Exzerpt:Kita 1998/Schlusswort: Unterschied zwischen den Versionen

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==Schlusswort==
 
==Schlusswort==
  
Um es kurz zu sagen, haben die sieben Glücksgötter ihren Ursprung in sorgloser Spielerei, und berufen sich in ihren Ideen auf die in der Muromachi-Zeit in Mode gekommenen Götter und Einsiedler sowie ähnliche Figuren auf Rollbildern; in Anlehnung an die sieben Weisen aus dem Bambuswald setzen sie sich aus sieben damals angebeteten Glücksgöttern zusammen, da dies auch zahlenmäßig mit den im Buddhismus sogenannten sieben Segen zusammenpasst.
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Wahrscheinlich sieht der Ursprung der Sieben Glücksgötter also folgendermaßen aus: Ihre Inspiration verdanken sie den in der Muromachi-Zeit in Mode gekommenen Rollbildern von Göttern, Einsiedlern und ähnlichen Figuren; in Imitation der Sieben Weisen aus dem Bambuswald werden sieben damals angebetete Glücksgötter kombiniert, und zahlenmäßig mit den sogenannten sieben Segnungen des Buddhismus  übereingestimmt; diese werden in  sorgloser Spielerei [dargestellt].
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Die in dieser Auswahl enthaltenen Glücksgötter waren in der Gegend um Kyōto und Osaka besonders beliebt; unter ihnen befinden sich  Daikoku und Ebisu, die schon zuvor als zwei Glücksgötter Seite an Seite gefeiert worden waren, sowie der  Bishamon von Kurama, der damals in der Tat ebenfalls ein beliebter Gegenstand von Gebeten um Glück darstellte.
Die in dieser Auswahl enthaltenen verschiedenen Glücksgötter waren damals alle am beliebtesten in der Gegend um Kyōto und Osaka und inkludierten auch Daikoku und Ebisu, die schon zuvor als zwei Glücksgötter Seite an Seite gefeiert worden waren, und Bishamon von Kurama, der damals tatsächlich Ziel eines höchst beliebten Gebets war.
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Darüber hinaus zählten zu den sieben Glücksgöttern noch Uzume no Mikoto, die Inkarnation der Komik; ferner Hōtei, welcher aufgrund des vorherrschenden exzentrischen Humors nach Art des Zen gern auf Rollbildern dargestellt wurde;  sowie der Fukurokuju-Stern in Gestalt eines Einsiedlers, der damals ebenfalls begeistert angenommen wurde und in zwei Gestalten,  Fukurokuju und Jurōjin, dargestellt wurde.
  
Darüber hinaus zählten zu den sieben Glücksgöttern noch Uzume no Mikoto, die Inkarnation der Komik, ganz im Stil der Zen-Priester, die damals den gewitzen Humor vorzogen, weiters der als Motiv äußerst beliebte Hōtei, und der auch heutzutage gern gesehene Einsiedlerhafte Fukurokuju, wobei Fukurokuju und Jurōjin in ihrer Zweifachdarstellung übernommen wurden.
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Dann verpackte man sie samt und sonders in Komik, woraus das Motiv der spielenden Glücksgötter entstand. Aber da die Benzaiten von Chikubushima damals ebenfalls eine beliebte Glücksgöttin war, wurde die ebenfalls weibliche Uzume no Mikoto durch sie ersetzt, und somit war die Entstehung der heutigen sieben Glücksgötter vollendet.
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Aus eine einstmaligen Mode entstand so ihre nachhaltige Beliebtheit.  
  
Dann verpackte man sie samt und sonders in Komik und so fand die Zeichnung des Glücksgötterspiels ihre Vollendung. Aber damit die heute beliebte Benzaiten von Chikubushima zu den Glücksgöttern zählen konnte, wurde die ebenfalls weibliche Uzume no Mikoto ersetzt, und somit ist die Entstehung der heutigen sieben Glücksgötter beendet.
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Doch hatte diese ihr Zentrum in der Gegend von Kyoto und Osaka.
 
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In die Tokugawa-Zeit gab es verschiedene Versuch, und Fukurokuju und Jurōjin zu verschmelzen und diese eine Gestalt mal mit Kichijōten, mal mit Shōjō und ähnlichen zu ergänzen, doch schließlich konnte sich diese Versuche nicht gegen die ursprüngliche Form durchsetzen.  
Wenn man sich ihre Bekanntheit in der Moderne ansieht, sind sie in hohem Maße in Mode gekommen. Eigentlich hatte diese jedoch ihr Zentrum in der Gegend Kyōto-Osaka gehabt.
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So bestehen die sieben Glücksgötter bis heute in unveränderter Form seit der Muromachizeit.
 
