Sumiyoshi Taisha: Unterschied zwischen den Versionen

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== Feste und Bräuche ==
 
== Feste und Bräuche ==
  
Über das ganze Jahr hindurch finden viele Feste am Schreingelände statt. Eines der bekanntesten davon ist das ''Otaue-Shinij Matsuri'' (Reisplanzen-Fest) für reiche Ernten am 14. Juni. Der Legende nach soll ''Kaiserin Jitō''  die Frauen der Provinz dazu angewiesen haben, auf dem heutigen Gelände des Schreins Reissetzlinge anzupflanzen. Dieser Mythos wird beim Fest von zwölf jungen Frauen mit traditionellem Tanz und Musik rituell wiederholt. Das Hauptfest des Schreins am 31. Juli ist eines der farbenfrohesten in Kansai.
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Über das ganze Jahr hindurch finden viele verschiedene Schreinfeste,  Matsuri 祭り, am Schreingelände des Sumiyoshi Taisha statt. Eines der bekanntesten davon ist das Otaue-Shinij Matsuri 御田植神事, Reispflanzen-Fest. Es wird am 14. Juni abgehalten und soll die Götter um reiche Ernte bitten. Die meisten Shintō Schreine zelebrieren jährlich ein Reispflanzen-Fest an dem gesegnete Reissetzlinge rituell angepflanzt werden, doch gerade das Reispflanzen-Fest des Sumiyoshi Taisha weist einige Besonderheiten auf. Der Legende nach soll Jingū-Kōgō, nachdem sie die Sumiyoshi Schreine errichten ließ, einige junge Frauen der Provinz Nagato長門国  auf das Schreingelände des Sumiyoshi Taisha zitiert haben um sie dort Reissetzlinge anpflanzen zu lassen.
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Dieser Mythos wird beim Fest von zwölf jungen Frauen mit traditionellem Tanz und Musik rituell wiederholt. Das Hauptfest des Schreins am 31. Juli ist eines der farbenfrohesten in Kansai.
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[[Bild:Otaue shinji matsuri1.jpg|right|thumb|Otaue shinji matsuri]]
  
 
== Die künstlerische Bedeutung des Sumiyoshi ==
 
== Die künstlerische Bedeutung des Sumiyoshi ==

Version vom 15. März 2012, 17:42 Uhr

Geschichte und Gottheiten

Der Schrein Sumiyoshi Taisha 住吉大社 gehört zu den nationalen Kulturgütern Japans und befindet sich im Stadtteil Sumiyoshi im Süden der Stadt Ōsaka. Insgesamt gibt es über 2.000 Sumiyoshi Shintō Schreine in ganz Japan, der Sumiyoshi Taisha gilt allerdings als einer der Hauptschreine. Der älteste Sumiyoshi Schrein befindet sich auf der Insel Kyūshū 九州 in Fukuoka 福岡 und zählt mit dem Sumiyoshi Taisha in Ōsaka und dem Sumiyoshi Schrein in Shimonoseki 下関der Präfektur Yamaguchi山口 zu den „drei großen Sumiyoshi Schreinen“.

Sumiyoshi Taisha

Laut dem Japanologen Karl Florenz wurden die Schriftzeichen des Sumiyoshi Schreines住吉 ursprünglich Suminoye gelesen. Das erste Schriftzeichen 住 wird sumi gelesen und bedeutet „wohnen, residieren“, das zweite Schriftzeichen 吉 hatte bis in die Heian-Zeit 794-1185 die Lesung ye mit der Bedeutung „gutes Vorzeichen“. Mit no als eingefügter Partikel ergibt sich dann der Name Suminoye was soviel wie „innewohnendes Glück“ bedeutet. In der Heian-Zeit wurde dann die Lesung des zweiten Schriftzeichens von ye auf yoshi geändert und seitdem sind die Schreine unter dem Namen住吉 mit der Lesung Sumiyoshi bekannt.

