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Da die Priester sonst weitgehend auf Spenden angewiesen sind, stoßen sie während der Corona Krise auf finanzielle Schwierigkeiten. Zwar sind religiöse Organisationen aufgelistet als potentielle Erwerber von Hilfsleistungen in einem 108 Trillionen Yen Hilfspaket der Regierung von April, aber hier stellt sich die Frage ob dieses auch kleineren Institutionen zu gute kommen kann. Außerdem könnte es nicht gut aufgenommen werden, da mit der Verfassung 1947 Religion und Staat voneinander getrennt wurden und in der Vergangenheit kritisiert wurden, dass Religiöse Aktivitäten steuerbefreit sind <ref>McLaughlin 2020:15-16 </ref>. | Da die Priester sonst weitgehend auf Spenden angewiesen sind, stoßen sie während der Corona Krise auf finanzielle Schwierigkeiten. Zwar sind religiöse Organisationen aufgelistet als potentielle Erwerber von Hilfsleistungen in einem 108 Trillionen Yen Hilfspaket der Regierung von April, aber hier stellt sich die Frage ob dieses auch kleineren Institutionen zu gute kommen kann. Außerdem könnte es nicht gut aufgenommen werden, da mit der Verfassung 1947 Religion und Staat voneinander getrennt wurden und in der Vergangenheit kritisiert wurden, dass Religiöse Aktivitäten steuerbefreit sind <ref>McLaughlin 2020:15-16 </ref>. | ||
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Aktuelle Version vom 10. Dezember 2020, 13:02 Uhr
Exzerpt zu
Autor
Levi McLaughlin ist Professor für Philosophie und Religiöse Studien. Des Weiteren besitzt er einen Abschluss in Ostasienwissenschaften von der University of Toronto. Seine Forschung fokussiert sich unter anderem auf Religion im modernen, zeitgenössischen Japan [1].
Inhalt
Der Text befasst sich mit den Reaktionen Religiöser Institutionen Japans in der frühen Phase der Coronakrise.
Einleitung
Nachdem sich das Corona Virus ab Ende Januar aus dem Chinesischem Wuhan über die Grenzen Chinas, schließlich auch nach Japan ausbreitete, gab es am 25. Februar die Empfehlung der Regierung Selbstbeherrschung zu betreiben. Schulschließungen und Notstandsausruf folgten. Der Autor begann Betreiber religiöser Praxis via Internet zu befragen. Als einer der ersten die antworteten sprach eine weibliche Priesterin des Shingon Tempels (真言寺)in Wakayama (和歌山) davon, dass die Menschen, trotz Furcht weiterhin ihre Tätigkeiten verfolgen und in Japan die Mentalität vorherrscht sein Schicksal hinzunehmen[2].
Die Stigmatisierung neuer Religionen zeigt sich im Zuge von Covid-19
Insgesamt konnte man beobachten, dass „neue“ Organisationen (entstanden in den letzen 200 Jahren) ihren Betrieb schneller einstellten als „traditionelle“ Organisationen. Auch zwischen Stadt und Land ist dieser Unterschied zu erkennen. Zu den neueren Schulen gehört beispielsweise die Soka Gakkai (創価学会) basierend auf dem Nichiren Buddhismus (日蓮系諸宗派) welche ihren Betrieb von 18. Februar bis letztendlich 31. Mai einstellte. Der Grund dafür war auch, dass man besorgt war, dass wenn durch die Glaubensgemeinschaft Cluster entstehen würde, wie es bei der südkoreanischen Shincheonji-Kirche Jesu der Fall war, bei der sogar auf Abbau der Kirche plädiert wurde, die Soka Gakkai und ihre Mitglieder in ein schlechtes Licht rücken und gefährden würde. Dies lässt sich dadurch begründen dass „neue“ Religionen in Japan generell oft stark stigmatisiert werden[3].
