En no Gyōja: Unterschied zwischen den Versionen

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En no Gyōjas Leben ist nur beschränkt historisch dokumentiert, entsprechend gibt es kaum Arbeiten, die sich ausschließlich mit seinem Leben beschäftigen. Am ausführlichsten wurde seine Verbannung nach Izu dokumentiert, wie dem Shoku Nihongi entnommen werden kann. Manche Sekundärquellen erwähnen auch die familiären Hintergründe, Ens Familie soll immer wieder Kräuterheiler hervorgebracht haben und außerdem die Priester des Kamo-Schreins gestellt haben. Den wenigen biographischen Informationen stehen viele legendäre Geschichten gegenüber. In der Forschung findet hauptsächlich eine Auseinandersetzung mit den Legenden  um den Asketen statt, die im Nihon Ryōiki gesammelt sind und in vielen Publikationen behandelt werden. Rotermund, Aceval und andere beschäftigen sich mit den, der Legende nach, von En no Gyōja begründeten Yamabushi und ihrem Glauben, die Lehre des Shugendō. Rotermund widmet in seinem Buch über die Yamabushi ein eigenes Kapitel ihrem Begründer und zitiert einige Passagen aus dem Nihon Ryōiki. Die Ausführung zu En no Gyōjas Leben sind wiederum auf seine Kindheit und Verbannung beschränkt und sollen lediglich einen kurzen Hintergrund zur Entstehung der Yamabushi liefern. Außerdem handelt es sich um ein älteres Werk von 1968, weshalb es sehr kritisch zu verwenden ist. Im Kontrast zu diesem recht alten Werk untersucht Hakim Aceval in seinem Buch „Die Cyber-Yamabushi“ das unerwartete Auftauchen der Figur En no Gyōja in verschiedenen Kontexten im Cyberspace und wie das Internet eine relativ alte Religion, in diesem Falle die der Yamabushi, neu belebt und verändert. Acevals Buch zeigt, dass die religiöse Figur En no Gyōja bis heute noch Relevanz besitzt und die Faszination um ihre Legende bis heute anhält.  Die En no Gyōja Legende umfasst einige Varianten und enthält viele verschiedene Elemente, wie das Bändigen von Dämonen und den Streit mit einer Berggottheit. Royall Tyler hat in seiner Übersetzung japanischer Legenden auch ein Kapitel dem “Zauberer in den Bergen” gewidmet und schildert die Ereignisse während En no Ubasokus Askese in den Bergen. Im Zuge der Legende gibt es auch einige Beschäftigung mit den buddhistischen Elementen dieser Erzählung, vor allem mit dem Pfauenmantra. Auf der Nihon-Ryo-Wiki Seite gibt es einen eigenen Artikel zu diesem Mantra und der En no Ubasoku Legende, der auch die daoistischen Elemente in diesem Kontext herausarbeitet. Auch die Begegnung mit einer lokalen Berggottheit wird ausführlich thematisiert, so auch bei Klepinger Keenan. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Pilgern, vor allem auf den Bergen, das auch in einem Artikel von Swanson näher beleuchtet wird. Swanson geht im Hauptteil zwar auf eine bestimmte Pilgereise von Anhängern des Shugendō ein, erläutert aber im ersten Teil einige geschichtliche Entwicklungen der Pilgerreisen und nimmt auch kurz auf En no Gyōja Bezug. Nach der Recherche relevanter Forschungsarbeiten zu Ens Person zeigte sich, dass die meisten Artikel ihn nur im Zusammenhang mit Shugendō oder den Yamabushi behandeln, oder gar andere Aspekte der Legenden, wie den Glauben an Berggottheiten, böse Geister und Dämonen herausgreifen. Umso überraschender ist es, dass viel im populärwissenschaftlichen Bereich über ihn zu finden ist. Die Figur En no Gyōja tritt sogar in populären Animes, wie z.B. Naruto, in Erscheinung. Es gibt auch einige bildliche Darstellungen sowie Skulpturen von seiner Person. Im Internet lassen sich zahlreiche Seiten zu Shugendō finden, eine dieser beschäftigt sich sogar ausführlich mit der Person En no Ubasoku.
 
