Sumiyoshi Taisha: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte und Gottheiten ==
 
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Der Schrein '''Sumiyoshi Taisha''' 住吉大社 befindet sich im Stadtteil Sumiyoshi in Osaka und ist einer der Hauptschreine von über 2000 Sumiyoshi-Shintō-Schreinen in ganz Japan, in denen Gottheiten verehrt werden, welche Reisende, Seefahrer und Fischer beschützen sollen.
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Der Schrein '''Sumiyoshi Taisha''' 住吉大社 gehört zu den nationalen Kulturgütern Japans und befindet sich im Stadtteil Sumiyoshi im Süden der Stadt Ōsaka. Insgesamt gibt es über 2.000 Sumiyoshi Shintō Schreine in ganz Japan, der Sumiyoshi Taisha gilt allerdings als einer der Hauptschreine. Der älteste Sumiyoshi Schrein befindet sich auf der Insel Kyūshū 九州 in Fukuoka 福岡 und zählt mit dem Sumiyoshi Taisha in Ōsaka und dem Sumiyoshi Schrein in Shimonoseki 下関der Präfektur Yamaguchi山口 zu den „drei großen Sumiyoshi Schreinen“.  
 
[[Bild:Sumiyoshi Taisha.jpg|thumb|Sumiyoshi Taisha]]
 
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So wurden auch zur Zeit der Kaiserin Jitō {{batsu|Kanji, Lebenszeit}} besondere Zeremonien am Sumiyoshi Schrein abgehalten, wenn ein Gesandter ins Ausland geschickt wurde oder ausländische Gesandte ankamen. Im Sumiyoshi Taisha werden die drei Sumiyoshi-Kami ''Sokotsutsuo no Mikoto'', ''Nakatsutsuo no Mikoto'' und ''Uwatsutsuo no Mikoto'' verehrt.  
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Laut dem Japanologen Karl Florenz wurden die Schriftzeichen des Sumiyoshi Schreines住吉 ursprünglich Suminoye gelesen. Das erste Schriftzeichen 住 wird sumi gelesen und bedeutet „wohnen, residieren“, das zweite Schriftzeichen 吉 hatte bis in die Heian-Zeit 794-1185 die Lesung ye mit der Bedeutung „gutes Vorzeichen“. Mit no als eingefügter Partikel ergibt sich dann der Name Suminoye was soviel wie „innewohnendes Glück“ bedeutet. In der Heian-Zeit wurde dann die Lesung des zweiten Schriftzeichens von ye auf yoshi geändert und seitdem sind die Schreine unter dem Namen住吉  mit der Lesung Sumiyoshi bekannt.  
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Im Sumiyoshi Taisha werden vor allem drei Gottheiten, auch die „drei Sumiyoshi Götter“ oder Sumiyoshi Sanshin 住吉三神  genannt, verehrt. Diese sind Sokotsutsuo no Mikoto 底筒男命, Nakatsutsuo no Mikoto 中筒男命 und Uwatsutsuo no Mikoto 表筒男命 welche auch als die „drei Götter des Meeres“ bezeichnet werden. Laut der mythologischen Entstehungsgeschichten der japanischen Götterwelt des Kojiki waren Sokotsutsuo no Mikoto, Nakatsutsuo no Mikoto und Uwatsutsuo no Mikoto unter den 14 Göttern, welche nach der Reinigung des Göttervaters Izanagi no Mikoto 伊邪那岐命  in der Flussmündung entstanden. Als Sumiyoshi daijin 住吉大神, die „großen Sumiyoshi Gottheiten“, zählen allerdings nicht nur die hier erwähnten „drei Sumiyoshi Götter“, sondern auch die Kaisergemahlin Jingū-Kōgō, welche unter dem Namen Okinagatarashi Hime 息長帯姫 ebenfalls im Sumiyoshi Taisha verehrt wird. Allerdings werden die eben genannten Götter nicht nur im Bezug auf die Seefahrt, sondern auch im Zusammenhang mit der Dichtkunst und Malerei verehrt.
  
