Sieben Glücksgötter beim Salzschöpfen

Aus Kamigraphie
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Shichifukujin Utamaro.jpg
Die sieben Glücksgötter beim Salzschöpfen[Abb. 1]
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Themengruppe Objekte (Gegenstände, Skulpturen, Bilder)
Name Shichifukujin shiohigari 七福神潮干狩り
Typus Blockdruck
Entstehungszeit Edo-Zeit

Der Blockdruck von Kitagawa Utamaro 喜多川 歌麿 (1753–1806) zeigt die sieben Glücksgötter beim Sammeln von Muscheln bei Ebbe.

Bildbeschreibung

Neben einem Kranich und einer Kiefer sind die sieben Glücksgötter am Meeresstrand (von rechts nach links) zu sehen. Ganz auf der rechten Seite hinten kann man zunächst Bishamonten erblicken, der durch sein wildes Auftreten in Rüstung und mit Hellebarde deutlich gekennzeichnet ist. Davor schreckt Hōtei mit dickem Bauch und langen Ohrläppchen des lachenden Buddha gerade vor einem Octopus zurück. In der Mitte des Ukiyo-e ist die schöne Benzaiten auszumachen, dieses Mal ohne Biwa, aber dafür mit einem Korb, in dem sie Muscheln zu sammeln scheint. Links daneben tritt Jurōjin als typischer alter Mann und mit Stock ins Bild. Auf der linken Seite des Triptychons ist Daikoku in seiner üblichen Jagdtracht mit Mütze, den Glückshammer in seinen Gürtel gesteckt, gerade zu sehen, als er pausbackig ein geflochtenes Gefäß hebt. Darunter beugt sich Ebisu zu seiner Brasse, die er mit einer Hand am Boden festhält. Ganz links im Blockdruck spaziert Fukurokuju, charakteristisch durch seinen länglichen Kopf und Kinnbart.

Die sieben Glücksgötter

Sie sind die sieben Götter, die Glück verleihen. Heute werden sie als Gruppe zusammengefasst mit Ebisu (Hiruko), Daikokuten, Bishamonten, Benzaiten, Hōtei, Fukurokuju und Jurōjin. Sie sind Götter sehr alter Religion und genießen bereits eine lange Verehrung (Benzaiten von Takeikushima, Hiruko von Nishinomiya, etc.). Das Zahl "sieben" wurde wohl erstmals in der Muromachi-Zeit mit "Glück" kombiniert und als Zahlenkompositum zusammengestellt. Zunächst sollten damit die sieben Weisen vom Bambushain imitiert werden, aber sie kommen auch von dem Sutra mit dem Titel "Sieben Missgeschicke und sieben Glückszustände", wo sie auf dem Bild einer Schriftrolle dargestellt sind.

Die Auswahlgruppe der Götter war anfangs nicht wie heute genau festgelegt, denn Benzaiten wird schließlich gegen eine andere Gottheit eingewechselt und tritt erst später hinzu. Bishamonten und Daikoku sind indische Schutzgötter des Buddhismus, aber Daikokuten wird mit Japans Ōkuninushi no Mikoto identifiziert. Benzaiten ist ebenfalls ursprünglich eine indische Gottheit, wird oft mit Kisshōten verwechselt und als diese angebetet. Fukurokuju und Jurōjin gelten als die Inkarnation des Südpolarsterns und haben eigentlich den gleichen Spitznamen in Bezug auf ihr Aussehen, werden eher als Götter gleichgesetzt, obwohl sie früher unterschiedlicher waren. Der buddhistische Mönch Hōtei legte als Zen-Mönch der späten Liang-Dynastie sein Gelübde ab und war wohl vertraut mit den Bildthemen der Zen-Malerei. Ebisu wird als Gottheit der Fischer and der Meeresküste zum Gott des gedeihenden Handels.

