Myōan Eisai: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 11. Dezember 2016, 12:17 Uhr

Eisai.jpg
Seiten-Infobox
Themengruppe Personen (Einzelpersonen, Familien, Gruppen)
Name Myōan Eisai 明菴栄西
Lebenszeit geb. 27. Mai/20. April? 1141 in Okayama, gest. 2. Juli 1215 in Kamakura
Sonstige Namen Myōan Yōsai
Funktion, Amt buddhistischer Mönch
Bemerkung brachte den Zen-Buddhismus und die Teezeremonie nach Japan

Leben

Myōan Eisai 明菴栄西 wurde im Jahr 1141 in der damaligen Bishū 備州 Provinz (heutiges Okayama 岡山) geboren. Durch die Verbindungen seines Vaters, konnte er auf Grund seiner Intelligenz schon im frühen Alter von 11 Jahren in den Anyōji Tempel 安養寺, in der Nähe seines Geburtsortes, eintreten. Unter dem Priester Joshin, der in dem esoterischen (jap. mikkyō 密宗) Buddhismus vertieft war, begann Eisai seine Lehre. 2 Jahre später begab er sich auf den Berg Hiei 比叡山, auf dem er 1154 zum Tendai 天台 Mönch geweiht wurde. Danach reiste er immer wieder zwischen den esoterischen Schulen, nahe seines Geburtsortes, und den Tendai Zentren auf dem Hiei Berg hin und her.

Schon als junger Mönch wurde ihm davon erzählt, dass der derzeitige Buddhismus eine Reform benötigte, wodurch Eisai eine Reise nach China antreten wollte, um den Ursprung des Buddhismus näher zu kommen. Noch bevor er überhaupt nach China reist, lernte er den chinesischen Dolmetscher Li Te-chao kennen. Dieser erzählte ihm von der Praxis des Ch’an (Meditation). Dadurch wurde Eisais Interesse geweckt und er wollte mehr darüber erfahren.

1168 hatte er die Chance nach China zu segeln. Dort traf er den japanischen Mönch Shunjobo Chogen, mit dem er die Klöster des T’ien t’ai Berges besuchte. Obwohl er nur ein halbes Jahr dort verbrachte, lernte er mehr über die Ursprünge der Tendai Lehre und der ihm neuen Ch’an Praxis. Als er nach Japan zurückkehrte, nahm er um die sechzig Bände von Schriften mit sich, die er in einer Bibliotheksstempel unterbrachte.

Die nächsten zwanzig Jahren waren arm an äußeren Ereignissen. Eisai verbrachte die meiste Zeit mit dem Studium der von ihm mitgebrachten Schriften. In dieser Zeit begründete er die Yōjō-Linie im Tendai-Mikkyō und wurde in dieser zum Patriarchen mit dem Titel Yōjōbō 葉上房 erhoben. Desweiteren lehrte er in seiner Heimatprovinz und in Kyūshū.

Mit seiner zweiten Chinareise im Jahre 1187 kamen viele Veränderungen. Obwohl er schon seit langem zum Ursprung des Buddhismus nach Indien reisen wollte, wurde er an den Grenzen aufgehalten und blieb stattdessen in China. Daraufhin begab sich Eisai wieder auf den T’ien t’ai Berg, um sich dort der Zen-Lehre zu widmen und am Ende seines Aufenthalts 1191 den Zen (chin. Ch’an) Titel zu erhalten. Damit erhielt er auch das Recht die Lehre in seinem Heimatland weiterzuverbreiten.

Mit seiner Ankunft 1191 im Hafen von Hirado in Kyūshū begann Eisai die neu gewonnene Zen-Lehre zu verbreiten. Dies gelang ihm dort sehr wohl. Mit Hilfe des Shōgun Minamoto Yorimoto 源頼朝 in Hakata 博多 gründete er das Tempelkloster Shōfukuji 聖福寺 1195, welches als erster Zen-Tempel in die Geschichte Japans einging. Eisai wollte jedoch weiter nach Kyōto und stoß dort auf Widerstand von mehreren Seiten. Die Erschließung neuer Zen-Klöster und Zen-Schulen erwies sich somit in Kyōto als schwierig.

Da Eisai nicht wirklich Erfolg in der Hauptstadt hatte, zog er 1199 nach Kamakura. Dort wurde er durch das ihm wohlgesinnte Haus der Minamoto zum Gründerabt des Tempelklosters Jufukuji bestimmt. Wenig später wurde auch Kyōto wieder zu einer Option seine Lehre zu verbreiten. 1202 übernahm er auf Wunsch des Shōgun Minamoto Yoriie als Gründerabt die Leitung des Zen-Tempel Kenninji 建仁寺.

Eisai verbrachte seine letzten Jahrzehnte mit diesen zwei Tempeln in Kamakura und Kyōto, denen er vorstand. 1213 zog er sich zurück in den Kenninji Tempel, wo er seinen hingebungsvollen Studenten Dōgen kennen lernte. Mit 75 Jahren starb Eisai 1215, verehrt von viele Mönchen und betrauert vom Kaiserhof.

Quellen

  • Martin Collcutt 1981
    Five mountains: The rinzai zen monastic institution in medieval Japan.. Cambridge: Harvard University Press 1981.
  • Heinrich Dumoulin 1986
    Geschichte des Zen-Buddhismus. (Band 2.) Bern: A. Francke AG 1986.
  • Shōkin Furuta 1964
    „Eisai no shisō ni miru shinzenyūshin he no keikō (Eisai's theory of zen-shingon mysticism).“ Journal of Esoteric Buddhism密教文化 69-70 (1964), S. 126-131. (Exzerpt.)
  • Shōkin Furuta 1977
    Eisai. Tōkyō: Kōdansha 講談社 1977.
  • Yasuhiko Kinomiya 1916
    Der Zen-Meister Eisai. Tōkyō: Heigo Shuppansha 丙午出版社 1916.
  • Shinya Mano 2010
    „Yōsai and esoteric buddhism.“ In: Charles Orzech et al. (Hg.), Esoteric buddhism and the tantras in east asia. Brill: Handbook of Oriental Studies 2010, S. 827-834.
  • Shinya Mano 2014
    Yōsai and the transformation of Buddhist precepts in pre-modern Japan. London: University of London 2014. (Dissertation.)
  • Munehaya Taga 1965
    Eisai. Tōkyō: Yoshikawa Kōbunkan 吉川弘文館 1965.
  • Diverse Quellen: