Daoismus: Unterschied zwischen den Versionen
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*Hertzer, Dominique: Geistesgeschichte Chinas - Daoismus. (Vorlesung WiSe 2011/12) (http://www.uni-goettingen.de/de/224252.html. | *Hertzer, Dominique: Geistesgeschichte Chinas - Daoismus. (Vorlesung WiSe 2011/12) (http://www.uni-goettingen.de/de/224252.html. | ||
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Version vom 27. Juli 2021, 13:01 Uhr
Themengruppe | Ideen (Konzepte, Vorstellungen, Lehren) |
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Idee, Konzept | Daoismus, jap. dōkyō 道教 |
Bemerkung | in China entstandene philosophisch-rel. Richtung, der Gründung dem semi-historischen Denker Laozi zugeschrieben wird |
Beim Daosimus handelt es sich nicht ausschließlich um eine Religion, sondern gerade in früher Zeit um hauptsächlich philosophische und politische Strömungen, die Vorstellungen von einem gemeinschaftlichen gesellschaftlichen Leben definierten und deren Aspekt des Nicht-Handelns bzw. Nicht-Eingreifens (wuwei 無為) und des Von-Selbst-so-Seins (ziran 自然) erläuterten.
Diese bezogen sich unter anderem darauf, wie ein Herrscher sein Volk zu regieren habe. Die Idee dahinter ist, dass sich durch ein Vermeiden des Eingreifens in die natürliche Ordnung alles so entwickelt, wie es der Natur einer Sache selbst entspricht.
Das Dao
Auch die religiöse Komponente des Daoismus ist vornehmlich durch ein Leben im Einklang mit sich und der Umwelt geprägt. Die wichtigste Rolle dabei spielt das Dao 道. Es wird meist als „Der rechte Weg“ übersetzt. Es ist jedoch generell schwierig, das Dao begrifflich zu fassen, da dies von Daoisten selbst nicht in besonderen Maße getan wird. Dies liegt daran, dass das Dao - sobald es einen spezifischen Namen erhalten würde - aus seiner Einzigartigkeit und Einheit herausgeraten würde. Somit würde es ein Gegenüber erhalten.
Dies lässt sich erklären, da das daoistische wie auch konfuzianistische Denken aus einem Denken in Polaritäten besteht. Sobald etwas benannt wird muss es demnach ein Gegenteil haben, schön und hässlich, Berg und Tal, männlich und weiblich und so weiter. Dies ist nun das Prinzip von Yin 陰 und Yang 陽, in das alles eingeteilt wird, selbst der menschliche Körper, was ausschlaggebend für die chinesische Medizin ist. Wichtig dabei ist die begriffliche Abgrenzung von Polarität und Dualität. Ersteres meint, dass das eine ohne das andere nicht existieren kann, während das Zweite meint, dass eine gesonderte Existenz möglich ist.
Die Entstehung der Welt
Die fünf offziell anerkannten Religionen Chinas sind der Daoismus, der Buddhismus, der Islam, der Katholizismus und der Protestantismus. Da in China also mehrere Religionen mit unterschiedlichen Traditionen und Glaubensinhalten existieren, gibt es auch keine konkrete bzw. übergreifende Vorstellung der Weltentstehung in China.
Im Daodejing (ca. 4. Jh. V. Chr.), einer der Hauptschriften des Daoismus, heißt es:
Das Dao ist also der Ursprung von allem. Das Zitat aus dem Daodejing kann so gesehen werden, dass aus dem Dao eine Einheit hervor geht, die nicht benannt wird und aus der dann Yin und Yang entstanden sind. Ab hier beginnt also die Einteilung in zusammengehörende Polaritäten. Schließlich entstehen aus der Drei die zehntausend Dinge, die als Synonym für alles Existierende auf der Welt und die Welt selbst gelten können. Darauf, was die Eins und die Drei sind, wird nicht in besonderem Maße eingegangen. Die Drei wird jedoch mitunter mit der Triade „Himmel, Erde, Mensch“ identifiziert, wobei „Mensch“ im Speziellen den Kaiser bezeichnet.
Durch den Zwischenschritt vom Dao über die Eins zu den Zweien wird die Bedeutung von Yin und Yang im Bezug auf das Dao verdeutlich. Yin und Yang folgen nämlich nicht unmittelbar auf das Dao. Somit wird die Besonderheit des Daos hervorgehoben. Ähnlich verhält es sich wohl mit der Drei, die zwischen Yin und Yang und den zehntausend Dingen steht. Interessant ist dabei, dass es sich hier um einen Transformationsprozess handelt. Es wird daher von einem Prozess gesprochen. Generell ist auch zu sagen, dass im daoistischen Kontext weniger auf den Zustand von etwas eingegangen wird, es wird eher nach der Funktion gefragt. Festzuhalten ist insgesamt, dass das Dao schon immer da war/ist, jedoch nicht als ein Gott angesehen wird. Alles, was aus ihm entstand, wurde nicht geschaffen, sondern entstand von selbst, was mit dem Begriff des ziran in Verbindung gebracht werden kann.
Ausrichtung
Götter spielen nun zwar gerade in späteren Zeiten eine Rolle im Daoismus, doch sind sie nicht das höchste Prinzip, denn dies ist das Dao, welches alles umgibt und durchdringt. Das Ziel eines jeden Daoisten ist schließlich die Langlebigkeit und vor allem das Einswerden mit dem Dao.
Wichtig ist der Aspekt der Langlebigkeit deshalb, da Daoisten nicht an eine Art Überleben oder Weiterleben der Seele nach dem Tod glauben, wie es in anderen religiösen Traditionen der Fall ist. Körper und Seelen (im Daoismus wird von einer Körper- und einer Hauchseele ausgegangen) zerfallen nach dem Tod in Energie – das qi 氣. Dieses qi ist wichtig für die Regulierung von Yin- und Yang-Energien. Durch die Regulierung von Yin und Yang im eigenen Körper wird ein langes Leben möglich. Schließlich kann man der Einheit des Dao näher kommen.
Verweise
Internetquellen
- Rigveda in Sanskrit und Deutsch(Stand: 2012/09/30). sanskritweb.net
- Van Ess, Hans: Der Daoismus, München 2011.
- Hertzer, Dominique: Geistesgeschichte Chinas - Daoismus. (Vorlesung WiSe 2011/12) (http://www.uni-goettingen.de/de/224252.html.
Fußnoten
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