Exzerpt:Yamaguchi K 2019: Unterschied zwischen den Versionen

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''Kishōmon'' ist ein schriftlicher Schwur an die Götter und besagt, dass bei Brechung des Eides die Person durch die magische Kraft der Götter oder des Buddhas bestraft wird. Die Shiozu ''kishōmon'' sind in drei Abschnitte unterteilt: Zuerst werden die Götter aufgeführt, die herabgerufen werden sollen (kamibun 神文), gefolgt von dem Versprechen (kakugen 確言) und der Bestrafung (batsumon 罰文). Die Zusammensetzung der Gottheiten, die im ersten Teil erwähnt werden, ist höchst interessant. Unter den aufgezählten Gottheiten wird auf einem ''mokkan'' sowohl Godō Daishin als auch Gion Gotō Tennō 祗園五頭天王 erwähnt. Godō Daishin ist ein chinesischer Volksgott, der kaum in der japanischen Literatur vorkommt, aber eine wichtige Rolle in den Ritualen des [https://www.univie.ac.at/rel_jap/an/Mythen/Jenseits/Enma König Enmaten] 焔魔天 spielt.
 
''Kishōmon'' ist ein schriftlicher Schwur an die Götter und besagt, dass bei Brechung des Eides die Person durch die magische Kraft der Götter oder des Buddhas bestraft wird. Die Shiozu ''kishōmon'' sind in drei Abschnitte unterteilt: Zuerst werden die Götter aufgeführt, die herabgerufen werden sollen (kamibun 神文), gefolgt von dem Versprechen (kakugen 確言) und der Bestrafung (batsumon 罰文). Die Zusammensetzung der Gottheiten, die im ersten Teil erwähnt werden, ist höchst interessant. Unter den aufgezählten Gottheiten wird auf einem ''mokkan'' sowohl Godō Daishin als auch Gion Gotō Tennō 祗園五頭天王 erwähnt. Godō Daishin ist ein chinesischer Volksgott, der kaum in der japanischen Literatur vorkommt, aber eine wichtige Rolle in den Ritualen des [https://www.univie.ac.at/rel_jap/an/Mythen/Jenseits/Enma König Enmaten] 焔魔天 spielt.
 
Der älteste ''mokkan'' wird auf 1137 und der jüngste auf 1191 datiert, woraus sich schließen lässt, dass in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts die Rituale des Königs Enmas aktiv praktiziert wurden. (2-5)
 
Der älteste ''mokkan'' wird auf 1137 und der jüngste auf 1191 datiert, woraus sich schließen lässt, dass in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts die Rituale des Königs Enmas aktiv praktiziert wurden. (2-5)
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Darüber hinaus ist der Name Godō Daishin im Gegensatz zu anderen ''kishōmon''-Sammlungen zwei Mal deutlich und korrekt geschrieben und drei Mal eine Kombination aus Gottheiten: Anstatt Godō Daishin nehmen Taizan-fukun 泰山府君 und Shimeishiroku 司命司禄 seinen Platz ein, welche zu den Göttern der himmlischen Reiche und Schutzgötter des Buddhismus zählen. (7)
  
  

Version vom 31. Dezember 2020, 11:53 Uhr

exzerpiertes Werk:

Kenji Yamaguchi 2019
„Gozu tennō tanjō no nazo o toku kagi: Shiotsukō iseki kishōmon-satsu ni shirusareta.“ Himoji shiryō kenkyū 非文字資料研究 [The study of nonwritten cultural materials] 19 (2019), S. 1-20. (Exzerpt The Key to Solving the Mystery of the Birth of Ancient Deity Gozu Tenno: "Gotoutenno" written in the Pledge Documents on the Wood Board of Shiozu Port ruins.)

