Die Entwicklung des Buddhismus im Altertum: Unterschied zwischen den Versionen
Zur Navigation springen
Zur Suche springen
Zeile 93: | Zeile 93: | ||
− | Im Jahre 806 wurde das System unter Enryaku | + | Im Jahre 806 wurde das System unter Enryaku Tennō 延暦天皇 noch einmal neu überarbeitet, wieder mit dem Ansporn von Saichō und auf zwölf Weihen erhöht. Mittlerweile hatten sich einzelne Schulen des japanischen Buddhismus herauskristalisiert und mit diesem neuen System der Priesterweihen wurde jeder der sieben Schulen eine gewisse Anzahl von Weihen zugesprochen. |
Diese sieben Schulen waren die sechs Nara-Schulen ''nanto rokushu'' 南者六宗 (Kusha 倶舎, Jōjitsu 成実, Ritsu律, Sanron三 論, Hossō 法相 und Kegon華厳), die zwar schon seit der Nara-Periode bekannt waren, jedoch erst in der späteren Heian-Periode als die „Nara-Schulen“ beschrieben wurden, und dem Tendai 天台. Ab diesem Zeitpunkt kann man wirklich von den unterschiedlichen Schulen des japanischen Buddhismus sprechen. | Diese sieben Schulen waren die sechs Nara-Schulen ''nanto rokushu'' 南者六宗 (Kusha 倶舎, Jōjitsu 成実, Ritsu律, Sanron三 論, Hossō 法相 und Kegon華厳), die zwar schon seit der Nara-Periode bekannt waren, jedoch erst in der späteren Heian-Periode als die „Nara-Schulen“ beschrieben wurden, und dem Tendai 天台. Ab diesem Zeitpunkt kann man wirklich von den unterschiedlichen Schulen des japanischen Buddhismus sprechen. | ||
Zeile 99: | Zeile 99: | ||
835 wurde dann auch der Shingon 真言 als Achte anerkannt und das System der acht Schule, das ''hasshūkōyō'' 八宗綱要, welches in der Heian und Kamakura Zeit dominierte, war vollständig. Somit wurden schlussendlich Kegon, Ritsu und Tendai jeweils 2 Weihen und Hossō, Sanron (inkl. Kusha und Jōjitsu) und Shingon 3 Weihen zugesprochen. | 835 wurde dann auch der Shingon 真言 als Achte anerkannt und das System der acht Schule, das ''hasshūkōyō'' 八宗綱要, welches in der Heian und Kamakura Zeit dominierte, war vollständig. Somit wurden schlussendlich Kegon, Ritsu und Tendai jeweils 2 Weihen und Hossō, Sanron (inkl. Kusha und Jōjitsu) und Shingon 3 Weihen zugesprochen. | ||
Nachdem sich das neue System der acht buddhistischen Schulen etablieren konnte, forderte 830 Junna Tennō淳和天皇 die einzelnen Richtungen auf eine Beschreibung ihrer Lehren abzufassen und diese Doktrinen zu veröffentlichen. Die sechs Dokumenten waren ''daijō hossōkenshin shō'' 大乗法ネ目研ネ申章 von Gōmyō, ''daijō sanron daigi shō'' 大乗三論大義鈔 von Gen´ei 玄敷,''Kegon-shū ichijō kaishin ron'' 華厳宗一乗開心論 von Fuki 普機, '' kairitsu denrai ki'' 戒律伝来記 von Buan 豊安, ''tendai hōkkeshugi shū'' 天台法華宗義集 von Gishin 義真 und ''himitsu mandala jūjū shin ron'' 秘密曼茶羅十住心論 von [[Kūkai]]. Zuvor war es nämlich nicht üblich Doktrinen zu verfassen. | Nachdem sich das neue System der acht buddhistischen Schulen etablieren konnte, forderte 830 Junna Tennō淳和天皇 die einzelnen Richtungen auf eine Beschreibung ihrer Lehren abzufassen und diese Doktrinen zu veröffentlichen. Die sechs Dokumenten waren ''daijō hossōkenshin shō'' 大乗法ネ目研ネ申章 von Gōmyō, ''daijō sanron daigi shō'' 大乗三論大義鈔 von Gen´ei 玄敷,''Kegon-shū ichijō kaishin ron'' 華厳宗一乗開心論 von Fuki 普機, '' kairitsu denrai ki'' 戒律伝来記 von Buan 豊安, ''tendai hōkkeshugi shū'' 天台法華宗義集 von Gishin 義真 und ''himitsu mandala jūjū shin ron'' 秘密曼茶羅十住心論 von [[Kūkai]]. Zuvor war es nämlich nicht üblich Doktrinen zu verfassen. | ||
+ | |||
+ | === Frauen im Buddhismus des Altertums === | ||
+ | Im Nihon Shoki 日本書紀 (720) steht, dass die Tochter des aus China stammenden Shiba Tatto 司馬達等 (o. J.), der während der Regentschaft von Keitai-Tennō 継体天皇 (450–531), die im Jahre 507 begann und 531 endete, nach Japan einwanderte, die erste im Yamato-Reich war, die die Mönchsweihe erhielt. Ihr geistlicher Name war Zenshin’ni 善信尼 (o. J.). | ||
+ | In den darauffolgenden Jahren wurden immer mehr Nonnen ordiniert, die sehr aktiv waren, auch im kaiserlichen Hof. Nonnen waren damals sehr einflussreich und hatten oberste religiöse Positionen inne. Auch waren sie oftmals privat bei aristokratischen Familien angestellt, bei denen sie auch wohnten. Es wurden zahlreiche Nonnenklöster errichtet und sie wurden von Familienclans unterstützt. | ||
+ | |||
+ | Gegen Ende der Nara-Zeit/Anfang Heian-Zeit kam dann Kōnin-Tennō 光仁天皇 (709–782) und veröffentlichte die Reglementierung ''naikubu jūzenji'' 内供奉十禅寺, welche besagt, dass buddhistische Angelegenheiten am Hof nunmehr ausschließlich von zehn Mönchen geregelt werden dürfen. Unter Kanmu-Tennō 桓武天皇 (737–806) wurde im Jahre 806 schließlich, aufgrund eines Ratschlages von Saichō, ein neues Ordinierungssystem (s. "Die Acht Schulen") eingeführt, wonach nur noch Mönche ausgebildet und ordiniert wurden und es somit keine weiteren Nonnen mehr geben konnte. Dadurch verloren viele Nonnenklöster die Unterstützung der Familienclans und wurden aufgelöst, manche wurden zu Tempel für Mönche umfunktioniert (vgl. Yoshida 2003, S. 14f.) | ||
=== Kūkai === | === Kūkai === |