferte, daran erkrankte und daraufhin bis zu seinem Tod viele Lebewesen rettete. Bei Gericht wünschen die sieben Ochsen den Tod des Mannes, die vielen geretteten Lebewesen sein Weiterleben. Enma entscheidet sich für die Mehrheit und entlässt den Mann zurück ins Leben, wo dieser einen Tempel gründet und bis ins hohe Alter weiterlebt.

Enma außerhalb Japans

Enma geht auf die indische Gottheit Yama zurück. Diese wird, wie etwa Hades in der griechischen Mythologie, als Gottheit der Hölle oder der Totenwelt gesehen. Zu Beginn seiner Erscheinung wurde Yama nicht als Gottheit in dem Sinne, sondern als sterbliches Wesen in der Lebenswelt der Hungergeister (gaki 餓鬼) gesehen. Yama in seiner Funktion als Herrscher der Unterwelt wurde dann vom Buddhismus in das buddhistische Pantheon integriert. Nach und nach gibt es verschieden Ansätze die erklären wie diese negative Gestalt mit der Verbreitung des Dharma in Verbindung steht. In einer Überlieferung vermischt sich die Gestalt des Yama, des personifizierten Bösen, mit Manjushri, dem Bodhisattva der Weisheit, der den Bezwinger des Yama darstellt[2].

Enma als Richter

Im ostasiatischen Buddhismus wird Yama nicht als böser Dämon sondern als strenger Bürokrat gesehen. Trotz seines Titels „König“ übernimmt er eher die Funktion eines Richters der entscheidet in welchem der sechs Lebensbereiche (rokudō 六道)[3]eine Seele wiedergeboren wird. Gemeinsam mit neun andren Richtern sorgt er als einer der „Zehn Könige“(Jūō 十王), immer als fünfter, für Ordnung in der Unterwelt. So kann Enmas Darstellung auf das Sutra der Zehn Könige zurückgeführt werden, in den japanischen Darstellungen sind die restlichen Richter jedoch mit der Zeit verschwunden und Enma wird zum einzigen Richter. In den ersten Darstellungen im Nihon ryōiki wird Enma noch verhältnismäßig umgänglich dargestellt. In späteren Darstellungen erscheint er immer als schreiend und wütend und in Begleitung von Gehilfen, die zeigen sollen, dass die eigentlichen Qualen schon vor dem Gericht beginnen. Früher galt foltern noch als gängige Praxis die von Kerkermeister, die meist einen Büffelkopf besitzen (oni), ausgeführt wurde. Aber Enma besitzt auch andere Hilfsmittel für die Urteilsfindung wie zum Beispiel einen Karma-Spiegel sowie zwei Informanten die den Toten begleitet haben und nun über seine guten und schlechten Taten berichten können.

Enma als Himmelswächter

Neben seiner Darstellung als Richter, kann Enma auch als Wächter der Himmelsrichtungen, meist des Südens, gesehen werden. In diesem Fall wird Enmas Titel „König“ (ō 王) durch „Himmel“ (ten 天) ersetzt. Sein Stab ist das einzige Merkmal das an seine Funktion als Richter der Unterwelt erinnert. Besonders in der Kamakura Zeit findet man Mischformen der Darstellung Enmas.

Verweise

  1. Gesetz des Universums, Lehre des Buddha
  2. Enma
  3. Die sechs Lebensbereiche umfassen: den Bereich der Götter, den Bereich der eifersüchtigen Götter, den Bereich er Menschen, den Bereich der Tiere, den Bereich der hungrigen Geister und den Bereich der Hölle[Wikipedia]

Quellen

Dieser Artikel wurde ursprünglich für das Schwesterprojekt Nihon Ryo-Wiki verfasst.