Kichijōten: Unterschied zwischen den Versionen
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Bild:Kichijoten.jpg|Kichijōten auf einem Lotusblatt, rechte Hand zeigt die Geste der Zuvesicht und Sicherheit (''abhayamudra''), in der linken Hand ein Wünsche erfüllendes Juwel (''hōju'' 宝珠), Meiji-Zeit (1868-1912) | Bild:Kichijoten.jpg|Kichijōten auf einem Lotusblatt, rechte Hand zeigt die Geste der Zuvesicht und Sicherheit (''abhayamudra''), in der linken Hand ein Wünsche erfüllendes Juwel (''hōju'' 宝珠), Meiji-Zeit (1868-1912) | ||
Bild:Kichijoten5.jpg| Kichijōten-Holz-Statue im Kurama-dera Tempel, Kyoto, 1127, Heian-Periode | Bild:Kichijoten5.jpg| Kichijōten-Holz-Statue im Kurama-dera Tempel, Kyoto, 1127, Heian-Periode |
Version vom 16. Februar 2014, 03:48 Uhr
Themengruppe | Gottheiten (Götter, numinose Erscheinungen) |
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Name | Kichijōten 吉祥天 |
Religiöse Titel | Ten 天 (Skt. Deva) |
Sonstige Namen | Kisshō-ten, Kudoku-ten 功徳天, Hōzō-ten 宝蔵天, Kichijoutennyo 吉祥天女, Mahasri, Sri-mahadevi, Laksmi, Lakshmi |
Rel. Zugehörigkeiten | Buddhismus |
Herkunft | Indien |
Ikonographie | Geste der Zuvesicht und Sicherheit (abhayamudra) mit rechter Hand |
Attribute, Begleiter | Lotusblüte, Wunsch erfüllendes Juwel (hōju 宝珠) |
Funktion, Wirkkraft | Göttin des Glücks, der Schönheit und des Reichtums (weltlich wie auch spirituell) |
Bemerkung | Ehemals Teil der Sieben Glücksgötter shichifukujin 七福神, stand früher anstelle Jurōjins |
Kichijōten (jap. 吉祥天 auch: Kisshō-ten, Kudoku-ten 功徳天, Sanskrit: lakṣmī लक्ष्मी), war einst eine der Sieben Glücksgötter. Später wurde sie durch Jurōjin ersetzt. Sie ist die Göttin des Glücks, der Schönheit und des Reichtums, sowohl im weltlichen als auch im spirituellen Sinne. Manche Quellen sehen sie zudem als Göttin der Fruchtbarkeit.[1]
Herkunft
Kichijōten hat ihren Ursprung in der hinduistischen Göttin Sri Lakshmi (auch bekant als Laxmi, Mahasri oder Mahadevi), der Ehefrau Vishnus. Im japanischen Buddhismus wird Kichijōten häufig als Ehefrau Bishamon-tens oder dessen Schwester betrachtet. Bishamon-tens Sohn Zennishi Douji 善膩師童子 soll auch ihr Kind sein.[2]
Das Goldglanz Sutra[3] (konkōyōsaishōōkyō 金光明最勝王経) erlangte in der Nara-Zeit in Japan große Beliebtheit - bestärkt wurde dies durch Zutun des Shōmu-Tennōs, der 741 im ganzen Land Schutztempel (kokubunji 国分寺) errichten ließ, in denen primär das Goldglanz Sutra kopiert und rezitiert zu werden hatte.[4] Dadurch gewann auch Kichijōten an Bedeutung, [5] die in dem Sutra als Hauptfrau Vishnus/Bishamontens eine wichtige Rolle inne hatte. Nach Angaben Mark Schumachers verlor sie gegen Ende des 15./16. Jahrhunderts ihre wichtige Stellung in der Heiligenverehrung, wähend Benzai-ten zunehmend an Popularität gewann und letztendlich an ihre Stelle rückte. Der Austausch ging so weit, dass heute noch Darstellungen Kichijōtens fälschlicherweise Benzai-ten zugerechnet werden sollen.[6]
Verehrung