Autor

Yamaguchi Kenji 山口建治 ist emeritierter Professor der Fakultät für ausländische Studien der Abteilung Sinologie der Universität Kanagawa.[1] Seine Forschungsfeld umfasste die chinesische Literatur und ihren Volkglauben, darüber hinaus publizierte er auch über Ursprünge von Oni 鬼 und Zeremonien ihrer Austreibung na no girei 儺の儀礼.[2] Momentan ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungszentrum für nichtliterarische Materialien an der Universität Kanagawa tätig. [3]

Der Artikel

In der Frühzeit wurde die Seuchengottheit Gozu Tennō 牛頭天王 auch als Gotō Tennō 牛頭天王 bezeichnet. (3) Dieser Name wird auf die chinesische Volksgottheit Godō Daishin 五道大神, welcher auch Godō-shin 五道神 oder Godō Shogun 五道将軍 genannt wurde (10), zurückgeführt. Diese Hypothese beruht hauptsächlich auf der ähnlichen Natur und Funktion der verschiedenen Gottheiten und den Ähnlichkeiten in der Lesung der Schriftzeichen für gotō 五頭 und gozu 牛頭. Der Autor untersucht anhand kishōmon 起請文, welche auf Holztafeln mokkan 木簡 geschrieben sind, die Ursprünge von Gozu Tennō in der Übermittlung von chinesischen Gottheiten auf das japanische Archipel. (3)

Die kishōmon der Shiozu Hafenruinen

Von 2006 bis 2009 wurden im Norden des Biwa-Sees in der Präfektur Shiga in Hafenruinen Überreste von religiösen Gebäuden entdeckt, welche im 8. Jahrhundert entstanden und vermutlich im 12. Jahrhundert aufgegeben wurden. Neben vielen Tongefäßen und Tintensteinen wurden auch etwa 300 mokkan gefunden, von denen auf den meisten kishōmon 起請文 geschrieben sind. Kishōmon ist ein schriftlicher Schwur an die Götter und besagt, dass bei Brechung des Eides die Person durch die magische Kraft der Götter oder des Buddhas bestraft wird. Die Shiozu kishōmon sind in drei Abschnitte unterteilt: Zuerst werden die Götter aufgeführt, die herabgerufen werden sollen (kamibun 神文), gefolgt von dem Versprechen (kakugen 確言) und der Bestrafung (batsumon 罰文). Die Zusammensetzung der Gottheiten, die im ersten Teil erwähnt werden, ist höchst interessant. Unter den aufgezählten Gottheiten wird auf einem mokkan sowohl Godō Daishin als auch Gion Gotō Tennō 祗園五頭天王 erwähnt. Godō Daishin ist ein chinesischer Volksgott, der kaum in der japanischen Literatur vorkommt, aber eine wichtige Rolle in den Ritualen des König Enmaten 焔魔天 spielt. Der älteste mokkan wird auf 1137 und der jüngste auf 1191 datiert, woraus sich schließen lässt, dass in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts die Rituale des Königs Enmas aktiv praktiziert wurden. (2-5)

Darüber hinaus ist der Name Godō Daishin im Gegensatz zu anderen kishōmon-Sammlungen zwei Mal deutlich und korrekt geschrieben und drei Mal eine Kombination aus Gottheiten: Anstatt Godō Daishin nehmen Taizan-fukun 泰山府君 und Shimeishiroku 司命司禄 seinen Platz ein, welche zu den Göttern der himmlischen Reiche und Schutzgötter des Buddhismus zählen. (7)




Anmerkungen

  1. Kenji Yamaguchi 2019
    „Gozu tennō tanjō no nazo o toku kagi: Shiotsukō iseki kishōmon-satsu ni shirusareta.“ Himoji shiryō kenkyū 非文字資料研究 [The study of nonwritten cultural materials] 19 (2019), S. 1-20. (Exzerpt The Key to Solving the Mystery of the Birth of Ancient Deity Gozu Tenno: "Gotoutenno" written in the Pledge Documents on the Wood Board of Shiozu Port ruins.)
  2. Profil von Yamaguchi Kenji
  3. Kenji Yamaguchi 2019
    „Gozu tennō tanjō no nazo o toku kagi: Shiotsukō iseki kishōmon-satsu ni shirusareta.“ Himoji shiryō kenkyū 非文字資料研究 [The study of nonwritten cultural materials] 19 (2019), S. 1-20. (Exzerpt The Key to Solving the Mystery of the Birth of Ancient Deity Gozu Tenno: "Gotoutenno" written in the Pledge Documents on the Wood Board of Shiozu Port ruins.)