Kami: Unterschied zwischen den Versionen

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Bis ungefähr 1900 war die ''kami''-Verehrung bis auf wenige Ausnahmen sehr lokal und komunal, da es keine übergeordnete, nationale Shintō-Organisation gab. Die Mönche der Schreine waren nicht in einer Art nationalem Dachverband organisiert, sondern wurden von einzelnen Schulen mit oftmals langer Abstammungslinie ausgebildet.<ref>[[Literatur:Hardacre 1989]]</ref>
 
Bis ungefähr 1900 war die ''kami''-Verehrung bis auf wenige Ausnahmen sehr lokal und komunal, da es keine übergeordnete, nationale Shintō-Organisation gab. Die Mönche der Schreine waren nicht in einer Art nationalem Dachverband organisiert, sondern wurden von einzelnen Schulen mit oftmals langer Abstammungslinie ausgebildet.<ref>[[Literatur:Hardacre 1989]]</ref>
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== ''kami'' in der prä-historischen Zeit ==
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Im Gegensatz zur frühgeschichtlichen Zeit, als die ersten Einflüsse des Buddhismus nach Japan kamen und sich allmählich der Shintō-Glaube 神道 entwickelte, herrschten in der prähistorischen japanischen Zeit keine definierten Glaubensrichtungen wie wir sie kennen, vor. Hierin unterscheidet sich Japan sehr von Indien und China, wo zur Jōmon-Zeit  schon der Buddhismus und taoistischer Glauben vorherrschte. Aufgrund der geografischen Lage und den Landbrücken, welche damals immer wieder entstanden, soll es auf den japanischen Inseln schon sehr früh zu Einwanderungen und Einflüssen aus Nachbarländern, wie Korea, Süd-China oder auch Indonesien, gekommen sein. Diese Einflüsse machten sich natürlich auch in den religiösen Glaubensvorstellungen dieser Zeit bemerkbar und nicht wenige der damaligen Stämme weisen in kleinen Details wie Darstellungen und Abbildungen auf Steinfiguren abweichende religiöse Strömungen auf. Und auch „der primitive Shintō, welcher gewöhnlich als eigentliche Religion Japans bezeichnet wird, war sicherlich nicht einheitlich, eher kann er als unsystematische Verschmelzung aller um Christi Geburt in Japan vorhandenen und eingeführten Religionen angesprochen  werden“. Was alle diese Strömungen jedoch gemeinsam hatten, war der zu dieser Zeit aufkommende schamanistische Glaube, ursprünglich aus dem Ural-Altaischen Raum, und die Naturverehrung.
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Dieser Naturverehrung und einem vollkommen anderen Glaubensbild der prähistorischen Zeit ist es auch zu verdanken, dass der Begriff ''kami'', welcher heutzutage hauptsächlich im jap. Shintō, aber auch im allgemeinen Sprachgebrauch Japans mit „Gottheit“ übersetzt werden kann, in der damaligen Zeit eine Vielzahl von Bedeutungen voraussetzte:
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The religion of these early Japanese was a polytheistic nature worship. They believed that all natural phenomena were of animistic character and that each person or thing was in itself a manifestation of the divine. Anything which evoked a feeling of awe was revered as being particularly imbued with divine or mysterious power; therefore, the forces of nature, especially awe-inspiring trees, rocks, or mountains, and other inexplicable natural phenomena became objects of worship. These were given the name ''kami''.
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Grob interpretiert bedeutete dies, dass wirklich alles in der Natur als göttlich verehrt werden konnte und selbst normale Clanführer eines Stammes, welche oftmals auch die Aufgaben eines Hohepriesters oder Schamanen inne hatten, mit kami bezeichnet wurden. Hieraus ergeben sich laut Oka Masao folgende Aufteilungen für die Benutzung dieses Begriffes: 1) für verschiedene Gottheiten und Menschen im sogenannten „Götterzeitalter“ der japanischen Klassiker, 2) als Honorificum für den Kaiser, 3) für Verstorbene, in Tempeln verehrte Wesen, 4) für Häuptlinge und leitende Beamte, 5) für Berge, Flüsse, Gräser, Bäume, Vögel und andere Tiere, ferner für ungewöhnliche, furchterregende und wunderbare Dinge, 6) für seltsame Naturerscheinungen, 7) für Erscheinungen, welche außerhalb des menschlichen Wissens stehen.
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[[Literatur:Oka 1933]]
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Bunce, William K.
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1968 Religions in Japan: Buddhism, Shinto, Christianity. Rutland: Tuttle.
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Earhart, H. Byron
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1969 Japanese Religion: Unity and Diversity. Belmont, Calif.: Dickenson