Sumiyoshi Shrine

Im Sumiyoshi Taisha werden vor allem drei Gottheiten, auch die „drei Sumiyoshi Götter“ oder Sumiyoshi Sanshin 住吉三神 genannt, verehrt. Diese sind Sokotsutsuo no Mikoto 底筒男命, Nakatsutsuo no Mikoto 中筒男命 und Uwatsutsuo no Mikoto 表筒男命 welche auch als die „drei Götter des Meeres“ bezeichnet werden. Laut der mythologischen Entstehungsgeschichten der japanischen Götterwelt des Kojiki waren Sokotsutsuo no Mikoto, Nakatsutsuo no Mikoto und Uwatsutsuo no Mikoto unter den 14 Göttern, welche nach der Reinigung des Göttervaters Izanagi no Mikoto 伊邪那岐命 in der Flussmündung entstanden. Als Sumiyoshi daijin 住吉大神, die „großen Sumiyoshi Gottheiten“, zählen allerdings nicht nur die hier erwähnten „drei Sumiyoshi Götter“, sondern auch die Kaisergemahlin Jingū-Kōgō, welche unter dem Namen Okinagatarashi Hime 息長帯姫 ebenfalls im Sumiyoshi Taisha verehrt wird. Allerdings werden die eben genannten Götter nicht nur im Bezug auf die Seefahrt, sondern auch im Zusammenhang mit der Dichtkunst und Malerei verehrt.

Architektur

Der Sumiyoshi Taisha wurde 1615 bei einem Großbrand fast zur Gänze zerstört. 1628 wurde der Schrein vollkommen rekonstruiert und man versuchte die ursprüngliche Form so gut wie möglich beizubehalten. Doch durch das häufige Wiederaufbauen und Erneuern gewisser Teile des Schreins, ist das genaue Entstehungsdatum des Sumiyoshi Taisha auch heute noch umstritten. Sicher ist aber, dass der ursprüngliche Schrein in einem der ältesten shintoistischen Architekturstile, dem Sumiyoshi Zukuri 住吉造, erbaut wurde. Charakteristisch für den Sumiyoshi Zukuri sind das Giebeldach des Hauptgebäudes und die Unterteilung in einen hinteren und vorderen Bereich des Schreingebäudes. Die Dachverkleidung ist mit ornamentalen Dachsparren, den so genannten Chigi 千木 geschmückt, sonst aber eher schlicht und einfach gehalten. Die Wände sind ebenfalls schlicht und in weißer Farbe, nur die Säulen rund um die Gebäude sind Zinnoberrot gefärbt. Insgesamt gibt es vier Shinden 神殿, Schreingebäude, welche zur Inlandssee hin ausgerichtet sind und in denen die jeweiligen Gottheiten verehrt werden.

Sumiyoshi Zukuri

Die Bedeutung eines Schreins ist vorwiegend an der Größe des gesamten Schreingeländes als an der Größe des eigentlichen Haupt¬schreins zu messen. So ist auch der Sumiyoshi Taisha von einem weitläufigen Schreingarten, der mehr einem Park ähnelt, umgeben. Über 600 Steinlaternen, Tōrō 灯篭 , säumen den Zugang und den Schreinpark in dem auch noch weitere Nebenschreinbauten stehen. Ein großes steinernes Torii 鳥居 ziert den Eingangsbereich. Torii sind charakteristisch für Shintō Schreine und sind meist aus Holz oder Stein gebaut und zinnoberrot gefärbt. Vom Torii führen Treppen aus Stein in den Schreingarten. Besonders bekannt ist auch die Brücke Soribashi 反橋, welche über einen Teich in der Nähe der Steinstiege führt. Heute ist nur noch das Steinmaterial des ursprünglichen Bauwerkes erhalten, die Holzkonstruktionen wurden im Laufe der Jahrhunderte immer wieder ausgebessert und erneuert. Die Brücke ist 4.4 Meter hoch und hat eine Neigung von 48 Grad. Geformt ist die Soribashi wie ein Regenbogen, weswegen sie auch den Namen „curved bridge“ trägt.

