Baku: Unterschied zwischen den Versionen

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Der baku 獏/ 貘 ist eine elefantenartige Kreatur, ein Fantasietier aus der chinesischen Mythologie, die auch den Namen Shirokina Kami trägt, welcher von einem chinesischen Schriftzeichen herrührt, das man in Häusern als Talisman gegen Seuchen aufhängte. Wenn man von ihm eine Zeichnung anfertigt, wird man vor dem Bösen beschützt. Schläft man auf seiner Haut, wird man nicht krank. Er hat einen langen Rüssel, einen haarigen Kopf und die zwei Stoßzähne eines Elefanten, die Augen eines Nashorns, ein stacheliges Rückgrat, den Schwanz einer Kuh oder eines Ochsen und die Pfoten eines Tigers. Roberts meint, er sei eine Gestalt mit dem Körper eines Pferdes, dem Kopf eines Löwen und den Füßen eines Tigers. Sein Fell hat jedenfalls eine gelb-schwarze Zeichnung. Außerdem soll er Kupfer und Eisen essen und in südlichen Bergtälern leben. Diese Chimäre gilt als mythologisches Tier, das sich von bösen Träumen ernährt, und wird mit den Worten 「獏、食らえ!」(Baku kurae!) „Verschlinge, oh Baku! / Komm baku und iss meinen Traum!“ angerufen. Es heißt in einer alten Geschichte von einem baku, dass jener sprechen konnte. Außerdem scheint er mit dem chinesischen Leoparden  (貘 chin. mo bzw. 猛豹 chin. mengbao) in Verbindung zu stehen, der in alten illustrierten chinesischen Texten wie dem Shanhaijing (Guideways through Mountains and Seas) in Zusammenhang mit südlichen Bergen erwähnt wird. Deren früheste erhaltene Blockdrucke des Künstlers Jiang Yinghao stammen aus dem Jahre 1597, also der späten Ming-Dynastie. Eine wichtige Quelle, in welcher der baku ebenfalls vorkommt, ist auch das Sankai Ibutsu 山海異物 (Mythical Creatures of the Mountains and Seas), ein japanischer Text aus dem 17. Jahrhundert.
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Das Fabelwesen ist wohl vom Aussehen eines Tapirs inspiriert und wird daher mit ihm oft gleichgesetzt. Der echte Tapir (Gattung der Tapiridae) lebt in Südamerika, Mittelamerika und Südostasien an Flussufern von dichten Wäldern. Seine bevorzugte Nahrung sind Früchte und er ist gut im Schwimmen. Der amerikanische baku hat am ganzen Körper eine dunkle Färbung, in Malaysien gibt es jedoch einen Tapir, der halb grauweiß und halb dunkel ist (Tapirus indicus).
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Es ist nicht geklärt, was zuerst entstand: die Legende oder das Tier. Auch die Gestalt kirin kann gleichzeitig die japanische Giraffe bedeuten oder sich auch auf ein mythisches chinesisches Monster beziehen. Sie sind ähnlich in ihrer Gestalt und miteinander verbunden, aber die Ähnlichkeit könnte auch ein reiner Zufall sein. Der asiatische Tapir in China habe vielleicht zu einer Zeit existiert, aber sei dann ausgestorben, so eine Hypothese, denn die Menschen hätten ihn für das Fell gejagt, das auch als Talisman gegen Krankheit und böse Geister diene, und als er nicht mehr existierte, Bilder verwendet. In der Tang-Dynastie (618-907) waren Stellschirme mit baku-Dekor sehr beliebt. In einem Werk namens Torokuten aus der Tang-Zeit isst ein heiliges Tier namens bakuki Träume und es ist auch wahrscheinlich, dass beide zu einer Legende verschmolzen sind. In der Muromachi-Zeit (1337-1573) etablierte sich der Brauch, dass man an seinem Sterbebett ein Bild des baku gegen die bösen Geister in Händen hält.
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Bald wurde der baku jedenfalls mit dem ersten Traum im Jahr assoziiert, den er günstig und glücksverheißend  stimmen soll. Hat man einen wohlwollenden Traum, so hat man auch das ganze Jahr über Glück, hat man jedoch zu diesem Zeitpunkt einen schlechten Traum, sollte man baku zur Sicherheit anrufen. Es gibt auch den Brauch, ein liedähnliches Palindrom zu rezitieren. Kindern wird aufgetragen, den Vers vor dem Schlafengehen dreimal hintereinander aufzusagen. Aber es gibt auch eine dunklere Seite des baku: denn ein zu hungriger baku wäre nicht mit einem einzelnen Traum zufrieden und könnte alle  Hoffnungen und Ambitionen wegsaugen und den Träumenden leer zurücklassen, einfach alle Träume von Hoffnung und Zukunft fressen.
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Schließlich findet man auch Bilder von ihm neben Löwen unter dem Dachvorsprung von japanischen Tempeln und Schreinen, um die bösen Geister abzuwehren. Baku Effigies waren schon populär zur Edo-Zeit (1603-1868). Gemeinsam mit dem Schatzschiff, den sieben Glücksgöttern, Kranichen und Schildkröten ist er auf solchen beliebten Bildern zu finden. Auch heute gibt es in Japan nach wie vor Polster in der Form eines baku oder mit dem Kanji baku beschriebene Kissen, baku-Spielzeug und andere Talismane. Außerdem taucht er in Cartoons auf, in Computer-Spielen und in Comic-Büchern.
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Version vom 17. Dezember 2013, 21:42 Uhr


