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Julia Bretterklieber, vorläufige Übersetzung, S.30<br />
 
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Ich denke, Sie kennen die Puppen namens „Kanō-Fukusuke“ 叶福助, die einen Kamishimo tragen. Vor langer Zeit wurde uns diese Gestalt unter anderem auch durch Fernsehwerbungen ziemlich vertraut. Laut Aufzeichnungen soll diese Fukusuke-Puppe schon in der Kansei-Zeit (1789-1801) auf den Markt gebracht worden und circa ab dem Frühling des ersten Jahres (1804) der Bunka-Zeit in Edo sehr in Mode gewesen sein.  
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Ich denke, Sie kennen die Puppen namens „Kanō-Fukusuke“ 叶福助, die einen Kamishimo<ref>Ein traditionelles Outfit, das während der Edo-Zeit von den Samurai und Leuten am Hof getragen wurde. Es besteht aus einem formellen Kimono, einem Hakama und einer ärmellosen Jacke, bei der die Schultern betont werden (''kataginu''). [http://en.wikipedia.org/wiki/Kamishimo#Kamishimo.2C_kataginu.2C_and_naga-bakama](Stand: 2013/11/24)</ref>  tragen. Vor langer Zeit wurde uns diese Gestalt unter anderem auch durch Fernsehwerbungen ziemlich vertraut. Laut Aufzeichnungen soll diese Fukusuke-Puppe schon in der Kansei-Zeit (1789-1801) auf den Markt gebracht worden und circa ab dem Frühling des ersten Jahres (1804) der Bunka-Zeit in Edo sehr in Mode gewesen sein.  
  
 
Also, der bei den [[Sieben Glücksgötter|Glücksgöttern]] befindliche Fukusuke hatte ein reales Vorbild.
 
Also, der bei den [[Sieben Glücksgötter|Glücksgöttern]] befindliche Fukusuke hatte ein reales Vorbild.

Version vom 24. November 2013, 10:30 Uhr

Die Glücksgötter

Übersetzung S.28-29 Lisa-Maria Maierhofer

Man sagt, wenn man depressiv wird, dann wendet man sich den „Sieben Glücksgöttern“ zu. Außerdem wird gesagt, dass diese beliebten „Sieben Glücksgötter“ die Eigenschaft besitzen ohne einen konkreten Grund oder konkrete Einzelheiten ganz plötzlich aufzutauchen. Erst kürzlich gibt es im Raum Kansai einen Glücksgott namens "Birikensan" (Billiken), der auf einmal bei den Leuten beliebt wurde und sogar verfilmt wurde.

Billikens Ursprung liegt bei einer amerikanischen Bildhauerin[1], welche die komische Gestalt des Glücksgottes, der ihr im Traum erschienen ist, in Stein gemeißelt hat. Man sagt, wenn man seine Füße streichelt, erfüllt sich ein Wunsch.

Im Jahr Meiji 41 [2] solle er zum ersten Mal in einem Kunstmuseum in Chicago ausgestellt worden sein und bereits im Jahr Meiji 43 [3] wurde er in Tōkyo ausgestellt. Nach dem Beginn der Shōwa-Zeit (1926-1989) wurde er im Raum Kantō und Kansai beliebt und zu Anfang der Taisho-Zeit (1912-1926) wurde eine Billiken Statue für westliche Restaurants in Kōbe und Motomachi mit einem Reissack (jap. komedawara 米俵) [4] sitzend, in der rechten Hand einen Wunschhammer (jap. uchide no kozuchi 打ち出の小槌)[5] haltend (genau wie Daikoku) angefertigt, um Kunden anzulocken. Aber aufgrund seiner großen Beliebtheit herrschte Gedränge und es gab sogar Vorfälle, wo Kunden nicht in das Geschäft hineingehen konnten.

Darüber hinaus wurde diese Billiken Statue vom Besitzer des Restaurants zum Matsuo-Inari Schrein[6] gebracht und wird jetzt noch zusammen mit Inari wie eine Gottheit verehrt. Nun, zwar haben wir jetzt die näheren Umstände [zu Billiken] erläutert, aber warum er in letzter Zeit eine solche Aufmerksamkeit erregt, ist nicht klar. Irgendwie kam es dazu, dass er plötzlich von diesem nichtigen Gerücht ausgehend die Aufmerksamkeit der Leute auf sich zog und ehe man sich versah, hatte sich daraus ein Trend entwickelt. Eine solch seltsame Eigenschaft scheint allen „sieben Glücksgöttern“ immanent zu sein.