 
Dies zog sich weiter in die Tokugawa-Zeit, und die Verdoppelung von Fukurokuju und Jurōjin erlangte die Aufmerksamkeit der Gelehrten, und es gab Versuche diese eine Gestalt mal mit Kichijōten, mal mit Shōjō und ähnlichen zu ersetzen, doch schließlich konnte sich dieser Einfluss nicht auf die ursprüngliche Quelle ausweiten.  
 
 
 
So bestehen die sieben Glücksgötter bis heute in Ihrer unveränderten Form seit der Muromachizeit.
 
  
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Der Anschaulichkeit halber beschließe ich diesen Artikel mit der folgenden Übersicht:
  
 
== Entwicklung der sieben Glücksgötter ==
 
== Entwicklung der sieben Glücksgötter ==

Version vom 21. Januar 2014, 22:49 Uhr

Teilübersetzung von

Sadakichi Kita 1998
„Shichifukujin no seiritsu.“ In: Miyata Noboru (Hg.), Shichifukujin shinkō jiten. Tokyo: Ebisu Kōshō Shuppan 1998, S. 298–307. (Erschienen 1935. S.a. Exzerpt.)

Bearbeitung Brigitte Maresch

Schlusswort

Wahrscheinlich sieht der Ursprung der Sieben Glücksgötter also folgendermaßen aus: Ihre Inspiration verdanken sie den in der Muromachi-Zeit in Mode gekommenen Rollbildern von Göttern, Einsiedlern und ähnlichen Figuren; in Imitation der Sieben Weisen aus dem Bambuswald werden sieben damals angebetete Glücksgötter kombiniert, und zahlenmäßig mit den sogenannten sieben Segnungen des Buddhismus übereingestimmt; diese werden in sorgloser Spielerei [dargestellt]. Die in dieser Auswahl enthaltenen Glücksgötter waren in der Gegend um Kyōto und Osaka besonders beliebt; unter ihnen befinden sich Daikoku und Ebisu, die schon zuvor als zwei Glücksgötter Seite an Seite gefeiert worden waren, sowie der Bishamon von Kurama, der damals in der Tat ebenfalls ein beliebter Gegenstand von Gebeten um Glück darstellte. Darüber hinaus zählten zu den sieben Glücksgöttern noch Uzume no Mikoto, die Inkarnation der Komik; ferner Hōtei, welcher aufgrund des vorherrschenden exzentrischen Humors nach Art des Zen gern auf Rollbildern dargestellt wurde; sowie der Fukurokuju-Stern in Gestalt eines Einsiedlers, der damals ebenfalls begeistert angenommen wurde und in zwei Gestalten, Fukurokuju und Jurōjin, dargestellt wurde.

Dann verpackte man sie samt und sonders in Komik, woraus das Motiv der spielenden Glücksgötter entstand. Aber da die Benzaiten von Chikubushima damals ebenfalls eine beliebte Glücksgöttin war, wurde die ebenfalls weibliche Uzume no Mikoto durch sie ersetzt, und somit war die Entstehung der heutigen sieben Glücksgötter vollendet. Aus eine einstmaligen Mode entstand so ihre nachhaltige Beliebtheit.

Doch hatte diese ihr Zentrum in der Gegend von Kyoto und Osaka. In die Tokugawa-Zeit gab es verschiedene Versuch, und Fukurokuju und Jurōjin zu verschmelzen und diese eine Gestalt mal mit Kichijōten, mal mit Shōjō und ähnlichen zu ergänzen, doch schließlich konnte sich diese Versuche nicht gegen die ursprüngliche Form durchsetzen. So bestehen die sieben Glücksgötter bis heute in unveränderter Form seit der Muromachizeit.

Der Anschaulichkeit halber beschließe ich diesen Artikel mit der folgenden Übersicht:

Entwicklung der sieben Glücksgötter

Rollbild von Keishun Rollbild von Shūgetsu Kyōgen "Die sieben Glücksgötter" Nihon shichifukujin-den Gōrui setsuyōshū [1] Shichifukujin-kō
Ebisu 蛭子神 -- 恵美寿 蛭子神 恵比酒 恵比須
Daikoku-ten 大国主命 大黒 大黒 大黒天 大黒天 大黒天
Bishamon-ten 毘沙門天 -- 多聞天 多聞天 毘沙門天 毘沙門天
Benzai-ten 臼女命 -- 弁才天 弁才天 弁財天 大弁財天
Hotei 布袋和尚 布袋和尚 布袋和尚 布袋和尚 布袋和尚 布袋和尚
Fukurokuju / Jurōjin 福禄寿, 寿老人 福禄寿 福禄寿, 寿老人 南極老人 福禄寿 福禄寿, 寿老人
Sonstige 鍾馗, 唐子二人 吉祥天 猩々

Anmerkungen

  1. Wörterbuch aus der Muromachi-Zeit