Version vom 15. März 2012, 21:38 Uhr

Definitionen

Der Begriff bleibt oft nicht übersetzt. Im Japanischen bezeichnet er üblicherweise Namen oder Objekte. Soll anzeigen, dass das Objekt oder das Wesen eine kami-Beschaffenheit/Eigenschaft hat. Kami bezieht sich auf göttliche, sakrale, geistige und numinose Beschaffenheit oder Energie von Ort und Dinge, Gottheiten der kaiserlichen und lokalen Mythologie, Naturgeister, vergöttlichte Helden, Ahnen, Herrscher und Staatsmänner. Praktisch kein Objekt, Ort oder Wesen, kann die Eigenschaft oder das Charakteristikum von kami verkörpern oder besitzen. Es kann aber hilfreich sein , wenn man vor allem an kami denkt als an die Beschaffenheit des physischen Standortes. Üblicherweise sind das Schreine, in der Vor-Meiji-Zeiten, war es entweder ein Schrein oder ein buddhistischer Tempel, und sehr oft beide zusammen. Entweder der Ort selbst ist kami , oder ein spezifisch genanntes mythologisches kami (etwa in der Form von seinem ,,abgeteilten Geist´´ bunrei)ist in einem Schrein aufbewahrt. Die Schreine haben die Tendenz den Namen nach dem Ort zu haben - Iwashimizu Hachiman, Kanda jinja, Ise Jingū usw. Allerdings gibt es auch moderne Ausnahmen wie den Meji jingū. Zahlreiche interessante Etymologien wurden angeregt für den Begriff kami, aber die Bedeutung liegt in der Verwendung in verschiedenen Perioden und Dimensionen der Japanischen Religion.Obwohl die Shintō-Puristen heben den Begriff kami für Shintō-Verwendung auf,machen die meisten Japaner keine klare konzeptuelle Unterscheidung zwischen kami- und buddhistischen Gottheiten.[1]


Bis ungefähr 1900 war die kami-Verehrung bis auf wenige Ausnahmen sehr lokal und komunal, da es keine übergeordnete, nationale Shintō-Organisation gab. Die Mönche der Schreine waren nicht in einer Art nationalem Dachverband organisiert, sondern wurden von einzelnen Schulen mit oftmals langer Abstammungslinie ausgebildet.[2]


kami in der prä-historischen Zeit

Im Gegensatz zur frühgeschichtlichen Zeit, als die ersten Einflüsse des Buddhismus nach Japan kamen und sich allmählich der Shintō-Glaube 神道 entwickelte, herrschten in der prähistorischen japanischen Zeit keine definierten Glaubensrichtungen wie wir sie kennen, vor. Hierin unterscheidet sich Japan sehr von Indien und China, wo zur Jōmon-Zeit schon der Buddhismus und taoistischer Glauben vorherrschte. Aufgrund der geografischen Lage und den Landbrücken, welche damals immer wieder entstanden, soll es auf den japanischen Inseln schon sehr früh zu Einwanderungen und Einflüssen aus Nachbarländern, wie Korea, Süd-China oder auch Indonesien, gekommen sein. Diese Einflüsse machten sich natürlich auch in den religiösen Glaubensvorstellungen dieser Zeit bemerkbar und nicht wenige der damaligen Stämme weisen in kleinen Details wie Darstellungen und Abbildungen auf Steinfiguren abweichende religiöse Strömungen auf. Und auch „der primitive Shintō, welcher gewöhnlich als eigentliche Religion Japans bezeichnet wird, war sicherlich nicht einheitlich, eher kann er als unsystematische Verschmelzung aller um Christi Geburt in Japan vorhandenen und eingeführten Religionen angesprochen werden“. Was alle diese Strömungen jedoch gemeinsam hatten, war der zu dieser Zeit aufkommende schamanistische Glaube, ursprünglich aus dem Ural-Altaischen Raum, und die Naturverehrung.

Dieser Naturverehrung und einem vollkommen anderen Glaubensbild der prähistorischen Zeit ist es auch zu verdanken, dass der Begriff kami, welcher heutzutage hauptsächlich im jap. Shintō, aber auch im allgemeinen Sprachgebrauch Japans mit „Gottheit“ übersetzt werden kann, in der damaligen Zeit eine Vielzahl von Bedeutungen voraussetzte:

The religion of these early Japanese was a polytheistic nature worship. They believed that all natural phenomena were of animistic character and that each person or thing was in itself a manifestation of the divine. Anything which evoked a feeling of awe was revered as being particularly imbued with divine or mysterious power; therefore, the forces of nature, especially awe-inspiring trees, rocks, or mountains, and other inexplicable natural phenomena became objects of worship. These were given the name kami.

Grob interpretiert bedeutete dies, dass wirklich alles in der Natur als göttlich verehrt werden konnte und selbst normale Clanführer eines Stammes, welche oftmals auch die Aufgaben eines Hohepriesters oder Schamanen inne hatten, mit kami bezeichnet wurden. Hieraus ergeben sich laut Oka Masao folgende Aufteilungen für die Benutzung dieses Begriffes: 1) für verschiedene Gottheiten und Menschen im sogenannten „Götterzeitalter“ der japanischen Klassiker, 2) als Honorificum für den Kaiser, 3) für Verstorbene, in Tempeln verehrte Wesen, 4) für Häuptlinge und leitende Beamte, 5) für Berge, Flüsse, Gräser, Bäume, Vögel und andere Tiere, ferner für ungewöhnliche, furchterregende und wunderbare Dinge, 6) für seltsame Naturerscheinungen, 7) für Erscheinungen, welche außerhalb des menschlichen Wissens stehen.


Beispiele, Kategorien


Verweise


Literatur

Literatur:Oka 1933

Bunce, William K. 1968 Religions in Japan: Buddhism, Shinto, Christianity. Rutland: Tuttle.


Earhart, H. Byron 1969 Japanese Religion: Unity and Diversity. Belmont, Calif.: Dickenson