Der Fukusuke-Glaube

Julia Bretterklieber, vorläufige Übersetzung, S.30

Ich denke, Sie kennen die Puppen namens „Kanō-Fukusuke“ 叶福助, die einen Kamishimo[7] tragen. Vor langer Zeit wurde uns diese Gestalt unter anderem auch durch Fernsehwerbungen ziemlich vertraut. Laut Aufzeichnungen soll diese Fukusuke-Puppe schon in der Kansei-Zeit (1789-1801) auf den Markt gebracht worden und circa ab dem Frühling des ersten Jahres (1804) der Bunka-Zeit in Edo sehr in Mode gewesen sein.

Also, der bei den Glücksgöttern befindliche Fukusuke hatte ein reales Vorbild.

Es gibt verschiedene Erzählungen, unter anderem, dass es ein Junge der Edo-Samurai ist, der zum Hausherr die Treue außergewöhnlich ausgeschöpft hat oder, dass es ein Sohn vom allgemeinen Volk von Ōsaka ist, der sich bei einer Ausstellungsbude in Ryōgoku beim ersten Anblick in den Vasall des Shoguns verliebt hat und eine Familie aufbauen konnte. Dadurch ist es nicht deutlich, aber laut dem „Gaidan bunbun shūyō“ 街談文々集要 ist diese Geschichte später vollendet worden und es wird gesagt, dass das echte Vorbild der Hausherr eines Bordells von Shinyoshiwara war.

Murata Ichibe 村田市兵衛 vom Bordell Daimojiya 大文字屋 ist derjenige, der das Daimojiya von einem Geschäft am Flussufer, welches Essen auf Bestellung ausliefert, in einer Generation zu einem großen Geschäft gemacht hat. Durch den berühmten Geiz eines Vorfahren, der im Sommer in großen Mengen billigen Kürbis eingekauft und bis zum Herbst jeden Tag gegessen hat, und weiters durch die Tatsache, dass Ichibe selbst einen schrecklich großen Kopf hatte, soll ihm jedoch der Spitzname Kürbis gegeben worden sein. Aber Ichibe ist über diese Nachrede überhaupt nicht zornig gewesen und war unter dem Namen „Kürbis-Motonari“ (jap.kabocha no motonari 加保茶元成) in der Welt der Kyōka[8] sehr aktiv. Diese Gestalt abzeichnende Bilder kamen auf den Markt und er war ein berühmter Mensch, mit dessen Nachrede verhöhnende Lieder gemacht wurden.


Fußnoten

  1. Florence Pretz, Kunstlehrerin und Illustratorin s.[1] (Stand: 2013/11/20)
  2. 1908
  3. 1910
  4. Reissäcke in Form von runden Säulen. Sie gelten oft als Glückssymbole [2](Stand: 2013/11/20)
  5. Legendärer japansicher Hammer, der beim Schwingen einen Wunsch erfüllt. Urpsünglich war er im Besitz eines Dämons. Heute wird der Wunschhammer oft mit Daikoku assoziiert[3] (Stand: 2013/11/20)
  6. Wird auch Billiken-Matsuo Inari Schrein (jap. biriken matsuo inari jinja ビリケン松尾稲荷神社) genannt. Zwar stehen Inari-Schreine oft in Verbindung mit Nahrung oder Argrarwirtschaft, aber dieser Schrein steht in Verbindung mit Ehe(schließungen). Man kann dort auch Totenmessen unter dem Glücksgott Billiken abhalten lassen. [4](Stand: 2013/11/20)
  7. Ein traditionelles Outfit, das während der Edo-Zeit von den Samurai und Leuten am Hof getragen wurde. Es besteht aus einem formellen Kimono, einem Hakama und einer ärmellosen Jacke, bei der die Schultern betont werden (kataginu). [5](Stand: 2013/11/24)
  8. Eine ironische, satirische Form des Waka, besonders beliebt bei intellektuellen Leuten in großen Städten wie Tokyō oder Ōsaka. [6] (Stand: 2013/11/24)