Śrīdevī

Aus Kamigraphie
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Die weibliche Gottheit Śrīdevī gehört im tibetischen Buddhismus zu den zornvollen Gottheiten. Sie ist eine der acht dharmapāla (Wächtergötter des Dalai Lama).[1]

Ursprung und Mythologie:

Ihren Ursprung hat Śrīdevī im Hinduismus. Dort steht sie in Verbindung mit Lakṣmī, die auch Śrī-Lakṣmī genannt wird.[2] Im Buddhismus gehört sie zu den Krodha-Göttern, die ehemaligen Feinde des Buddhismus. Diese Feinde waren anfänglich Dämonen. Der Dämonenbändiger, Padmasambhava, bezwang erfolgreich Dämonen im 8. Jahrhundert. Acht davon ließ er am Leben unter der Bedingung Dharmaschützer zu werden. Śrīdevī ist die einzige weibliche Gottheit unter Ihnen. Zu den sogenannten „Acht Schrecklichen“, die ihr zornvolles Äußeres zur Abschreckung behalten haben, gehören:

  1. Yamāntaka = Vajrabhairava
  2. Devī = Lhamo
  3. Sitabrahman
  4. Beg-ts’e
  5. Yama
  6. Kubera = Jambhala oder Vaiśravana
  7. Mahākāla
  8. Hayagrīva [3]

Aufgaben und Funktion:

Śrīdevī gilt als die Schützerin der Lehre. Als Schutzgöttin wacht sie über Lhasa (Hauptstadt Tibets) und über die beiden Oberhäupter des tibetischen Buddhismus, den Dalai-Lama und den Pantschen-Lama.[4]

Ikonographische Darstellung:

Die dharmapāla werden häufig mit einer Krone abgebildet, die nicht wie üblich fünf Blätter oder Zacken, sondern fünf Schädel besitzt. Ihre Haare stehen mehrheitlich wie Flammen nach oben und auf der Stirn befindet sich ihr drittes Auge, dass alle Gegener der Buddhalehre erkennt. Außerdem werden sie oft von lodernden Flammen umrahmt.[5]

Auf Śrīdevī selber treffen diese allgemeinen Attribute der dharmapāla auch zu: Schädelkrone, Flammenhaare, drittes Auge auf der Stirn, umgeben von lodernden Flammen.Sehr typisch für sie ist, dass sie auf einem Wildesel über ein Blutmeer der getöteten Gegener reitet. Der Esel selbst besitzt auch ein drittes Auge, dass sich auf seinem Schenkel befindet.[6] Śrīdevī wird außerdem noch von zwei Ḍākinī begleitet. Die Ḍākinī Makaravaktrā, "die mit dem Gesicht eines Meerungeheuers", führt tanzend den Wildesel an seinen Zügeln, die aus Giftschlangen bestehen. Hinter dem Wildesel folgt die Ḍākinī Siṃhavaktrā, "die mit dem Löwengesicht". Sie trägt eine Schädelschale und ein Hackmesser bei sich. Bekleidet sind beide Ḍākinīs mit der Haut eines menschenählichen Yakṣa, die sie ähnlich wie einen Umhang tragen.[7]

Verweise:

  1. Schuhmann (1997), S. 186
  2. Liebert (1976), S. 279
  3. Schuhmann (1997), S. 186
  4. Schuhmann (1997), S. 192
  5. Schuhmann (1997), S. 186
  6. Schuhmann (1997), S. 192
  7. Schuhmann (1997), S. 193


Literatur:

  • Hans Wolfgang Schumann 1997
    Buddhistische Bilderwelt: Ein ikonographisches Handbuch des Mahāyāna- und Tantrayāna-Buddhismus. München: Eugen Diederichs Verlag 1997. (Erste Auflage 1986.)
  • Gösta Liebert 1976
    „Iconographic dictionary of the Indian religions: Hinduism - Buddhism - Jainism, Volume V.“ In: J. E. Van Lohuizen-De Leeuw (Hg.), Studies in South Asian Culture. Leiden: E. J. Brill 1976.

Links: