Izumo Schrein: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 18. Oktober 2021, 15:22 Uhr

Izumo-taisha.jpg
Izumo Schrein[Abb. 1]
Seiten-Infobox
ThemengruppeArchitektur (religiöse Gebäude, Anlagen, Details)
Name Izumo Taisha 出雲大社
Funktion Schrein (Shinto)
Ort Izumo, Präfektur Shimane 島根県
Sonstige Namen Izumo no Ōyashiro, Großschrein von Kizuki 杵築
Gottheiten Ōkuninushi 大国主
Bemerkung Einer der chokushi sankō no jinja 勅使参向の神社
Dieser Artikel wurde ursprünglich für das Schwesterprojekt Fudokipedia verfasst.
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Der Izumo Schrein (jap. Izumo Taisha oder Izumo no Ōyashiro 出雲大社, wtl. „Groß-Schrein von Izumo“) gehört zu den ältesten und bedeutendsten Shintō-Schreinen Japans. Er befindet sich im Stadtteil Taisha der Stadt Izumo in der Präfektur Shimane 島根県. Als Hauptgott wird Ōkuninushi 大国主 verehrt.

Izumo fudoki

Laut Izumo fudoki 出雲風土記 (733) befindet sich der Schrein im Distrikt Izumo, nach dem auch die Provinz benannt ist. Der Distrikt liegt nördlich des ehemaligen Mündungsdeltas des Hinogawa 斐伊川 im Westen der Provinz. Abgesehen vom Izumo-Schrein gibt es hier laut Fudoki wesentlich mehr Schreine als in allen anderen Distrikten. Man kann diese Region daher als das religiöse Zentrum der Provinz ansehen, politisch dominiert dagegen der Distrikt Ou 意宇 im Osten Izumos.

Der Izumo-Schrein wird auch als Großschrein von Kizuki 杵築 bezeichnet. Daneben nennt das Izumo fudoki nur noch einen „Großschrein“, nämlich den Großschrein von Kumano in Ou.

Die ökonomische Basis des Izumo-Schreins stellen mehrere Schreinhaushalte dar, die sich in mehreren Distrikten der Provinz finden. Für den Kumano-Schrein 熊野本宮大社 gibt es dagegen nur in Ou ein Dorf mit Schreinhaushalten.

Im Bericht zum Distrikt Tatenui findet sich auch eine Gründungslegende des Izumo-Schreins. Demnach wurde dieser aufgrund folgenden Befehls des Kami Musubi 神産巣日 errichtet:

Go and respectfully build a shrine for the Lord of the Great Land [Ōkuninushi] in the likeness of my present residence. My residence, the Grand Ameno Hisumi Palace, was constructed of thousands and thousands of yards of strong rope tied to the beams and pillars of the building. The ends of the rope were left hanging beautifully from the roof tree. Now, take the measurement of this palace, and build one exactly like it for him.[1]

Eine Parallelstelle zu diesem Zitat gibt es im Nihon shoki 日本書紀, hier spricht allerdings Takami Musubi 高御産巣日 zu Ōnamuchi 大己貴:

Let the public matters which thou hast charge of be conducted by my grandchild, and do thou rule divine affairs. Moreover, if thou wilt dwell in the palace of Ama no Hi-sumi, I will now build it for thee. I will take a thousand fathom rope of the (bark of the) paper mulberry, and tie it in 18o knots. As to the dimensions of the building of the palace, its pillars shall be high and massy, and its planks broad and thick. I will cultivate thy rice-fields for thee, and, for thy provision when thou goest to take pleasure on the sea, I will make for thee a high bridge, a floating bridge, and also a Heavenly bird-boat. Moreover, on the Tranquil River of Heaven I will make a flying-bridge. I will also make for thee white shields of 180 seams, and Ame no Ho-hi no mikoto shall be the president of the festivals in thy honour.[2]

Ame no Hisumi, wtl. der Palast in der „Sonnenecke des Himmels“, ist also einmal Vorbild für die Residenz des Ōkuninushi/Ōnamuchi, einmal die Residenz selbst.

Eine etwas abweichende Version aus dem Distrikt Izumo besagt, dass die Götter unmittelbar nach dem „land-pulling“ (kunihiki) des Gottes Omizunu 八束水臣津野命 die Erde stampften, um den Schrein zu errichten. „Kizuki“ soll „Stampfen der Erde“ bedeuten.[3]

Die Bedeutung des Izumo-Schreins lässt sich auch aus anderen Stellen in Kojiki 古事記 (712) und Nihon shoki 日本書紀 (720) erkennen.