Seiten-Infobox
Themengruppe Gottheiten (Götter, numinose Erscheinungen)
Name Baku, Shirokina Kami 獏 貘 („Tapir bzw. tapirähnliche Chimäre“)
Religiöse Titel Fantasietier aus der chinesischen Mythologie
Sonstige Namen chin. 獏 mo bzw. chin. mengbao 猛豹 (chinesischer Leopard)
Herkunft Indien, China
Ikonographie Elefantenrüssel, haariger Kopf,Elefantenstoßzähne, Nashornaugen, stacheliges Rückgrat, Ochsenschwanz, Tigerpfoten, gelb-schwarzes Fell
Funktion, Wirkkraft Traumfresser, Talisman gegen Krankheiten, gegen das Böse und schlechte Träume


Bilder


Der Baku

Der baku 獏/ 貘 ist eine elefantenartige Kreatur, ein Fantasietier aus der chinesischen Mythologie, die auch den Namen Shirokina Kami trägt, welcher von einem chinesischen Schriftzeichen herrührt, das man in Häusern als Talisman gegen Seuchen aufhängte. Wenn man von ihm eine Zeichnung anfertigt, wird man vor dem Bösen beschützt. Schläft man auf seiner Haut, wird man nicht krank. Er hat einen langen Rüssel, einen haarigen Kopf und die zwei Stoßzähne eines Elefanten, die Augen eines Nashorns, ein stacheliges Rückgrat, den Schwanz einer Kuh oder eines Ochsen und die Pfoten eines Tigers. Roberts meint, er sei eine Gestalt mit dem Körper eines Pferdes, dem Kopf eines Löwen und den Füßen eines Tigers. Sein Fell hat jedenfalls eine gelb-schwarze Zeichnung. Außerdem soll er Kupfer und Eisen essen und in südlichen Bergtälern leben. Diese Chimäre gilt als mythologisches Tier, das sich von bösen Träumen ernährt, und wird mit den Worten 「獏、食らえ!」(Baku kurae!) „Verschlinge, oh Baku! / Komm baku und iss meinen Traum!“ angerufen. Es heißt in einer alten Geschichte von einem baku, dass jener sprechen konnte. Außerdem scheint er mit dem chinesischen Leoparden (貘 chin. mo bzw. 猛豹 chin. mengbao) in Verbindung zu stehen, der in alten illustrierten chinesischen Texten wie dem Shanhaijing (Guideways through Mountains and Seas) in Zusammenhang mit südlichen Bergen erwähnt wird. Deren früheste erhaltene Blockdrucke des Künstlers Jiang Yinghao stammen aus dem Jahre 1597, also der späten Ming-Dynastie. Eine wichtige Quelle, in welcher der baku ebenfalls vorkommt, ist auch das Sankai Ibutsu 山海異物 (Mythical Creatures of the Mountains and Seas), ein japanischer Text aus dem 17. Jahrhundert.


