Benzai-ten

Aus Kamigraphie
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Darstellung: Benzaiten mit einer Laute von Ogawa Haritsu, Anfang 18. Jhd.

Benzaiten (jap. 弁財天 oder 弁才天, Sanskrit: Sarasvatī), Benten 弁天 oder Myōonten 妙音天 ist unter den sieben Glücksgöttern als einzige weiblich. Sie ist die Götten der Kunst und Musik und wird meist mit einer Laute (biwa) dargestellt.

Ursprung

In ihrer ursprünglichen Form in der indischen Mythologie ist sie eine Flussgottheit des gleichnamigen Flusses Saravatī, was sich auch in ihrem Namen widerspiegelt, der aus dem Sanskrit übersetzt „fließendes Wasser“ bedeutet. Sie wurde später im Buddhismus adaptiert und dann in den shintō Pantheon als eine der sieben Glücksgottheiten aufgenommen. Ihre glückbringende Funktion wird dabei in ihrer vedischen Vergangenheit vorausgedeutet: Sie wird erstmals bereits im Ṛgveda, der ältesten heiligen Schrift der Arier erwähnt [1]. Da Flüsse als Beherberger von Schätzen und Reichtümern angesehen werden, wird Sarasvatī um Wohlstand, Glück, Nahrungsmittel und Fruchtbarkeit, da Wasser die Quelle des Lebens symbolisiert, angebetet (Ṛgveda 7.96.3-6 [2]; 2.41.17 [3]; 10.30.12 [4]).

Verehrung

Benzaiten wird in Japan seit der Nara-Zeit verehrt. Sie tritt vor allem im Sutra des goldenen Lichts (Konkōmyō-kyō 金光明經) auf, welches zu dieser Zeit aus China importiert wurde. Sie wurde am Hof und unter Musikern als Schutzpatron der Musik und als achtarmige Kriegergottheit, die vor Katastrophen und Unheil bewahren kann verehrt.[5] Später gewann sie vor allem bei blinden Sängern als Schutzpatron an Bedeutung, bis schließlich sogar Legenden über sie erzählt wurden, in denen sie Augenleiden heilte und sie von in den Blinden neue Anhängerschaft fand.[6]

Sie wurde wahrscheinlich in der Muromachi-Zeit in die Gruppe der Sieben Glücksgötter aufgenommen und seit dem als solche verehrt.[7]

Nach dem zweiten Weltkrieg gründete sich um Benzaiten die bentenshū (辯天宗) eine neue reiligiöse Gruppe, welche Benzaiten als zentrale Göttin verehrt. Diese Gruppe wurde in Osaka gegründet, hat dort ihren Hauptsitz und sie veranstalten jedes Jahr am 8. August ein großes Feuerwerk zu Ehren Bentens [8].


Liste der Tempel:

Die Tempel, in denen Benzaiten verehrt wird, stehen immer in direkter Nähe von Gewässern, wie dem Meer, Flüssen oder Seen oder haben einen eigenen Brunnen.

Darstellung

Happi-Benzaiten

Happi-Benzaiten: Statue, Hoen-den Enoshima, Kamakura-Zeit

Die achtarmige Darstellung Benzaitens basiert auf dem Sutra des goldenen Lichts, welches im 7. Jahrhundert nach Japan importiert wurde, wo sie als achtarmige Gottheit dargestellt wird, die in hren Händen Waffen hält, was ihre Rolle als Beschützer vor Katastrophen und Unheil darstellen soll.

Benzaiten mit Laute

Hadaka-Benzaiten: Statue, Holz, 54cm, Enoshima jinja, Kamakura-Zeit

Seit der Nara- und Heian-Zeit wird Benzaiten mit zwei Armen und einer Laute, entweder spielend oder einfach bei sich tragend, dargestellt. In der Kamakura-Zeit begannen Künstler für shintoistische und buddhistische Gottheiten nackte Skulpturen herzustellen, die dann bekleidet wurden [9].

Darstellung mit Schlange

Benzaiten wird generell mit der Schlange assoziiert und oft dargestellt. Alternativ kann sie auch mit einem Drachen verbunden werden, wie beispielsweise in Enoshima. In den Tempeln, in denen Benzaiten verehrt wird, gibt es auch oft einen Brunnen, von dem gesagt wird, dass in ihm eine Schlange wohnt, die Benzaiten dient.

Sonstiges

Ähnlichkeiten tauchen bei Suijin, einer shintoistischen Gottheit, auf, der oft als weiße Schlange dargestellt wird und ebenfalls mit Wasser assoziiert wird.

Quellen

  • Dwijendra Nath Bakshi 1979
    Hindu divinities in Japanese Buddhist pantheon. Calcutta: Benten Publishers 1979.
  • Ingrid Fritsch 1996
    Japans blinde Sänger im Schutz der Gottheit Myōon-Benzaiten. München: Iudicium-Verlag 1996.
  • Friedrich Geldner 1951
    Der Rig-Veda. Cambridge: Harvard Univ. Press 1951. (3 Bände.)
  • Kim Knott 1998
    Hinduism: A very short introduction. Oxford: Oxford University Press 1998.

Einzelnachweise

  1. Als Entstehungszeit wird 1500 bis 1200 v. Chr. genannt, aber erst zwischen 500 und 600 n. Chr. wird der Ṛgveda schriftlich greifbar (Knott 1998).
  2. Geldner 1951, Bd. 2:266.
  3. Geldner 1951, Bd. 1:329.
  4. Geldner 1951, Bd.3:177.
  5. Fritsch 1996:19-20
  6. Fritsch 1996
  7. Shichifukujin(Stand: 2012/09/30). aisf.or.jp/~jaanus
  8. Bentenshu Hauptseite(Stand: 2012/09/30). bentenshu.or.jp
  9. Bakshi 1979:115