Berg Miwa
Der Berg Miwa 三輪山, auch Mimoro 三諸, liegt im Nordosten der Stadt Sakurai 桜井 in der Präfektur Nara 奈良県. Er ist dicht bewaldet und erhebt sich mit seinen 467 Metern nur wenig über die Nara-Ebene, die westlich des Berges liegt. Im Osten erstreckt sich bewaldetes Hügelland.
Sein shintai 正体 bzw. der Sitz seiner Gottheit Ōkuninushi 大物主神 ist der Berg selbst. Am Fuß des Berges ist eine Schreinanlage errichtet, die aus diesem Grund keine Haupthalle besitzt. Dafür verfügt der Miwa-Schrein über drei Schreintore: Das 32 Meter hohe torii 鳥居 am Anfang des Hauptzugangswegs, das 1984 erbaut wurde, ist das zweitgrößte Japans; ein shime-torii, das nur aus zwei Pfosten und einem shimenawa しめ縄 (Götterseil) besteht; und ein dreiteiliges torii, das mit Türen versehen ist, die den Zugang zum heiligen Berg versperren. Der Miwa-Schrein ist ein Schutzschrein der Sakebrauerei.
Entstehungslegenden in den Chroniken
Der Berg Miwa als Sitz des Großen Gottes von Susanoo und Ōkuninushi 大神 wird im Kojiki 古事記 und Nihon shoki 日本書紀 bereits in mythologischer Zeit erwähnt. Dort erscheint Ōmiwa dem Ōmononushi und bittet ihn um eine Verehrungsstätte an diesem Ort. [1]
Zu einer Neugründung des Schreins kommt es unter dem semi-mythologischen Sujin Tennō 崇神天皇. Das Kojiki und Nihon shoki berichten, dass unter während der Herrschaft des Sujin eine große Seuche wütet. Im Traum erscheint ihm Ōmononushi, der ihn anweist, ein gewisser Ōtataneko 大田田根子 (im Kojiki bezeichnet ihn der Gott ausdrücklich als seinen Sohn) solle an den Königshof geholt werden und fortan für seine Verehrung zuständig sein. Erst dann werde die Seuche abflauen. Sujin schickt Boten ins Land, um Besagten zu finden. Dieser offenbart sich tatsächlich als Abkömmling Ōmononushis. Ōtataneko wird Hohepriester des Großen Gottes von Miwa am Berg Mimoro und Ahnherr der Miwa no Kimi. [2]
Überdies berichtet das Nihon shoki, dass Yamato-toto-hi-momo-so-bime no mikoto 倭迹迹日百襲媛命, eine Tante des Sujin Tennō, zur Ehefrau des Ōmononushi gemacht wird. Der Gott sucht sie allerdings nur bei Nacht auf. Eines Tages bittet sie ihren Gatten, sich in seiner wahren Gestalt zu zeigen. Ōmononushi willig ein, aber nur unter der Bedingung, nicht zu erschrecken. Sie verspricht es und der Gott weist sie an, am nächsten Morgen in ihr Kammkästchen zu blicken. Am Morgen entdeckt sie darin eine schöne weiße Schlange, die sie erschrocken aufschreien lässt. Der Gott verwandelt sich in seine menschliche Gestalt und sagte zu seiner Frau, sie habe ihn beschämt und er werde sich am Berg Mimoro verbergen. Die Prinzessin begeht Selbstmord, indem sie sich Essstäbchen in die Scham bohrt. Sie wird in Ōchi begraben, in einem mächtigen Hügelgrab namens Hashi no haka 箸の墓. [3]
Verweise
Anmerkungen
Quellen
- William George Aston (Ü.) 1896Nihongi: Chronicles of Japan from the earliest times to a.d. 697. London: Kegan Paul 1896. (Zahlreiche Neuauflagen, JHTI Onlineversion, Onlineversion (Wiki-Source).)
- Basil Hall Chamberlain (Ü.) 1932Kojiki: Records of ancient matters. Kobe: J. L. Thompson & Co 1932. (Erste Auflage 1919, JHTI Onlineversion, Onlineversion.)
- Weitere bekannte Schreine (Stand: 2012/09/30). Aus: Religion in Japan - Ein Web-Handbuch (Bernhard Scheid, seit 2001).
- Der Berg Miwa (Stand: 2012/09/30). Aus: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie (Wikimedia Foundation, seit 2001).
Dieser Artikel wurde ursprünglich für das Schwesterprojekt Fudokipedia verfasst.