En no Gyōjas Leben ist nur beschränkt historisch dokumentiert, entsprechend gibt es kaum Arbeiten, die sich ausschließlich mit seinem Leben beschäftigen. Am ausführlichsten wurde seine Verbannung nach Izu dokumentiert, wie dem Shoku Nihongi entnommen werden kann. Manche Sekundärquellen erwähnen auch die familiären Hintergründe, Ens Familie soll immer wieder Kräuterheiler hervorgebracht haben und außerdem die Priester des Kamo-Schreins gestellt haben. Den wenigen biographischen Informationen stehen viele legendäre Geschichten gegenüber. In der Forschung findet hauptsächlich eine Auseinandersetzung mit den Legenden  um den Asketen statt, die im Nihon Ryōiki gesammelt sind und in vielen Publikationen behandelt werden. Rotermund, Aceval und andere beschäftigen sich mit den, der Legende nach, von En no Gyōja begründeten Yamabushi und ihrem Glauben, die Lehre des Shugendō. Rotermund widmet in seinem Buch über die Yamabushi ein eigenes Kapitel ihrem Begründer und zitiert einige Passagen aus dem Nihon Ryōiki. Die Ausführung zu En no Gyōjas Leben sind wiederum auf seine Kindheit und Verbannung beschränkt und sollen lediglich einen kurzen Hintergrund zur Entstehung der Yamabushi liefern. Außerdem handelt es sich um ein älteres Werk von 1968, weshalb es sehr kritisch zu verwenden ist. Im Kontrast zu diesem recht alten Werk untersucht Hakim Aceval in seinem Buch „Die Cyber-Yamabushi“ das unerwartete Auftauchen der Figur En no Gyōja in verschiedenen Kontexten im Cyberspace und wie das Internet eine relativ alte Religion, in diesem Falle die der Yamabushi, neu belebt und verändert. Acevals Buch zeigt, dass die religiöse Figur En no Gyōja bis heute noch Relevanz besitzt und die Faszination um ihre Legende bis heute anhält.  Die En no Gyōja Legende umfasst einige Varianten und enthält viele verschiedene Elemente, wie das Bändigen von Dämonen und den Streit mit einer Berggottheit. Royall Tyler hat in seiner Übersetzung japanischer Legenden auch ein Kapitel dem “Zauberer in den Bergen” gewidmet und schildert die Ereignisse während En no Ubasokus Askese in den Bergen. Im Zuge der Legende gibt es auch einige Beschäftigung mit den buddhistischen Elementen dieser Erzählung, vor allem mit dem Pfauenmantra. Auf der Nihon-Ryo-Wiki Seite gibt es einen eigenen Artikel zu diesem Mantra und der En no Ubasoku Legende, der auch die daoistischen Elemente in diesem Kontext herausarbeitet. Auch die Begegnung mit einer lokalen Berggottheit wird ausführlich thematisiert, so auch bei Klepinger Keenan. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Pilgern, vor allem auf den Bergen, das auch in einem Artikel von Swanson näher beleuchtet wird. Swanson geht im Hauptteil zwar auf eine bestimmte Pilgereise von Anhängern des Shugendō ein, erläutert aber im ersten Teil einige geschichtliche Entwicklungen der Pilgerreisen und nimmt auch kurz auf En no Gyōja Bezug. Nach der Recherche relevanter Forschungsarbeiten zu Ens Person zeigte sich, dass die meisten Artikel ihn nur im Zusammenhang mit Shugendō oder den Yamabushi behandeln, oder gar andere Aspekte der Legenden, wie den Glauben an Berggottheiten, böse Geister und Dämonen herausgreifen. Umso überraschender ist es, dass viel im populärwissenschaftlichen Bereich über ihn zu finden ist. Die Figur En no Gyōja tritt sogar in populären Animes, wie z.B. Naruto, in Erscheinung. Es gibt auch einige bildliche Darstellungen sowie Skulpturen von seiner Person. Im Internet lassen sich zahlreiche Seiten zu Shugendō finden, eine dieser beschäftigt sich sogar ausführlich mit der Person En no Ubasoku.
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[[Datei:En_no_Gyoja_Naruto.jpeg|400px|thumb|left|En no Gyōja im Anime Naruto]]
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==