All diese verschiedenen Arten von Vorstellungen gab es also von ihnen und sie kamen schließlich als Götter, die Glück und Vermögen verleihen, in der mittelalterlichen Handelsgesellschaft (von der Kamakura-Zeit bis zur Muromachi-Zeit) so richtig in Mode und wurden mit der Zahl sieben zu einer Gruppeneinheit zusammengefasst. Von da an wurden sie populär und zum Gegenstand von Schnitzereien und Bildern, die gute Vorzeichen bewirken sollen. Besonders oft werden sie als Götter an Bord des Neujahrsschiffes dargestellt, die im Bereich der Ukiyoe-Kunst ungewöhnlich häufig vorkommen. Sie wurden aber auch einzeln auf Bildern dargestellt, wie beispielsweise beim Matsuri-Bild des Katsushi Daikokuten, dem Bild des Ebisu oder auch als Karikatur, die Daikoku und den Ōtsu-e Bishamonten beim Sumō nachahmt. Außerdem malte man auch Benzaiten zur Zeit des öffentlichen Ausstellens in Enoshima und Hōtei als Bildthema in Zenbildern. Man weiß auch, dass Fukurokuju besonders in Zeiten, als Karikaturen beliebt waren, gerne als Bildthema behandelt wurde. Man sammelte mit Freude Bilder, aus denen klar hervorgeht, wie sich die Darstellung im Laufe der Zeit durch den unterschiedlichen Zeitgeschmack und die Mode geändert hat.

Ikonographie der Glücksgötter

Ebisu

Er sitzt mit Pausbacken da, die formelle schwarze Mütze von Hofbeamten bzw. Shintō-Priestern aufgesetzt, die Ärmel zum Jagen hinaufgebunden, über die rechte Schulter eine Angel, in der linken Armhöhle eine Brasse haltend.

Daikokuten

Pausbackig, mit einer Mütze am Kopf, eine Art Jagdgewand tragend, über die linke Schulter einen großen Sack gehieft hat er in der rechten Hand seinen Glückshammer vor der Brust und sitzt oder steht auf zwei Reissäcken. Oft ist sein Diener eine Hausmaus.

Bishamonten

Er lässt sich einen Backenbart und einen Kinnbart wachsen und er ist eine Kriegsgottheit von chinesischem Aussehen, die eine Rüstung trägt. Er wird auch Bishamonten Kikkō genannt, weil er einen Kimono nach Art eines Schildkrötenpanzers umgeworfen hat.

Benzaiten

Als nach dem Ebenbild eines Engels schöne Frauengestalt spielt sie die Biwa oder hält diese in ihrer Hand.

Hōtei

Er ist ebenfalls pausbackig wie ein buddhistischer Mönch, der einen dicken Bauch hat. Er lehnt auf einem großen Sack und diesen Sack trägt er auch zuweilen mit einem Stock auf der Schulter.

Fukurokuju

Auf seinem länglichen Kopf lässt er sich einen Kinnbart wachsen und trägt einen Stock, auf dem eine Schriftrolle hängt, und hat chinesische Kleidung an. Um ihn herum sind oft Kraniche gruppiert.

Jurōjin

Er hat die Gestalt eines chinesischen Einsiedlers, der eine Mütze trägt. Ihm ist ein dunkles Reh zur Seite gestellt und er geht mit einem Stock. Es gibt auch Versionen, in welchen er einen Sutrentext hält.

Verweise

Literatur

  • Toshio Suzuki (Hg.) 1981
    Genshoku ukiyo-e daihyakka jiten. (Band 4.) Tōkyō: Taishūkanshoten 1981.

Bilder

Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite:

  1. Shichifukujin Utamaro.jpg
    Die sieben Glücksgötter beim Salzschöpfen (Shichifukujin shiohigari 七福神潮干狩り) Blockdruck von Kitagawa Utamaro 喜多川 歌麿 (1753–1806). Edo-Zeit
    Bild © Suzuki 1981:77, Bild 215