Rituelle Antworten und neue Medien
Die größte Aufmerksamkeit in internationalen Medien kam wohl dem Kōfuku no Kagaku (幸福の科学) (englisch Happy Science gennant) zu. Die Reaktionen bestätigen, das Bild von den „anderen“ und „verrückten“ Japanern, das oft zu sehen ist. Jedoch muss man hier bemerken, dass die Organisation tatsächlich etwas „verrückt“ wirkt, wie zum Beispiel durch „Spirituelle Impfstoffe“ gegen Covid-19, und trotz der Pandemie abgehaltene Massenveranstaltungen. Jedoch ist zu bemerken, d, der Ansatz von Happy Science, Krankheit durch Rituale zu bekämpfen, ansich nicht ungewöhnlich ist und auch im Falle Covid-19 von den Medien gutgeheißen wird. Der bettō (別当),Leiter) des Tōdaiji (東大寺)rief am 3. April alle Shintō Schreine, Tempel und christliche Kirchen auf an einem täglichen Nachmittagsgebet teilzunehmen um den Opfern des Virus zu gedenken und für baldige Besserung des Zustands. Mitglieder des Matatabisha Schreins (八坂神社) führten ein Gion goryōe ( 祇園御霊会)gegen goryō(御霊会) durch, bei denen es sich um böse Mächte handelt die sich aus verstorbenen Herrschern manifestiert haben, mit der politische Lage unzufrieden sind und so die Epidemie ausgelöst haben. Die Jinja Honchō (神社本庁), Vereinigung von Shintō Schreinen betonen die historische Rolle von Schreinen bei vergangen Epidemien. Als Beispiel kann hier zum Beispiel Kasamori Inari Jinja (瘡守稲荷神社), ein Zweigschrein des Seta Tamagawa Schreins (瀬田玉川神社), der schon bei Syphilis aufgesucht wurde gennant werden, den man nun virtuell besuchen kann [4] .
Online Adaptionen
Die buddhistische asketische Shugendō (修験道) Schule hielt auch Rituale gegen Covid ab, wie zum Beispiel ein goma kuyō(護摩供養) (Feuer Puja (Ehrerweisung)) von Kinpunsenji(金峯山寺) und Ōminesanji (大峰山寺), die erste Kollaborationen beiden seit der Seperation in der Meiji Zeit. Eine besondere Schwierigkeit für die Shugendō Mitglieder stellen die Pilgertradition dar, ein Shugendō Priester hielt nun über Zoom 90 Minuten Rituale ab, bei denen z.B. Sutren gebetet werden. Sotō-shū Zen (曹洞宗) (bei der es einen kleinen Cluster gab), Tendai- Sekte (天台宗)und Ōtani Sekte (真宗大谷派) setzten auf strenger Maßnahmen im Fall von Tendai sogar Schließung , während die Nichren Sekte gemäßigter reagierte. Oft fehlen trotz hoher Mitgliederzahl die Ressourcen um Online- Angebote für Schreine und Tempel zu ermöglichen. Hier sind es eher einzelne Geistliche die Services anbieten, wie etwa Online Sutren lesen eines Jōdo Shinshū (浄土真宗)-Priester aus Gifu (岐阜) oder ein 24 Stunden Online Nenbutsu(念仏)- Gebetsgesang eines anderen Priesters bei dem Tempel Kanchi’in (観智院). Auch Einrichtungen von anderen Religionen wie Christentum, Islam und Judentum stellten Online Lösungen bereit. Besonders hart getroffen von Maßnahmen sind Begräbnisse. So modern wie die bereits genannten und andere Institutionen und Gläubige sind nicht alle , die Soka Gakkai greift trotz einzelnen Online Basierten Lösungen beispielsweise eher auf Telefon und Brief zurück [5].
Finanzielle Probleme
Da die Priester sonst weitgehend auf Spenden angewiesen sind, stoßen sie während der Corona Krise auf finanzielle Schwierigkeiten. Zwar sind religiöse Organisationen aufgelistet als potentielle Erwerber von Hilfsleistungen in einem 108 Trillionen Yen Hilfspaket der Regierung von April, aber hier stellt sich die Frage ob dieses auch kleineren Institutionen zu gute kommen kann. Außerdem könnte es nicht gut aufgenommen werden, da mit der Verfassung 1947 Religion und Staat voneinander getrennt wurden und in der Vergangenheit kritisiert wurden, dass Religiöse Aktivitäten steuerbefreit sind [6].