 
== Architektur ==
 
== Architektur ==
  
Der Schrein wurde in einem der ältesten Schrein-Architekturstile der Nara Periode, dem ''Sumiyoshi-Zukuri'' (住吉造), erbaut. Charakteristisch dafür sind das Giebeldach des Hauptgebäudes und die Unterteilung in einen hinteren und vorderen Bereich. Die Dachverkleidung wurde schlicht und einfach gestaltet, die Wände sind weiß, nur die Säulen rund um das Gebäude sind in Zinnoberrot gehalten. Besonderes Merkmal des Schreins ist auch die ''Soribashi-Brücke'', welche mehr mals wieder aufgebaut wurde. Der jüngste Bau stammt aus dem Jahr 1981.  
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Der Sumiyoshi Taisha wurde 1615 bei einem Großbrand fast zur Gänze zerstört. 1628 wurde der Schrein vollkommen rekonstruiert und man versuchte die ursprüngliche Form so gut wie möglich beizubehalten. Doch durch das häufige Wiederaufbauen und Erneuern gewisser Teile des Schreins, ist das genaue Entstehungsdatum des Sumiyoshi Taisha auch heute noch umstritten. Sicher ist aber, dass der ursprüngliche Schrein in einem der ältesten shintoistischen Architekturstile, dem Sumiyoshi Zukuri 住吉造, erbaut wurde. Charakteristisch dafür sind das Giebeldach des Hauptgebäudes und die Unterteilung in einen hinteren und vorderen Bereich. Die Dachverkleidung wurde schlicht und einfach gestaltet, die Wände sind weiß, nur die Säulen rund um das Gebäude sind in Zinnoberrot gehalten. Besonderes Merkmal des Schreins ist auch die ''Soribashi-Brücke'', welche mehr mals wieder aufgebaut wurde. Der jüngste Bau stammt aus dem Jahr 1981.  
  
 
== Feste und Bräuche ==
 
== Feste und Bräuche ==

Version vom 15. März 2012, 17:18 Uhr

Geschichte und Gottheiten

Der Schrein Sumiyoshi Taisha 住吉大社 gehört zu den nationalen Kulturgütern Japans und befindet sich im Stadtteil Sumiyoshi im Süden der Stadt Ōsaka. Insgesamt gibt es über 2.000 Sumiyoshi Shintō Schreine in ganz Japan, der Sumiyoshi Taisha gilt allerdings als einer der Hauptschreine. Der älteste Sumiyoshi Schrein befindet sich auf der Insel Kyūshū 九州 in Fukuoka 福岡 und zählt mit dem Sumiyoshi Taisha in Ōsaka und dem Sumiyoshi Schrein in Shimonoseki 下関der Präfektur Yamaguchi山口 zu den „drei großen Sumiyoshi Schreinen“.

Sumiyoshi Taisha

Laut dem Japanologen Karl Florenz wurden die Schriftzeichen des Sumiyoshi Schreines住吉 ursprünglich Suminoye gelesen. Das erste Schriftzeichen 住 wird sumi gelesen und bedeutet „wohnen, residieren“, das zweite Schriftzeichen 吉 hatte bis in die Heian-Zeit 794-1185 die Lesung ye mit der Bedeutung „gutes Vorzeichen“. Mit no als eingefügter Partikel ergibt sich dann der Name Suminoye was soviel wie „innewohnendes Glück“ bedeutet. In der Heian-Zeit wurde dann die Lesung des zweiten Schriftzeichens von ye auf yoshi geändert und seitdem sind die Schreine unter dem Namen住吉 mit der Lesung Sumiyoshi bekannt.

Im Sumiyoshi Taisha werden vor allem drei Gottheiten, auch die „drei Sumiyoshi Götter“ oder Sumiyoshi Sanshin 住吉三神 genannt, verehrt. Diese sind Sokotsutsuo no Mikoto 底筒男命, Nakatsutsuo no Mikoto 中筒男命 und Uwatsutsuo no Mikoto 表筒男命 welche auch als die „drei Götter des Meeres“ bezeichnet werden. Laut der mythologischen Entstehungsgeschichten der japanischen Götterwelt des Kojiki waren Sokotsutsuo no Mikoto, Nakatsutsuo no Mikoto und Uwatsutsuo no Mikoto unter den 14 Göttern, welche nach der Reinigung des Göttervaters Izanagi no Mikoto 伊邪那岐命 in der Flussmündung entstanden. Als Sumiyoshi daijin 住吉大神, die „großen Sumiyoshi Gottheiten“, zählen allerdings nicht nur die hier erwähnten „drei Sumiyoshi Götter“, sondern auch die Kaisergemahlin Jingū-Kōgō, welche unter dem Namen Okinagatarashi Hime 息長帯姫 ebenfalls im Sumiyoshi Taisha verehrt wird. Allerdings werden die eben genannten Götter nicht nur im Bezug auf die Seefahrt, sondern auch im Zusammenhang mit der Dichtkunst und Malerei verehrt.

