Rokudō: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 18. Oktober 2021, 15:23 Uhr
Themengruppe | Ideen (Konzepte, Vorstellungen, Lehren) |
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Idee, Konzept | rokudō 六道 (dt. Sechs Daseinsbereiche) |
Bemerkung | Der Mahayana-Buddhismus teilt die Welt in sechs Daseinsbereiche, wohin je nach selbst gewirktem Karma die Wiedergeburt führt. |
Zusammen mit dem Buddhismus entwickelte sich in Japan nach indischem Vorbild ein äußerst detailreicher Jenseitsglaube. Nach buddhistischer Vorstellung ist jedes Wesen im Kreislauf von Tod und Wiedergeburt, im Indischen samsara (in Japanisch seishi 生死) genannt, gefangen. Bemessen nach den Taten (karma), die man während seines Lebens verrichtet hat, wird man in einer der sechs Existenzbereiche (rokudō 六道) oder „Weg der Reinkarnation“ wiedergeboren.
Die sechs Existenzbereiche im Zyklus der Wiedergeburt
Zur ersten dieser Existenzbereiche zählt die Hölle (jigokudō 地獄道), welche sich wiederum in mehrere Einzelhöllen, wie die acht Feuerhöllen, acht Eishöllen, drei isolierte Höllen und diverse Unterhöllen teilt. Die „Welt der hungrigen Geister“ (gakidō 餓鬼道) beschreibt den zweiten der sechs Pfade und ist befüllt mit Hungergeistern (gaki 餓鬼), die aufgrund ihrer Begierden und Lüste während ihres Lebens zu einer Existenz voll qualvollem Hunger, ohne jemals Sättigung zu finden, verdammt wurden. Der dritte Pfad stellt die „Welt der Tiere“ (chikushōdō 畜生道) und zeigt jene, die als Tiere wiedergeboren wurden, um unter unendlicher Folter von Menschenhand den Rest ihrer Existenz zu durchstehen. Ashuradō 阿修羅道, die „Welt der Kriegergötter“ ist der vierte Pfad, worin Menschen, die während ihrer Lebzeiten aus Wut oder Eifersucht gehandelt haben. in eine Welt wiedergeboren werden, in der ewiger Krieg herrscht. Im fünften Pfad, der „Welt der menschlichen Existenz“ (nindō 人道) sind sowohl gute als auch böse Wesen, welche kurz vor der Erleuchtung stehen, doch gefangen von ihren Begierden werden sie dieses Ziel nicht erreichen. Im letzten der sechs Pfade, der „Welt der Götter“ oder „Welt des Paradieses“ (tendō 天道), die auf den ersten Blick wie das Nirvana (Jenseits) scheint, finden sich freudige und glückliche Devas (Schutzgottheit), die unzählige Jahre in dieser Welt verweilen können. Doch da diese Welt ebenfalls dem samsara angehört, können auch sie irgendwann sterben.
Verweise
Internetquellen
- „Cycle of Suffering – Cycle of Samsara“, A to Z Photo Dictionary of Japanese Culture and Art (Online-Enzyklopädie, Mark Schumacher, seit 1995).
Bilder
Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite:
- ↑ Bildrolle der hungrigen Geister (Gakizōshi 餓鬼草紙) Querbildrolle, emaki (Papier, Farbe). Heian-Zeit, spätes 12. Jh.; aus der Serie Gakizōshi (Bildrollen der hungrigen Geister), 餓鬼草紙, Jap. Nationalschatz; im Besitz des Nationalmuseums Kyoto; 26,8 x I38,4 cm
Bild © Kyoto National Museum. (Letzter Zugriff: 2012/10/26)