Das Fabelwesen ist wohl vom Aussehen eines Tapirs inspiriert und wird daher mit ihm oft gleichgesetzt. Der echte Tapir (Gattung der Tapiridae) lebt in Südamerika, Mittelamerika und Südostasien an Flussufern von dichten Wäldern. Seine bevorzugte Nahrung sind Früchte und er ist gut im Schwimmen. Der amerikanische baku hat am ganzen Körper eine dunkle Färbung, in Malaysien gibt es jedoch einen Tapir, der halb grauweiß und halb dunkel ist (Tapirus indicus).


Es ist nicht geklärt, was zuerst entstand: die Legende oder das Tier. Auch die Gestalt kirin kann gleichzeitig die japanische Giraffe bedeuten oder sich auch auf ein mythisches chinesisches Monster beziehen. Sie sind ähnlich in ihrer Gestalt und miteinander verbunden, aber die Ähnlichkeit könnte auch ein reiner Zufall sein. Der asiatische Tapir in China habe vielleicht zu einer Zeit existiert, aber sei dann ausgestorben, so eine Hypothese, denn die Menschen hätten ihn für das Fell gejagt, das auch als Talisman gegen Krankheit und böse Geister diene, und als er nicht mehr existierte, Bilder verwendet. In der Tang-Dynastie (618-907) waren Stellschirme mit baku-Dekor sehr beliebt. In einem Werk namens Torokuten aus der Tang-Zeit isst ein heiliges Tier namens bakuki Träume und es ist auch wahrscheinlich, dass beide zu einer Legende verschmolzen sind. In der Muromachi-Zeit (1337-1573) etablierte sich der Brauch, dass man an seinem Sterbebett ein Bild des baku gegen die bösen Geister in Händen hält.


Bald wurde der baku jedenfalls mit dem ersten Traum im Jahr assoziiert, den er günstig und glücksverheißend stimmen soll. Hat man einen wohlwollenden Traum, so hat man auch das ganze Jahr über Glück, hat man jedoch zu diesem Zeitpunkt einen schlechten Traum, sollte man baku zur Sicherheit anrufen. Es gibt auch den Brauch, ein liedähnliches Palindrom zu rezitieren. Kindern wird aufgetragen, den Vers vor dem Schlafengehen dreimal hintereinander aufzusagen. Aber es gibt auch eine dunklere Seite des baku: denn ein zu hungriger baku wäre nicht mit einem einzelnen Traum zufrieden und könnte alle Hoffnungen und Ambitionen wegsaugen und den Träumenden leer zurücklassen, einfach alle Träume von Hoffnung und Zukunft fressen.


Schließlich findet man auch Bilder von ihm neben Löwen unter dem Dachvorsprung von japanischen Tempeln und Schreinen, um die bösen Geister abzuwehren. Baku Effigies waren schon populär zur Edo-Zeit (1603-1868). Gemeinsam mit dem Schatzschiff, den sieben Glücksgöttern, Kranichen und Schildkröten ist er auf solchen beliebten Bildern zu finden. Auch heute gibt es in Japan nach wie vor Polster in der Form eines baku oder mit dem Kanji baku beschriebene Kissen, baku-Spielzeug und andere Talismane. Außerdem taucht er in Cartoons auf, in Computer-Spielen und in Comic-Büchern.



in Arbeit Yuurei (Diskussion)

Beschreibung

Der baku (獏, 貘) ist eine Art Geist (Biest? Recherche!!) das sowohl Kupfer und Eisen, als auch böse Träume frisst. Daher findet man das Kanji 獏 in manchen Darstellungen auch auf dem Segel des Schatzschiffes der sieben Glücksgötter wieder.

Baku Kōzenji/Tōkyō


Sind in sowohl in buddhistischen Tempel als auch shintoistischen Schreinen als Figuren eingearbeitet.