Version vom 20. Januar 2017, 17:43 Uhr

En no Gyoja Skulptur.jpg
Seiten-Infobox
Themengruppe Personen (Einzelpersonen, Familien, Gruppen)
Name En no Gyōja 役の行者
Lebenszeit geb. 634 in Kayahara(Yamato), gest. um 700
Sonstige Namen En no Ozuno, En no Ubasoku, Jinben Daibosatsu, En der Asket, Asahimaru
Funktion, Amt Begründer des Shugendō, Asket, Magier, Heiler

Zur Person

En no Gyōja ist der legendäre Begründer des Shugendō und wird von den Yamabushi als Ahnherr dieser synkretistischen Religion verehrt. "Gyōja" bedeutet wörtlich übersetzt "Asket" also "En der Asket". En no Gyōja wird im Nihon ryōiki(buddhistische Legendensammlung) und im Shoku Nihongi erwähnt und dadurch zu historischen Person. Um sein Leben ranken sich viele Legenden und Mythen.

Er wurde laut Nihon Ryōiki als Asahimaru (jap. 朝日丸)634 im Dorf Kayahara in der Provinz Yamato(heutige Präfektur Nara) geboren. Seine Familie, in der es immer wieder Kräuterheiler gibt, sollte später die Priester des Kamo-Schreins stellen. Er benannte sich in En no Ozunu um und zog sich auf den Katsuragi Berg zurück, wo er für seine magischen Kräfte bekannt wird. Er lebte zur Zeit des Monmu Tennō (r. 697–707) und wird in frühen Berich­ten auch als ubasoku (nicht offi­ziell ge­weih­ter bzw. selbst­er­nann­ter bud­dhis­tischer Mönch) be­zeich­net. Ein Hofbeamter und Mediziner namens Karakuni no Muraji Hirotari (jap. 韓国連広足)nimmt eine Zeit bei ihm Unterricht, bis er seinen Meister der Unruhestiftung mit seiner Magie bezichtigt, woraufhin En no Gyōja nach Izu verbannt wird. Diese Verbannung ist der am glaubwürdigsten dokumentierte Teil aus seiner Biografie.

Die En no Gyōja Legende

En no Gyōja soll Dämonen mit magischen Formeln gebändigt haben zwang sie auch für ihn zu arbeiten. Die Erzählung aus dem Nihon Ryōiki erinnert teilweise an daoistische Legenden, die magischen Fähigkeiten des Asketen beziehen sich aber auf den Buddhismus. Aus diesen ersten Legenden um ihn entstand eine komplexe Erzählung mit vielen Varianten. Alle Varianten der En no Gyōja Legende beinhalten folgende Hauptmotive:

  • er durchstreift das Bergland von Yoshino und Ōmine
  • auf dem Berg Katsuragi findet eine magische Begegnung mit einem Skelett, welches ei Vajra umklammert, statt
  • die Entdeckung des Bergs Kinpusen und der geplante Brückenbau vom Katsuragi dorthin mithilfe der Gottheit Hitokoto­nushi
  • Hitokotonushi verweigert En no Gyōja den Dienst, woraufhin dieser die Gottheit mit Bannsprüchen fesselt
  • Hitokotonushi agiert durch ein Medium am Hofe des Tennō, es folgt die Verbannung nach Izu und anschließendes Wunderwirken
  • En no Gyōja verlässt Japan und fliegt nach Korea, wo er einem Mönch begegnet und sich diesem zu erkennen gibt
  • er erhält indischen Mönch Nagarjuna das Wasser der Reinen Erkenntnis und ver­wan­delt sich in ein himm­lisches Wesen
  • er zeigt sich nur dann in Japan, wenn jemand versucht Hitokotonushi von seinen Bannsprüchen zu befreien
En no Gyōja findet im Ōmine Gebirge ein Skelett

