Yama
Yama, was ursprünglich so viel wie „Zwilling“ bedeutet, auch Enma im Japanischen, ist eine ursprünglich hinduistische Todesgottheit die insbesondere im Rahmen des Buddhismus in China und Japan Bedeutung erlangt hat. Im Rig Veda werden Yama und seine Zwillingsschwester Yami als die Kinder des Sonnengottes Surya / Vivasvat mit seiner Frau Saranyu identifiziert. In einer Art goldenem Zeitalter, so der Mythos, waren alle Wesen noch unsterblich, wurden, so wie Yama und Yami, als Zwillingspaare verschiedenen Geschlechts geboren, und lebten miteinander als Liebespaare in ewigem Glück. Yama jedoch wurde seines Lebens überdrüssig, wanderte nach Süden, fand so als erster den Weg in das nach hinduistischer Vorstellung dort liegende Totenreich und starb. Seine Schwester folgte ihm, und versuchte ihn (je nach Version mal mehr, mal weniger erfolgreich) dazu zu überreden sterbliche Kinder mit ihr zu zeugen; das Geschlecht der Menschen. Yama ist von nun an der Gott der Toten, der in der Ahnenwelt, über die zur Wiedergeburt verdammten Seelen (auf dem zweiten der drei Wege der hinduistischen Eschatologie, dem „Väterweg“) herrscht[1]:
Honour the King with thine oblations, Yama, Vivasvan's Son, who gathers men together,
Who travelled to the lofty heights above us, who searches out and shows the path to many.
Yama first found for us a place to dwell in: this pasture never can be taken from Us.
Men born on earth tread their own paths that lead them whither our ancient Fathers have departed.[2]
In den frühen Veden wird er als freundlicher, Gaben gewährender Gott und sein Reich als eine Art Himmel beschrieben; allmählich jedoch wandelt sich seine Erscheinung, und er wird zum allmächtigen, düsteren Richter der Toten, König über die Hölle, Verkörperung der Zeit und Herr der Gerechtigkeit. Er erscheint meist in Begleitung zweier Hunde, Syama und Sabala, auf einem Büffel reitend und mit einem dämonischen Gefolge.[3]
Enra
Enra 閻羅 (in anderen Texten: Enma 閻魔) ist Richter in der Unterwelt. Sein Name ist eine Abkürzung von Enmarasha 閻魔羅社, einer chinesischen Transliteration von skt. Yama Rāja (König Yama). Obwohl der Titel (versteckt) bereits im Namen enthalten ist, wird er manchmal noch durch ein zusätzliches ō 王 (König) als Enra-ō 閻羅王 hervorgehoben.
Er wird in den Geschichten II-05, II-07, II-19, II-24, II-25, III-09, III-22, III-26, III-36 und III-37 erwähnt.
- II-05: Enma richtet über einen unbekannten reichen Mann aus Settsu, der zu Lebzeiten sieben Ochsen einer chinesischen Gottheit opferte, daran erkrankte und daraufhin bis zu seinem Tod viele Lebewesen rettete. Bei Gericht wünschen die sieben Ochsen den Tod des Mannes, die vielen geretteten Lebewesen sein Weiterleben. Enma entscheidet sich für die Mehrheit und entlässt den Mann zurück ins Leben, wo dieser einen Tempel gründet und bis ins hohe Alter weiterlebt.
Literatur und Links
- Konrad Meisig, Hinduistische Vorstellungen vom Leben nach dem Tode, in: Weiterleben nach dem Tode? Die Antwort der Weltreligionen, Freiburg i.Br. 1985
- Sukumari Bhattacharji, Yama, in: The Encyclopedia of Religion, edt. by Mircea Eliade, New York 1987
- http://en.wikisource.org/wiki/The_Rig_Veda/Mandala_10/Hymn_14
- Wikipedia
Anmerkungen
<references>
Dieser Artikel wurde ursprünglich für das Schwesterprojekt Nihon Ryo-Wiki verfasst.
Dieser Artikel wurde ursprünglich für das Schwesterprojekt Fudokipedia verfasst.