Priester (Kogo shūi)

Aus Kamigraphie
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Das Hauptthema des Kogo shūi (frühes 9. Jh.) sind die Aufgaben der einzelnen höfischen Priestersippen, im besonderen die Aufgaben der Inbe. In der Nacherzählung der mythologischen Chroniken werden folgende Punkte dabei „heraus vergrößert“:

Abstammung

Zur Zeit des Sujin Tennō

Speziell in Kogo Shūi nehmen die Priester meist eine wichtige Rolle ein.[1] In den Zeiten des Sujin Tennōs bekommt Inbe-Shi einen Auftrag, den Spiegel und das Schwert, welche jetzt am Tage der Thronbesteigung als göttliche Symbole dem Kaiser überreicht werden, von den Göttern erzeugen zu lassen.

vgl. Sujin Tennō - Rolle im Kogo Shūi

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Abschnitt über Jinmu Tennō & Palastbau

Elf Punkte

Abschließend hebt der Autor elf Punkte hervor, in denen die Gepflogenheiten der frühen Heian-Zeit von den „alten Bräuchen“ abweichen. Die erste Abweichung besteht darin, dass dem Schwert Kusanagi no Tsurugi keine mitegura (Opfergaben) dargebracht werden. Hironari bedauert dies auch im Abschnitt über Keikō-tennō, in dem beschrieben ist wie Yamato Takeru sein Schwert ablegt und kurz darauf stirbt. "Dieses Grasmähe Schwert befindet sich jetzt im Schrein von Atsuta in der Provinz Wohari, aber es sind dafür noch keine offiziellen Feiern angesetzt worden." Der nächste Punkt befasst sich damit, dass der Ise Schrein, bei der mitegura-Verteilung hinter andere Schreine gereit wird.

Die nächsten neun Punkte beschäftigen sich mit den Aufgaben der Priesterfamilien, die nach der Sicht Inbe no Hironaris nicht mehr korrekt an die verschiedenen Familien verteilt werden. Genauer handelt es sich dabei um folgende Abweichungen:

  • Die Amtsgeschäfte von Ise werden nur mehr durch Mitglieder der Nakatomi geführt
  • Mitglieder der Inbe-Familie, die traditionell beim Schreinbau für das Fällen der Bäume, die das Holz lieferten, sowie die Vorbereitung des Bodens und das Graben der Fundamentlöcher zuständig waren, nicht beteiligt am Bau des Yuki- und Suki-Schreins beteiligt waren.
  • Bei den Zereomien des Oho-tono Hogani und des Mikado Matsuris dienten einst die Nakatomi gemeinsam mit den Inbe gleichberechtigt. Die Ankündigungsworte wurden jedoch dahin geändert, dass den Nakatomi eine höhere Stellung eingeräumt wurde: „...machen die Nakatomi an der Spitze der Imube an dem erlauchten Tore ihre Aufwartung“
  • Die Inbe wurden vom 7. Beamtenrang, also dem gleich Rang, den auch die Nakatomi hatten, in den 8. Rang herabgestuft.
  • Die Inbe wurden vom Dazai-Priesteramt, dessen Aufgabe die Darbringung der mitegura ist, ausgeschlossen.
  • Die Inbe waren nicht mehr in die Amtsangelegenheiten der großen Schreine eingebunden.
  • Hironari fordert, dass bei Zeremonien der Seelenbeschwichtigung das Amt der Mi-kanko nur Mitglieder des Uji der Sarume (Ame no Uzume) anvertraut wird, da er es als ein Überbleibsel der Tätigkeit der Ame no Uzume vor Amaterasus Felsenhöhle siet.
  • Es sind nur mehr wenige Priesterfamilien, darunter die Nakatomi und die Inbe an der mitegura-Herstellung beteiligt.
  • Es gibt eine - zwar nicht exekutierte, aber immerhin niedergeschriebene - Amtsregel, dass nur Nakatomi als mitegura-Boten nach Ise geschickt werden sollen.

Man erkennt gut, dass Inbe no Hironari vorallem das Ungleichgewicht der Machtverhältnisse zu Gunsten der Nakatomi beanstandet.

Verweise

Anmerkungen

  1. In Kiki kommen die Priester dieser Zeit nur als Wahrsager vor.

Quellen

  • Karl Florenz 1919
    Die historischen Quellen der Shinto-Religion. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 1919. (Übersetzungen von Kojiki und Nihon shoki [in Auszügen] sowie Kogo shūi [ganz].)

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