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Der männliche Gegenpart zur Dakini ist in Sanskrit bekannt als ''Daka'' und erschien im hinduistischen Pantheon zunächst ebenfalls als Figur mit schaurigen Gelüsten, als fleischfressender Hexer, der – wie auch die Dakini – an der Seite Kalis oder Sivas stand. Mit der Entwicklung der Dakini im tantrischen Indien wurde allerdings auch ihm eine tiefer gehende Rolle zugeschrieben. Beschrieben werden die dakas als männliche Himmelstänzer, die als Gatten der Dakinis und spirituelle Mentoren für yogins, yoginis und menschliche Dakinis dienen. Während der Übertragung des Buddhismus nach Tibet wurde dem Daki oftmals die Bezeichnung des pawo, eines Helden oder furchtlosem Kämpfer, zugeschrieben. In Verbindung mit der Dakini wurde diese dann zur pamos, also zum weiblichen Gegenpart. Nichtsdestotrotz ist zu betonen, dass die Dakas eher als sekundär und zweitrangig anzusehen sind und die dakini in Tibet als eine Figur auftrat, welche ihre eigenen Rechte besaß und grundsätzlich auf sich allein gestellt war. Aus diesem Grund trat sie also auch meist alleine, das heißt ohne den Daka, in Erscheinung. | Der männliche Gegenpart zur Dakini ist in Sanskrit bekannt als ''Daka'' und erschien im hinduistischen Pantheon zunächst ebenfalls als Figur mit schaurigen Gelüsten, als fleischfressender Hexer, der – wie auch die Dakini – an der Seite Kalis oder Sivas stand. Mit der Entwicklung der Dakini im tantrischen Indien wurde allerdings auch ihm eine tiefer gehende Rolle zugeschrieben. Beschrieben werden die dakas als männliche Himmelstänzer, die als Gatten der Dakinis und spirituelle Mentoren für yogins, yoginis und menschliche Dakinis dienen. Während der Übertragung des Buddhismus nach Tibet wurde dem Daki oftmals die Bezeichnung des pawo, eines Helden oder furchtlosem Kämpfer, zugeschrieben. In Verbindung mit der Dakini wurde diese dann zur pamos, also zum weiblichen Gegenpart. Nichtsdestotrotz ist zu betonen, dass die Dakas eher als sekundär und zweitrangig anzusehen sind und die dakini in Tibet als eine Figur auftrat, welche ihre eigenen Rechte besaß und grundsätzlich auf sich allein gestellt war. Aus diesem Grund trat sie also auch meist alleine, das heißt ohne den Daka, in Erscheinung. | ||
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Version vom 11. Juni 2012, 14:49 Uhr
Die Etymologie der Dakini im tibetischen Buddhismus
Das tibetische Wort für die Dakini, khandro, bedeutet wörtlich übersetzt etwa so viel wie „sie, die durch den Himmel geht“. Der Sanskrit-Begriff Dakini wird heute ebenfalls interpretiert als „sie, die durch den Himmel fliegt“, seine ursprüngliche hinduistische Bedeutung entspricht jedoch einer Art stets böswilligen Dämonin, welche sich von Menschenfleisch ernährt und dieses zu magischen Zwecken benutzt. Die Wurzeln des Wortes Dakini stehen folglich nicht mit Bedeutungen wie „Himmel“ oder „Raum“ in Verbindung. Obwohl khandro und Dakini also grundsätzlich als austauschbar gelten, bleibt es allein aus dieser Tatsache zu bezweifeln, ob beide Begriffe tatsächlich als völlig synonym anzusehen sind.
Die Ursprünge des Wortes khandro liegen zunächst in kha, was „Raum“ oder „Himmel“ bedeutet und sich auf die grenzenlose Weite der Leere bezieht. Der zweite Teil des Namens, dro, kann übersetzt werden mit „die Gehende“ oder „die Reisende“. Er bezieht sich somit auf Bewegung und genau diese Qualität ist äußerst bezeichnend für die Dakini, findet man sie in ikonographischen Darstellungen meist in fliegender, tanzender oder andersartiger Form der Bewegung vor. In Tibet besitzt das Wort khandro kein bestimmtes Geschlecht, Grund hierfür ist der Aufbau der tibetischen Sprache, in welcher das Geschlecht nicht eindeutig durch Syntax gekennzeichnet wird. Aufgrund der Tatsache, dass es sich aber meist um die feminine Form des Wortes handelt, wird üblicherweise noch die weibliche Endung –ma an khandro heran gehängt. Jene feminine Endung weist also noch einmal explizit darauf hin, dass es sich um eine „sie“ handelt, welche sich in der Grenzenlosigkeit des Himmels bewegt. Allerdings ist es für die Tibeter bereits im Wort khandro kulturell wie auch kontextuell impliziert, dass dieses ein weibliches Geschlecht besitzt- es sei denn, es wird explizit auf seine Männlichkeit hingewiesen.
Desweiteren ist khandroma lediglich eine gekürzte Form des tibetischen Ausdrucks khekham su khyappar droma, welcher in etwa mit den Worten „sie, die überall im Reich des Raumes fliegt“ zu übersetzen ist. Auch hier wird also wieder ihr Charakteristikum einer „Himmelstänzerin“ deutlich; überhaupt wurde ihren Kräften des Fliegens ab dem Zeitpunkt ihrer ersten Erscheinungen in indischen Pantheons fortan eine große Bedeutung zugeschrieben. Neben dem Sanskrit-Begriff Dakini gibt es noch weitere Ausdrücke, die als äquivalent zu diesem gelten. Auch sehr geläufig sind beispielsweise die Sanskrit Bezeichnungen khecari oder vyomacari, in tibetischer Sprache übersetzt mit khachöma, was so viel bedeutet wie „sie, die den Himmel genießt oder beherrscht“ und sich somit also sehr der populäreren Bedeutung von khandroma ähnelt.
Der männliche Gegenpart zur Dakini ist in Sanskrit bekannt als Daka und erschien im hinduistischen Pantheon zunächst ebenfalls als Figur mit schaurigen Gelüsten, als fleischfressender Hexer, der – wie auch die Dakini – an der Seite Kalis oder Sivas stand. Mit der Entwicklung der Dakini im tantrischen Indien wurde allerdings auch ihm eine tiefer gehende Rolle zugeschrieben. Beschrieben werden die dakas als männliche Himmelstänzer, die als Gatten der Dakinis und spirituelle Mentoren für yogins, yoginis und menschliche Dakinis dienen. Während der Übertragung des Buddhismus nach Tibet wurde dem Daki oftmals die Bezeichnung des pawo, eines Helden oder furchtlosem Kämpfer, zugeschrieben. In Verbindung mit der Dakini wurde diese dann zur pamos, also zum weiblichen Gegenpart. Nichtsdestotrotz ist zu betonen, dass die Dakas eher als sekundär und zweitrangig anzusehen sind und die dakini in Tibet als eine Figur auftrat, welche ihre eigenen Rechte besaß und grundsätzlich auf sich allein gestellt war. Aus diesem Grund trat sie also auch meist alleine, das heißt ohne den Daka, in Erscheinung.
Anmerkungen