Siehe auch: Acht-Klafter-Halle

Architektur

Die ursprüngliche theoretische Bauform [Abb. 2]

Das auffallendste Kennzeichen des Izumo-taisha sind seine großen Abmessungen. Heute ist er 8 jo (fast 24m) hoch, wenn man ihn bis zu den Spitzen des gabelförmigen Aufsatzes, welche auf beiden Enden des Dachfirsten sitzen, abmisst. Laut Überlieferungen, soll der Schrein früher etwa 48m hoch gewesen sein. In den alten Mythen wird erwähnt, dass ein Palast bis 100m für Ōkuninushi gebaut wurde. Jedoch ist dies übertrieben und unmöglich, wenn man sich die Techniken der damaligen Zeit ansieht. Es gibt einen Bericht aus der Heian-Zeit 平安時代 (10. Jhd.), laut welchem der Izumo Schrein höher war als die damalige Halle der Großen Buddha von Nara 奈良県, nämlich 16 jo (= 48m). Archäologische Funde, wie Stümpfe von riesigen Holzpfeilern, zeigen, dass jene Angaben passen könnten. Wegen seiner Größe stürzte der Izumo Taisha während der zwei Jahrhunderte, von der mittleren Heian-Zeit bis Beginn der Kamakura-Zeit 鎌倉時代 sieben Mal ein. Bei jedem Neubau, wurde er immer kleiner gebaut. Die Treppe, welche hinauf führt, ist etwa 109m lang. Die Säulen in der Mitte werden uzubashira 珍柱 genannt. Sie sind dicker und stabiler, als die Restlichen. Der heutige Schrein wurde 1744 erbaut und seit dem drei Mal restauriert. Wann der Schrein zum ersten Mal erbaut wurde ist unbekannt. Laut den ältesten japanischen Schriften, das Kojiki und das Nihongi, geht das Bau-Datum des ursprünglichen Schreins in das mythische Kami-Zeitalter zurück. Trotz vieler Veränderungen hat der Schrein von Izumo im Grundriss ursprüngliche Züge bewahrt. Bei dem Bauwerk handelt es sich um ein repräsentatives Bauwerk, da es aus der Palastarchitektur hervorgeht. Der Schrein war ja ursprünglich keiner, sondern Palast Ameno Hisume, Wohnsitz der Ōkuninushi no mikoto.

Volksglaube

Der Monat Oktober, in dem sich die Kami in Izumo versammeln, heißt dort kami-ari-zuki 神在月 (wtl. „Monat, in dem die Götter da sind“). Im restlichen Teil des Landes wird dieser Monat kami-nashi-zuki 神無月 (wtl. „Monat ohne Götter“) genannt. Heute wird zwei Mal jährlich im Izumo-taisha ein Karasadematsuri (wtl. „Aufbruch der Kami“) genanntes Ritual gefeiert: 17. Oktober „Aufbruch aus dem Taisha“ 26. Oktober „Aufbruch aus der Provinz Izumo“ Izawa Nagahide hat sich in seinem 1715 veröffentlichten Buch Koeki zokusetsuben 広益俗説弁, welches sich mit dem Volksglauben befasst, dass unter den Frauen erzählt wird, dass sich im Oktober die Götter im Schrein von Izumo versammeln und bestimmen, welcher Mann welche Frau heiraten soll.

Verweise

Literatur

  • Michiko Yamaguchi Aoki (Ü.) 1997
    Records of wind and earth: A translation of fudoki with introduction and commentaries. (Monographs of the Association for Asian Studies, Bd. 53.) Ann Arbor, Mich.: Association for Asian Studies 1997.
  • William George Aston (Ü.) 1896
    Nihongi: Chronicles of Japan from the earliest times to a.d. 697. London: Kegan Paul 1896. (Zahlreiche Neuauflagen, JHTI Onlineversion, Onlineversion (Wiki-Source).)
  • Taryō Ōbayashi, Yoshio Watanabe 1982
    Ise und Izumo: Die Schreine des Shintoismus. Freiburg: Herder 1982.

Internetquellen

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Fußnoten

  1. Aoki 1997, S. 116
  2. Aston 1896, S. 80
  3. Aoki 1997, S. 123

Bilder

Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite:

  1. Izumo-taisha.jpg
    Izumo-taisha Schreingebäude; Izumo, Präfektur Shimane
    Bild © 663highland, Wikimedia Commons. (Letzter Zugriff: 2021/9/6)
  2. Izumo taisha1.jpg
    Izumo Taisha Schreingebäude
    Bild © Demilked. (Letzter Zugriff: 2021/9/12)
    Modellgraphik zur theoretisch ursprünglichen Bauform.