Feste und Bräuche

Über das ganze Jahr hindurch finden viele verschiedene Schreinfeste, Matsuri 祭り, am Schreingelände des Sumiyoshi Taisha statt. Eines der bekanntesten davon ist das Otaue-Shinij Matsuri 御田植神事, Reispflanzen-Fest. Es wird am 14. Juni abgehalten und soll die Götter um reiche Ernte bitten. Die meisten Shintō Schreine zelebrieren jährlich ein Reispflanzen-Fest an dem gesegnete Reissetzlinge rituell angepflanzt werden, doch gerade das Reispflanzen-Fest des Sumiyoshi Taisha weist einige Besonderheiten auf. Der Legende nach soll Jingū-Kōgō, nachdem sie die Sumiyoshi Schreine errichten ließ, einige junge Frauen der Provinz Nagato長門国 auf das Schreingelände des Sumiyoshi Taisha zitiert haben um sie dort Reissetzlinge anpflanzen zu lassen. Dieser Mythos wird beim Fest von zwölf jungen Frauen mit traditionellem Tanz und Musik rituell wiederholt. Das Hauptfest des Schreins am 31. Juli ist eines der farbenfrohesten in Kansai.

Otaue shinji matsuri

Die künstlerische Bedeutung des Sumiyoshi

Der Sumiyoshi Schrein war auch der Dichtkunst und Malerei gewidmet, jedes Jahr wurde das Uta Awase, eine Art Dichtkunst-Wettbewerb, am Schreingelände abgehalten.

Heutzutage befindet sich der Schrein in einem dicht besiedelten Stadtteil Osakas, aber früher (bis hin zur Edo-Zeit 1600) grenzte der Schrein an das Meer und kreierte so das Sumiyoshi Design: weißer Sand und grüne Kiefern. Dieses Design findet man in der Dichtkunst, in der Malerei aber auch in der Literatur wieder. In der Geschichte vom Prinzen Genji spielt der ans Meer angrenzende Schrein eine repräsentative Schauplatz.

Auch im Zusammenhang mit dem Nōh-Theater findet sich das Sumiyoshi Taisha-Motiv wieder, das sogenannte Takasago Motiv, auf Deutsch „Die zwei Kiefern“. Es gilt als eines der bekanntesten Nō-Stücke Japans. Dem Stück zu Grunde liegt die Legende der beiden Kiefern aus Sumiyoshi (alter Mann) und Takasago (alte Frau), die trotz räumlicher Entfernung zusammen wachsen. Ihre Geister besuchen sich über unendlich lange Zeit jeweils am anderen Ort und verkörpern so ewige Treue und bedingungslose Liebe. Am beginn des Stückes kommen Gesandte des Kaisers an den Strand von Takasago und treffen auf ein altes Ehepaar, das unerlässlich Kiefernnadeln unter den Bäumen wegfegt. Sie kommen ins Gespräch und die Abgesandten lassen sich die Legende der beiden Kiefern von den Alten erzählen. Als zentrale Themen lassen sich hier Liebe, unendliche Treue, und eine Art Ideal ehelicher Beziehung sowie die Schönheit und Anmut der Natur festmachen.

Bildergalerie

Quellen

Sumiyoshi Taisha (Offizielle HP, Sumiyoshitaisha 住吉大社). JAANUS - Japanese Architecture and Art Net Users System (Akademische HP/ Online-Enzyklopädie, Dr. Mary Neighbour Parent, seit 1982).

Link:Sumiyoshi Shinkō

Norman Havens, Nobutaka Inoue (Hg.) 2004
Encyclopedia of Shintō: Volume Two: Jinja. (Contemporary Papers on Japanese Religion, Bd. 4.) Tokyo: Institute for Japanese Culture and Classics, Kokugakuin University 2004.
Richard Ponsonby-Fane 1962
Studies in Shintō and shrines. Kyoto: Ponsonby Memorial Society 1962. (Auflage von 2014.)