Portrait von Tōshō Daigongen: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Bilder ähneln sich sehr und haben immer wieder vorkommende Elemente:
 
Die Bilder ähneln sich sehr und haben immer wieder vorkommende Elemente:
  
Er ist immer mit der traditionellen Hofkleidung (''sokutai'') bekleidet. Auf dem Kopf trägt er ein ''kanmuri'', in der rechten Hand hält er ein Holzszepter (''shaku'') und in der linken Hand einen {{zweifel|Dolch}}.
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Er ist immer mit der traditionellen Hofkleidung (''sokutai'', 束帯) bekleidet. Auf dem Kopf trägt er ein ''kanmuri'' (冠), in der rechten Hand hält er ein Holzzepter (''shaku'', 笏) und in der linken Hand ein Schwert.  
  
Er stitz auf einer Matte mit {{zweifel|Barock}}rand (''shitone''), die sich auf einer erhöhten Matte befindet (''agedatami'').
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Er stitz auf einer Matte mit Brokatrand (''shitone'', 褥), die sich auf einer erhöhten Matte befindet (''agedatami'', 上げ畳). <ref>Gerhart 2004:16</ref>
  
 
Über ihm gibt es einen Vorhang verziert mit dem Familienwappen der Tokugawa, eine dreiblättrige Stockrose.
 
Über ihm gibt es einen Vorhang verziert mit dem Familienwappen der Tokugawa, eine dreiblättrige Stockrose.

Version vom 19. Dezember 2011, 20:17 Uhr

ENTWURF

Es gibt eine Reihe von Portraits von Tokugawa Ieyasu. Viele davon werden Kanō Tan'yū, dem offiziellen Hofmaler des Tokugawa-Shogunats (Jahre) und Vertreter der Kanō-Schule zugeschrieben.

Abb. 1 Tokugawa Ieyasu von Kanō Tan'yū
Abb. 2 Tokugawa Ieyasu von Unbekannt
Abb. 3 Tokugawa Ieyasu von Kanō Tan'yū
Abb. 4 Ieyasu in hohem Alter, mit einer Inschrift (Eulogie) des Mönchs Tenkai

Die Bilder ähneln sich sehr und haben immer wieder vorkommende Elemente:

Er ist immer mit der traditionellen Hofkleidung (sokutai, 束帯) bekleidet. Auf dem Kopf trägt er ein kanmuri (冠), in der rechten Hand hält er ein Holzzepter (shaku, 笏) und in der linken Hand ein Schwert.

Er stitz auf einer Matte mit Brokatrand (shitone, 褥), die sich auf einer erhöhten Matte befindet (agedatami, 上げ畳). [1]

Über ihm gibt es einen Vorhang verziert mit dem Familienwappen der Tokugawa, eine dreiblättrige Stockrose.

Vor ihm führt eine reich verzierte Stiege mit Holzgeländer zu einer hölzernen Veranda auf der links und rechts zwei löwenähnliche Figuren sitzen. Dabei dürfte es sich um die häufig vor Schreinen anzufindenden Wächterfiguren komainu (Löwenhunde) handeln. Die Münder weisen auch die für Wächterfiguren typische a-gyō und un-gyō auf.[2] (siehe Abb. 1 und 3). Auf Abb 2 + 4 verdecken Wolken teilweise die Veranda bzw. die Stiege.

Im Hintergrund sieht man einige Landschaftsmerkmale: ein Gebirgszug, das Ufer eines Sees, drei Gebäude und einige Bäume.

Das Bild ist ein offizielles Portrait des Tōshō Daigongen gemalt von Kano Tan’yu. Karen Gerhart untersucht in „Visions of the Dead: Kano Tan’yū’s Paintings of Tokugawa Iemitsu’s Dreams“ die Gemälde von Kano Tan’yū, die er basierend auf die Träume des Tokugawa Iemitsu gemalt hatte und identifiziert Merkmale von Gemälden von Tokugawa Ieyasu als weltlichen Herrscher und Gemälden von Tōshō Daigongen.[3] Professor Kuroda Hideo hatte bei einer Diskussion im April 2000 Gerhart den Hinweis gegeben, dass Gemälde mit Elementen eines Schreines im Hintergrund die deifizierte Person des Tōshō Daigongen darstellen.[4]


Referenzen

  1. Gerhart 2004:16
  2. Scheid, Religion-in-Japan(30.10.2011)
  3. Gerhart 2004:23
  4. Gerhart 2004:25

Literatur

  • Karen M. Gerhart 2004
    „Visions of the dead: Kano Tan'yū's paintings of Tokugawa Iemitsu's dreams.“ Monumenta Nipponica 59/1 (2004), S. 1-34.