Chūai Tennō
Themengruppe | Personen (Einzelpersonen, Familien, Gruppen) |
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Name | Chūai Tennō 仲哀天皇 |
Lebenszeit | geb. 149 in Yamato, gest. 200 in Kyushu |
Titel | Tennō 天皇 |
Verwandtschaft | Sohn des Yamato Takeru no Mikoto; Ehemann von Jingū Kōgō |
Funktion, Amt | 14. Tennō |
Chūai Tennō gilt als der 14. Tennō Japans, die meisten Historiker halten ihn jedoch für eine mythologische Person. Er soll laut den japanischen Geschichtsbüchern Kojiki und Nihon shoki 149 u.Z. als Sohn des Yamato Takeru no Mikoto und als Enkelsohn des Keikō Tennō 景行天皇 geboren worden sein. Er bestieg demnach den Thron im Jahre 192 und starb 200. Als Nachfolger erscheint in den Chroniken seine Frau Jingū Kōgō, die nach seinem frühen Tod noch siebzig Jahre an der Macht gewesen soll, doch die traditionelle Zählung der Tennō wertet sie als Regentin von Chūais Sohn Ōjin, des 15. Tennō.
Es heißt, dass Chūai in Kyūshū gegen zahlreiche Rebellionen vorgegangen sei. Diese Begebenheiten haben zwar stattgefunden, jedoch erst 100 Jahre später, also nicht zu seinen „Lebzeiten“. Viele Historiker sehen Chūai daher eher als Klanführer oder Häuptling an.
Legende
Im mittelalterlichen Hachiman gudōkun (Geschichte I) wird die Legende um die Kriege Chūais und Jingūs weitläufig ausgeschmückt.
Das Gudōkun beginnt damit, dass davon berichtet wird, welche Feinde Japan "zur Zeit des erlauchten Chūai Tennōs 仲哀天皇" angriffen, nämlich die jinrin. "Deren Gestalt glich Dämonen, ihre Körperfarbe war rot und sie waren achtköpfig [...]" [1] Sie waren schon in Begriff die Menschen auszurotten als Chūai beschloss, persönlich in den Kampf einzugreifen. Er sammelte eine Armee um sich und zog in die Schlacht. Den Todeschuss für den letzten Jinrin verschoss Chūai selbst und hielt so das voranschreitende Unheil auf. Doch der Triumph über die Dämonen währte nur kurz...
Die letzten Worte Chūais zu seiner Gemahlin Jingū:
Die Legende um Chūais Tod erzählt, dass seine Gemahlin eines Tages von Göttern besessen war und diese durch sie zu ihm sprachen. Die Götter versprachen ihm ein reiches Land jenseits des Meeres. Als er jedoch aufs Meer blickte, sah er nichts und aus Enttäuschung kündigte er den Versprechen der Göttern seinen Glauben. Als Strafe dafür, weil er die Götter erzürnte, sagten sie ihm den Tod vorraus und entsagten ihm das versprochene Land. Stattdessen sollte sein ungeborener Sohn Ōjin das Land bekommen.
Verweise
- ↑ Bockhold 1982:50
Quellen
- Wolfgang Bockhold (Ü.) 1982Das Hachiman gudōkun als historische Quelle, insbesondere zu den Invasionen der Mongolen in Japan. Augsburg: Sofortdruck-Center Blasaditsch 1982. (Dissertation Ludwig-Maximilians-Universität, München; s.a. Rezension Bockhold 1982.)
- Peter Martin 1997The Chrysanthemum throne: A history of the emperors of "Japan". United Kingdom: Sutton Publishing Limited 1997.
- Chūai Tennō (Stand: 2012/09/24). Aus: Wikipedia, the free encyclopedia (Wikimedia Foundation, seit 2001).
Dieser Artikel wurde ursprünglich für das Schwesterprojekt Hachiman-no-pedia verfasst.