Rezeption

En no Gyōjas Leben ist nur beschränkt historisch dokumentiert, entsprechend gibt es kaum Arbeiten, die sich ausschließlich mit seinem Leben beschäftigen. Am ausführlichsten wurde seine Verbannung nach Izu dokumentiert, wie dem Shoku Nihongi entnommen werden kann. Manche Sekundärquellen erwähnen auch die familiären Hintergründe, Ens Familie soll immer wieder Kräuterheiler hervorgebracht haben und außerdem die Priester des Kamo-Schreins gestellt haben. Den wenigen biographischen Informationen stehen viele legendäre Geschichten gegenüber. In der Forschung findet hauptsächlich eine Auseinandersetzung mit den Legenden um den Asketen statt, die im Nihon Ryōiki gesammelt sind und in vielen Publikationen behandelt werden. Rotermund, Aceval und andere beschäftigen sich mit den, der Legende nach, von En no Gyōja begründeten Yamabushi und ihrem Glauben, die Lehre des Shugendō. Rotermund widmet in seinem Buch über die Yamabushi ein eigenes Kapitel ihrem Begründer und zitiert einige Passagen aus dem Nihon Ryōiki. Die Ausführung zu En no Gyōjas Leben sind wiederum auf seine Kindheit und Verbannung beschränkt und sollen lediglich einen kurzen Hintergrund zur Entstehung der Yamabushi liefern. Außerdem handelt es sich um ein älteres Werk von 1968, weshalb es sehr kritisch zu verwenden ist. Im Kontrast zu diesem recht alten Werk untersucht Hakim Aceval in seinem Buch „Die Cyber-Yamabushi“ das unerwartete Auftauchen der Figur En no Gyōja in verschiedenen Kontexten im Cyberspace und wie das Internet eine relativ alte Religion, in diesem Falle die der Yamabushi, neu belebt und verändert. Acevals Buch zeigt, dass die religiöse Figur En no Gyōja bis heute noch Relevanz besitzt und die Faszination um ihre Legende bis heute anhält. Die En no Gyōja Legende umfasst einige Varianten und enthält viele verschiedene Elemente, wie das Bändigen von Dämonen und den Streit mit einer Berggottheit. Royall Tyler hat in seiner Übersetzung japanischer Legenden auch ein Kapitel dem “Zauberer in den Bergen” gewidmet und schildert die Ereignisse während En no Ubasokus Askese in den Bergen. Im Zuge der Legende gibt es auch einige Beschäftigung mit den buddhistischen Elementen dieser Erzählung, vor allem mit dem Pfauenmantra. Auf der Nihon-Ryo-Wiki Seite gibt es einen eigenen Artikel zu diesem Mantra und der En no Ubasoku Legende, der auch die daoistischen Elemente in diesem Kontext herausarbeitet. Auch die Begegnung mit einer lokalen Berggottheit wird ausführlich thematisiert, so auch bei Klepinger Keenan. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Pilgern, vor allem auf den Bergen, das auch in einem Artikel von Swanson näher beleuchtet wird. Swanson geht im Hauptteil zwar auf eine bestimmte Pilgereise von Anhängern des Shugendō ein, erläutert aber im ersten Teil einige geschichtliche Entwicklungen der Pilgerreisen und nimmt auch kurz auf En no Gyōja Bezug. Nach der Recherche relevanter Forschungsarbeiten zu Ens Person zeigte sich, dass die meisten Artikel ihn nur im Zusammenhang mit Shugendō oder den Yamabushi behandeln, oder gar andere Aspekte der Legenden, wie den Glauben an Berggottheiten, böse Geister und Dämonen herausgreifen. Umso überraschender ist es, dass viel im populärwissenschaftlichen Bereich über ihn zu finden ist. Die Figur En no Gyōja tritt sogar in populären Animes, wie z.B. Naruto, in Erscheinung. Es gibt auch einige bildliche Darstellungen sowie Skulpturen von seiner Person. Im Internet lassen sich zahlreiche Seiten zu Shugendō finden, eine dieser beschäftigt sich sogar ausführlich mit der Person En no Ubasoku.

En no Gyōja im Anime Naruto

Literatur

  • Hartmut O. Rotermund 1968
    Die Yamabushi: Aspekte ihres Glaubens, Lebens und ihrer sozialen Funktion im japanischen Mittelalter. Hamburg: de Gruyter 1968. (Exzerpt.)
  • Paul L. Swanson 1981
    „Shugendo and the Yoshino-Kumano pilgrimage: An example of mountain pilgrimage.“ Monumenta Nipponica 36/1 (1981), S. 55-84.

Links