Oshira-bashi

Aus Kamigraphie
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Darstellung

Mit der Yayoi 弥生 und der Kofun 古墳-Zeit begannen große Veränderungen hinsichtlich der Lebensweise und dem Kunst- und Arbeitshandwerk. Nicht nur begann mit dieser Zeit-Epoche die Herstellung von Eisen- und Bronzegegenständen, auch der Beginn bestimmter schamanistische Riten lassen sich auf diese Epoche zurückführen – wie es der Fall bei den oshira-bashi zu sein scheint. Genaugenommen handelt es sich hierbei um die figürliche Darstellung einer gleichnamigen Gottheit, oshira-sama:

Wir haben es hier mit einer von vielen Problemen umgebenen Götterfigur zu tun. Die Darstellung derselben ist paarig, männlich und weiblich. Die Puppen bestehen aus einem etwa 1 Fuß langen Maulbeerbaumstab, um den bunte Tücher gehängt sind. Als Halskragen hängen kleine Schellen daran. Anderwärts hat die männliche Figur zuweilen ein menschliches Gesicht oder einen Pferdekopf; zuweilen einen Rinder- oder Bärenkopf.


Bedeutung

Hierbei scheint es sich allerdings um eine spätere Darstellung einer einheimischen Ackerbau- und Schutzgottheit zu handeln, welche sich bis in die heutige Zeit gehalten hat. Im Gegensatz zur proto-historischen Zeit werden diese Stäbe jedoch heutzutage von den Schamaninnen von Tsugaru nicht nur als eine Art Sinnbild für ihre Schutzgottheit gesehen sondern sind vielmehr zu einem Puppenspiel zur Darstellung der Gottheit geworden. Dies scheint jedoch auf den ersten Blick nicht der einzige Unterschied zu den oshira-kami aus der Yayoi/Kofun-Zeit zu sein. Diese Stäbe, welche die wandernden Schamaninnen jener Zeit mit sich führten zum einen viel schlichter gehalten und andererseits auch nicht offen sichtbar. Diese oshira-bashi waren 33 cm lange Holzstäbe welche immer mit Stoffstücke bedeckt waren und der eigentlich oshira-sama wurde in einem Kästchen mitgetragen. Auch hier sollte das eine den weiblichen und das andere den männlichen Part darstellen, die Unterschiede schienen jedoch kaum ersichtlich zu sein. Überlieferungen zu Folge wurden aus 2 Holzstäben ein weibl. und ein männl. kami geschnitzt, dessen genaue Formen Außenstehenden nicht bekannt waren, die Gesichter jedoch menschlich oder gar nicht dargestellt waren. Dies könnte im weitesten Sinne auch als ein Vorreiter der shintai 神体 gesehen werden, welche ein Gefäß für eine Gottheit darstellten, dessen genaue Form jedoch in den meisten Fällen der Öffentlichkeit unbekannt ist, da sie als zu heilig gelten. Auffällig bei den frühen oshira-bashi ist auch, dass hier laut Oka Masao die Rede von 2 Gottheiten unterschiedlichen Geschlechts die Rede ist. Von den Schamaninnen heute wird jedoch ausdrücklich angeführt, dass es sich bei ihren Holzpuppen um die Darstellung einer einzigen Gottheit handelt. Inwiefern es sich hier also um die Verehrung derselben Gottheit oder einer Änderung der Bedeutung durch den Einfluss späterer Religionen in der Frühgeschichte handelt ist fraglich.

Literatur

  • Matthias Eder 1958
    „Schamanismus in Japan.“ Paideuma Mitteilungen zur Kulturkunde Bd.4 7/5 (1958), S. 367-380.

Literatur:Oka 1933