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Arano sieht neben diesen beiden Punkten einen weiteren als essenziell für die Entwicklung der Beziehungen des frühmodernen Japans mit dem Ausland: Eine „''Japanese adaptation of a Sinocentric rhetoric governing foreign relations with tributary states''“ <ref>Yasunori 2005:185</ref>. Japan hält nämlich, während es seine Beziehungen mit Europa stark einschränkt, weiterhin Kontakt mit Ostasien. Dieser Kontakt ist stark kontrolliert und findet nur an vier Passagen statt: Mit den Ainu über den Matsumae-Klan in Hokkaidō, mit Korea über Tsushima, und mit China und der Niederländischen Ostindien-Kompanie (Vereenigde Oostindische Compagnie, kurz VOC) über Nagasaki. | Arano sieht neben diesen beiden Punkten einen weiteren als essenziell für die Entwicklung der Beziehungen des frühmodernen Japans mit dem Ausland: Eine „''Japanese adaptation of a Sinocentric rhetoric governing foreign relations with tributary states''“ <ref>Yasunori 2005:185</ref>. Japan hält nämlich, während es seine Beziehungen mit Europa stark einschränkt, weiterhin Kontakt mit Ostasien. Dieser Kontakt ist stark kontrolliert und findet nur an vier Passagen statt: Mit den Ainu über den Matsumae-Klan in Hokkaidō, mit Korea über Tsushima, und mit China und der Niederländischen Ostindien-Kompanie (Vereenigde Oostindische Compagnie, kurz VOC) über Nagasaki. | ||
Version vom 30. April 2016, 08:59 Uhr
In Bearbeitung: Xenon
Rezensiertes Werk:
Der Autor
Prof. Dr. Arano Yasunori 荒野泰典, geboren 1946, beendete seine Studienzeit an der Tōkyō Daigaku in Tōkyō, Japan, im Jahr 1988. In seiner Nachstudienzeit beschäftigte er sich vor allem mit Nagasaki und Tsushima. Heute unterrichtet er an der Rikkyō Daigaku in Toshima, Japan, und zählt zu den führenden Forschern im Bereich der internationalen Beziehungen des vormodernen Japan [1].
Der Artikel
Im Jahr 1588/Tenshō 16 wird durch Toyotomi Hideyoshis (1536-1598) Edikt zur Sperre von internationaler Seefahrt und Handelsbeziehung ein Bann über spanische und portugiesische Schiffe verhängt, und japanische Bürger finden sich dazu verpflichtet, in ihrem Heimatland zu bleiben – oder, wenn sie ohne Sondergenehmigung ausreisen, nicht mehr dazu in der Lage, zurückzukehren. Beides führt dazu, dass der Handel Japans mit Übersee beinahe zum Erliegen kommt. Arano sieht neben diesen beiden Punkten einen weiteren als essenziell für die Entwicklung der Beziehungen des frühmodernen Japans mit dem Ausland: Eine „Japanese adaptation of a Sinocentric rhetoric governing foreign relations with tributary states“ [2]. Japan hält nämlich, während es seine Beziehungen mit Europa stark einschränkt, weiterhin Kontakt mit Ostasien. Dieser Kontakt ist stark kontrolliert und findet nur an vier Passagen statt: Mit den Ainu über den Matsumae-Klan in Hokkaidō, mit Korea über Tsushima, und mit China und der Niederländischen Ostindien-Kompanie (Vereenigde Oostindische Compagnie, kurz VOC) über Nagasaki.
Das wakō-Phänomen
Der Begriff „wakō“ 倭寇 umfasst im Japanischen in erster Linie japanische Piraten (Piraten generell werden oftmals als kaizoku 海賊 bezeichnet), wobei einerseits zu beachten ist, dass Piratenbanden selten aus Personen nur einer Ethnie bestanden, und andererseits, dass die Definition als „Pirat“ wohl selten als Selbstbetitelung gewählt wurde; wie Clulow sagt: „One man’s pirate could be, and usually was, another man’s merchant, naval officer, or fisherman“ [3]. Arano beschreibt die wakō als jene japanischen und chinesischen Piraten, die im 16. Jahrhundert illegalen Schmuggel (deai bōeki 出会貿易) entlang der koreanischen und chinesischen Küste betreiben. Er kategorisiert drei Gründe, die zu der Entstehung des „wakō-Phänomens“ führen:
- „[T]he Ming policy forbidding overseas travel and trade (ch. haijin 海禁),
- illicit trade by Chinese merchants,
- and the existence of a trade route extending along the East Asian littoral down to Southeast Asia” [4].
Dieser gesetzeswidrige Handel kommt zustande, weil China eine sehr restriktive Handelspolice vertritt: Die Regierung legt sowohl die Anzahl an genehmigten Aufträgen als auch die der Schiffe fest, und nur offiziell lizensierte Händler dürfen die Reiserouten benutzen [5]. Arano sieht Grund zu der Annahme, dass die größeren wakō-Gruppen (etwa Wang Zhi 王直, Chan Hai 徐海, Chen Dong 陳東 und Ye Ming 葉明) nicht ohne Einwilligung oder zumindest stillschweigende Duldung der Territorialbemächtigten und des daimyō ihre Basen auf Kyūshū errichten und einrichten konnten.
Japans Reaktion auf die wakō
Kritik
Verweise
Anmerkungen
Quellen
- Projektmitarbeiter-Profil der Universität Tübingen (Stand: 2016/04/28).