Architektur

Der Sumiyoshi Taisha wurde 1615 bei einem Großbrand fast zur Gänze zerstört. 1628 wurde der Schrein vollkommen rekonstruiert und man versuchte die ursprüngliche Form so gut wie möglich beizubehalten. Doch durch das häufige Wiederaufbauen und Erneuern gewisser Teile des Schreins, ist das genaue Entstehungsdatum des Sumiyoshi Taisha auch heute noch umstritten. Sicher ist aber, dass der ursprüngliche Schrein in einem der ältesten shintoistischen Architekturstile, dem Sumiyoshi Zukuri 住吉造, erbaut wurde. Charakteristisch dafür sind das Giebeldach des Hauptgebäudes und die Unterteilung in einen hinteren und vorderen Bereich. Die Dachverkleidung wurde schlicht und einfach gestaltet, die Wände sind weiß, nur die Säulen rund um das Gebäude sind in Zinnoberrot gehalten. Besonderes Merkmal des Schreins ist auch die Soribashi-Brücke, welche mehr mals wieder aufgebaut wurde. Der jüngste Bau stammt aus dem Jahr 1981.

Feste und Bräuche

Über das ganze Jahr hindurch finden viele Feste am Schreingelände statt. Eines der bekanntesten davon ist das Otaue-Shinij Matsuri (Reisplanzen-Fest) für reiche Ernten am 14. Juni. Der Legende nach soll Kaiserin Jitō die Frauen der Provinz dazu angewiesen haben, auf dem heutigen Gelände des Schreins Reissetzlinge anzupflanzen. Dieser Mythos wird beim Fest von zwölf jungen Frauen mit traditionellem Tanz und Musik rituell wiederholt. Das Hauptfest des Schreins am 31. Juli ist eines der farbenfrohesten in Kansai.

Die künstlerische Bedeutung des Sumiyoshi

Der Sumiyoshi Schrein war auch der Dichtkunst und Malerei gewidmet, jedes Jahr wurde das Uta Awase, eine Art Dichtkunst-Wettbewerb, am Schreingelände abgehalten.

Heutzutage befindet sich der Schrein in einem dicht besiedelten Stadtteil Osakas, aber früher (bis hin zur Edo-Zeit 1600) grenzte der Schrein an das Meer und kreierte so das Sumiyoshi Design: weißer Sand und grüne Kiefern. Dieses Design findet man in der Dichtkunst, in der Malerei aber auch in der Literatur wieder. In der Geschichte vom Prinzen Genji spielt der ans Meer angrenzende Schrein eine repräsentative Schauplatz.

Auch im Zusammenhang mit dem Nōh-Theater findet sich das Sumiyoshi Taisha-Motiv wieder, das sogenannte Takasago Motiv, auf Deutsch „Die zwei Kiefern“. Es gilt als eines der bekanntesten Nō-Stücke Japans. Dem Stück zu Grunde liegt die Legende der beiden Kiefern aus Sumiyoshi (alter Mann) und Takasago (alte Frau), die trotz räumlicher Entfernung zusammen wachsen. Ihre Geister besuchen sich über unendlich lange Zeit jeweils am anderen Ort und verkörpern so ewige Treue und bedingungslose Liebe. Am beginn des Stückes kommen Gesandte des Kaisers an den Strand von Takasago und treffen auf ein altes Ehepaar, das unerlässlich Kiefernnadeln unter den Bäumen wegfegt. Sie kommen ins Gespräch und die Abgesandten lassen sich die Legende der beiden Kiefern von den Alten erzählen. Als zentrale Themen lassen sich hier Liebe, unendliche Treue, und eine Art Ideal ehelicher Beziehung sowie die Schönheit und Anmut der Natur festmachen.

Bildergalerie

Quellen

Sumiyoshi Taisha (Offizielle HP, Sumiyoshitaisha 住吉大社). JAANUS - Japanese Architecture and Art Net Users System (Akademische HP/ Online-Enzyklopädie, Dr. Mary Neighbour Parent, seit 1982).

Link:Sumiyoshi Shinkō

Norman Havens, Nobutaka Inoue (Hg.) 2004
Encyclopedia of Shintō: Volume Two: Jinja. (Contemporary Papers on Japanese Religion, Bd. 4.) Tokyo: Institute for Japanese Culture and Classics, Kokugakuin University 2004.
Richard Ponsonby-Fane 1962
Studies in Shintō and shrines. Kyoto: Ponsonby Memorial Society 1962. (Auflage von 2014.)