Inari: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 6. Februar 2014, 12:35 Uhr
Themengruppe | Gottheiten (Götter, numinose Erscheinungen) |
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Name | Inari 稲荷 |
Sonstige Namen | "Rice-Paddy Kami" |
Rel. Zugehörigkeiten | Shinto u. Buddhismus |
Ikonographie | Wird als oft mit Füchsen in Verbindung gebracht; kann aber ebenso als Schlange/Drache dargestellt werden. |
Attribute, Begleiter | Reissack |
Funktion, Wirkkraft | Gottheit für Landwirtschaft u. Nahrung |
Die Gottheit Inari wird in Japan seit dem frühen 8. Jahrhundert verehrt und mehr als ein Drittel aller Shinto-Schreine in Japan sind Inari gewidmet. Kleinere Schreine ohne Priester in Häusern und Firmen, auf Wegen und bei kleinen Feldern findet man überall in Japan. Der Inari-Glaube ist in Städten wie am Land gleichermaßen verbreitet.
Inari wird gleichermaßen verehrt wie gefürchtet. Beschreibungen von Inari reichen von einer güten Fuchs-Gottheit bis hin zu einem furchterregenden Fuchs-kami, der Menschen frisst.
Allgemein
Der Inari-Kult beruht auf dem Glauben zu Inari 稲荷, welche eine Verbindung zu Essen und Landwirtschaft besitzt. Dieser Kult wurde in Japan sehr beliebt, da der Glaube mit den Gottheiten der Reisfelder ("rice-paddy kami") in Verbindung steht. Vor allem die Errichtung von Schreinen durch Bauern oder Stadtleuten trug zur Verbreitung des Kults bei. Je nach Region nimmt der Inari-Kult auch andere Bereiche ein. Beispielsweise glaubt man in gewerblich dominierten Gebieten, dass Inari eine Gottheit des Handels ist und in Fischergebieten eine Gottheit der Fischerei.
Der Inari-Glaube ist in Japan weit verbreitet und die geschätzte Zahl an Inari-Schreinen beträgt über 30,000, wobei die Zahl der kleinen und privaten Schreine deutlich höher ausfällt [1]. Es ist einer der populärsten Glauben in Japan. Der Inari-Glaube kann drei Fromen annehmen: Der Glaube, der mit dem Fushimi Inari Taisha in Kyoto verbunden ist, seine "Zweig-Schreine" (jap. bunsha 分社) und die vielen kleinen Inari-Schreine, die nichts mit dem Fushimi Inari Taisha zu tun haben.
Obwohl Inari primär eine shinoistische Gottheit ist, findet man Inari Schreine auf shiontoistischen Schrein- sowie buddhistischen Tempelanlagen gleichermaßen. Auch die Verherhung kann entweder durch einen Shinto-Priester oder durch einen buddhistischen Priester vollzogen werden [2] Inari wird vor allem bei buddhistischen Anlagen als als Beschützer (chinjugami) verehrt[3]
Geschichte
Die Beziechnung "Inari" taucht im 8. Jahrhundert auf im "Yamashiro fudoki", das die Gründung des Fushimi Inari Taisha beschreibt. Es heißt aber, dass der Inari-Glaube bereits einige Jahhunderte früher existierte, als die Gründung des Fushimi Inari Taisha 711.
Die Bezeichnung "Inari" selbst wurde vermutlich mit dem japanischen Terminus ine 稲 (Reispflanze) in Verbindung grbracht, was auch die enge Verbindung von Inari und Reisfeldern erklären würde. Inari wurde zuerst auf den Gipfeln der Bergen südöstlich von Kyoto vom Hata-Klan verehrt, wobei Inari heirbei nicht nur die Funktion einer Gottheit für Reis und Argrarwirtschaft erfüllte, sondern sie wurde auch gleichzeitig mit die Gräbern der Heiligtümer auf den Bergen assoziiert.
Es gibt zudem noch eine weitere seperate Erzählung von Inari, in der es heißt, dass Inari in einem anderen Leben zusammen mit dem Mönch Kūkai in Indien beisammen saß und den Predigten des Buddha zuhörte. 823 traf Kūkai dann auf einen sehr großen und muskulösen alten Mann, der beim Südtor des Tōji Tempels ankam und einen Reissack sowie einen Bogen aus Zedernholz mit sich führte, begleitet von zwei Frauen und zwei Kindern.
In der Heian Periode (794-1185) erlebte der Inai-Kult einen Aufschwung, da die Hauptstadt Japans nach Kyoto verlegt wurde.
Warum Füchse?
Es ist nicht ganz klar, wieso Inari entweder als Kami oder Boddhisattva verhert wird. Auch die Darstellungen von Inari können unterschiedlich ausfallen. Während vielen japanische Gottheiten ein Geschlecht zugewiesen wird, kann Inari entweder männlich oder weiblich, männlich und weiblich oder geschlechtslos dargstellt werden. Die bekanntesten Darstellungen sind jene als alter Mann mit einem Reissack, als junge Göttin der Landwirtschaft oder als androgyner Bodhisattva auf einem weißen Fuchs.
Trotz dieser Darstellungen, gibt es beim Inai-Glauben eine tiefe Verbindung zu Füchsen. Orte, wo Berggottheiten willkommen sind und Feste für diese Berggottheiten veranstaltet werden, werden "Fuchshügel" (jap. kitsunezuka狐塚) genannt und existieren in ganz Japan. Man sagt, dass die Berggottheiten herabgestiegen sind, um Reisfelder zu werden. Dabei ritten sie auf Pferden, die von Füchsen geführt wurden. Kami wie "Ukanomitama no ōkami", "Ukemochi no kami" und "Miketsugami" werden bei Inari-Schreinen verehrt. Die Laute uka, uke und ke, die man in den Namen der Gottheiten wiederfindet, haben Verbindungen zu Essen. Der Name "Miketsukami" (jap. miketsukami 御食津神) hat die Gleiche Lesung wie "die drei Fuchs-Kami" (jap. miketsukami 三狐神) im Japanischen. Daher gab es Assoziationen mit dem Inari-Glauben und Füchsen, woraus Fuchs-Kami entstanden sein sollen.
Inari kann zudem auch als Schlange oder Drache dargestellt werden.
Anmerkungen
- ↑ Würde man die kleineren Schreine zu den registrierten hinzuzählen, würde die Anzahl der Schreine vermutlich das 10- bis 100-fache betragen.
- ↑ Üblicherweise heißt es, dass es gefährlich sei, wenn man Kami und Buddha gleichzeitig verehrt, da der Buddhismus vorwiegend tote Seelen verhert. Dennoch werden in Japan Kami wie Buddha gleichermaßen verhert.
- ↑ Beim Herbstfest in Toyokawa Inari beispielsweise wird die buddhistische Form von Inari Dakiniten genannt. Beim Saijō Inari in Okmayama, einem Tempel der Nichiren-Sekte, liegt zwar die Verhehrung des Lotus-Sutra im Mittelpunkt, aber hierbei nimmt es die Form der Gottheit Saijō an. Beide buddhistische Inari nehmen hierbei die Gestalt Bodhisattva, der Reis mit sich trägt und auf einem weißen Fuchs reitet, an.
Quellen
- Inari shinkō (Stand: 2013/11/18). Aus: Encyclopedia of Shinto (Akademische HP/ Online-Enzyklopädie, Kokugakuin University, Tokyo).
- Smyers, Karen Ann
1999 The Fox and the Jewel, United States: University of Hawai'i Press.