Die Verehrug Kichijōtens fand ihren Höhepunkt in der Nara-Zeit (710-794). Das buddhistische Bußritual zum Jahresanfang, kichijō keka 吉祥悔過, in dessen Zentrum Gemälde und Skulpturen Kichijōtens in verschiedenen Tempeln standen, erfreute sich damals großer Beliebtheit.[7] Das kichijō keka wird vom 8.1. bis zum 14.1. eines jeden Jahres abgehalten. Es sollen während des Gebets zu Kichijōten die Sünden des letzten Jahres bereut werden, dafür erhofft man sich gute Ernte und Frieden im kommenden Jahr. Das Ritual besteht bis heute im Tempel Hōryū-ji in Ikaruga, Nara,[8] wenn es auch ob des Bedeutungsverlusts Kichijōtens weniger Gläubige anzieht, als in der Nara-Zeit, in der es zu den wichtigsten religiösen Bildern gehörte, möglicherweise sogar unter ihnen das Bedeutendste war.[9]
Kichijōten wurde meist als adlige Hofdame der Tang-Dynastie[10] dargestellt und besonders von japanischen Adligen verehrt. Vor allem die aufkommende Klasse der Samurai in der Kamakura-Zeit (1185-1335) zog ihr deshalb die Göttin Benzai-ten vor, die auch dem Goldglanz Sutra entstammte, jedoch eher als "Frau des Volkes" angesehen wurde. Dadurch verlor Kichijōten an Zuwendung und Bedeutung, was vermutlich auch ihr Ausscheiden aus den Sieben Glücksgöttern erklärt. [11]
Ikonographie
Kichijōtens Darstellung orientiert sich häufig an der einer Hofdame der Tang-Dynastie. Ihre Gewänder sind oft mehrlagig und reich verziert, auffallend ist zudem ein aufwendiges Diadem, das sie auf vielen Abbildungen trägt. Im Gegensatz zu ihrer hinduistischen Vorlage Lakshmi, einer vierarmigen, hinduistischen Göttin, hat Kichijōten nur zwei Arme.
Ihre rechte Hand ist oft in der Geste der Zuvesicht und Sicherheit, abhayamudra (jap.: semui 施無畏), geöffnet. In der linken Hand hält sie in den meisten Darstellungen ein Wünsche erfüllendes Juwel (hōju 宝珠). Die starke Verbindung mit dem Wunschjuwel scheint primär eine japanische Entwicklung zu sein, da die hinduistische Vorlage Lakshmi eher mit einem Lotusblatt in der linken Hand abgebildet wurde.[12] Kichijōten steht zudem oftmals auf einer Lotusblüte.
Handhaltung wie auch das Juwel können dazu dienen Kichijōten und Benzai-ten auseinanderzuhalten.
Verweise
Siehe auch
Fußnoten
- ↑ „Kichijouten 吉祥天“, JAANUS - Japanese Architecture and Art Net Users System (Stand: 2014/02/15)
- ↑ Mark Schumacher, „Kichijoten“. A–Z Photo-Dictionary (Stand: 2014/02/15)
- ↑ siehe auch: Bernhard Scheid, „Das staatsschützende Goldglanz Sutra “. Religion-in-Japan: Ein Web-Handbuch (Universität Wien, seit 2001) (Stand: 2014-02-15)
- ↑ „金光明経: 日本への伝来“, Wikipedia(jp) (Stand: 2014/02/15)
- ↑ „吉祥天“, 古寺散策 (2014/02/15)
- ↑ Mark Schumacher, „Kichijoten “. A–Z Photo-Dictionary (Stand: 2014/02/15)
- ↑ „Overview of Painting of The Nara Period (710-794)“, The Virtual Museum of Japanese Arts (Stand: 2014/02/15)
- ↑ „奈良)響く祈りの音 法隆寺で修正会“, Asahi Shinbun(jp) (Stand: 2014/02/15)
- ↑ Siehe: „National Treasure Kichijoten from Yakushiji“, TOKYO NATIONAL MUSEUM (Stand:2014/2/15)
- ↑ Chinesische Kaiserdynastie, regierte von 618 bis 907.
- ↑ „吉祥天“, 古寺散策 (Stand: 2014/02/15)
- ↑ Ray Land „吉祥天“, piicats index (Stand: 2014/02/15)
Quellen
- JAANUS - Japanese Architecture and Art Net Users System (Akademische HP/ Online-Enzyklopädie, Dr. Mary Neighbour Parent, seit 1982).
- A to Z Photo Dictionary of Japanese Culture and Art (Online-Enzyklopädie, Mark Schumacher, seit 1995).
- The Virtual Museum of Japanese Arts Übersichtsseite über verschiedene jap. Künste. Erstellt von Kodansha International Ltd. im Auftrag des jap. Außenministeriums.
- Religion in Japan - Ein Web-Handbuch (Bernhard Scheid, seit 2001).