Harima no kuni, Bezirke: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 17. Oktober 2012, 13:37 Uhr

Die alte Provinz Harima setzt sich laut Harima fudoki aus folgenden Bezirken zusammen:

Bezirk Kako

Ausschnitt vom Bezirk Kako

Traditionelle Bedeutung: Rehe (jap. kako)

Ahetsu war ein wichtiger Hafen in dieser Region; heute unter den Einheimischen bekannt als Ahe-mura in Kakogun. Auch das heutige Kakogawa liegt in diesem Bezirk.

Topografie

Weiche Hügellandschaft mit weitläufigen Reisfeldern boten den idealen Lebensraum für Wildtiere wie Rehe, Hasen, etc. Aufgrund der Küstennähe war es hier sehr windig und laut und Lebensraum für Wasservögel wie Möwen. Der Fluss Inami spielte eine große Rolle als Lebensraum für den Ayu-Fisch, welcher als Tribut der Provinz Harima an den Kaiserhof diente. Jedoch änderte sich das, als auf dem Weg zur Beerdigung die Leiche der Prinzessin Wake durch einen Sturm in den Fluss viel. Ihr Körper wurde nie gefunden und Prinz Ohotarashi weigerte sich jemals wieder einen Fisch aus diesem Fluss zu essen und so konnte dieser nicht mehr als Tribut verwendet werden.

Politik

Prinz Ohotarashi (der spätere Kaiser Keiko) (möglich wäre allerdings auch Prinz Homuda; die Stelle des Textes, die Auskunft über das Subjekt der Geschichte gab, ist leider nicht erhalten geblieben) heiratete die zuerst vor ihm flüchtende Prinzessin Wake Iratsumi aus Inami (Nachbarprovinz von Kako). Sein Begleiter war Okinaga, auch Ishiji genannt, von dem es hieß, er sei der Vorfahre der Yama no atai-Familie im Landkreis Kamo gewesen. Diese Familie wird in Nara-zeitlichen Dokumenten um 734 noch einmal erwähnt, schien also laut Akio eine wichtige Familie gewesen zu sein. Vor ihrer Flucht hielt sich die Prinzessin in Kako auf. Ohotarashi fand sie auf der Insel Nabitsuma und sie heirateten. Okinaga erhielt den neuen Titel Ohonaka no Ishiji (Ishiji der große Vermittler).Die Heirat wurde in einer neugebauten Festung abgehalten und Ohonaka no Ishiji erhielt Hisura , eine Edle aus Izumo, zur Frau.

Diese Legende könnte ein Indikator für eine gewaltsame Eroberung von Kako sein. Stellt man sich den Prinzen als Repräsentanten des Yamato-Hofes und seinen hilfreichen Begleiter als einen seiner Generäle vor, so gewinnen Aspekte wie das Errichten einer Festung anlässlich der Heirat ganz neue Dimensionen.


Bezirk Inami

Ausschnitt vom Bezirk Inami

Benannt nach dem ruhigen Wellengang in dieser Gegend. Der kleinste Bezirk, mit dazugehöriger Insel Nabizuma im Süden. Der Saka Yama (Weinberg) war bekannt für fruchtbaren Boden, Weinreben und Pilze.

Politik

Im Dorf Yake stand einst eine Brücke, von der es hieß, sie hätte in früheren Zeiten bis zum Himmel gereicht und wäre oft benutzt worden. Daher wurde die Brücke Yaso Hashi ( die von der Menge überquerte Brücke) genannt. Laut Akio symbolisiert diese Geschichte wohl die Vermischung zweier unterschiedlicher Volksgruppen in dieser Gegend.

Bezirk Shikama

Ausschnitt vom Bezirk Shikama

Benannt nach den Lauten eines Rehs (deer-crying land).

Topografie

Wichtige Hügelkette mit 14 Bergen: Kamiyama (göttlicher Berg): Funawoka (Schiff-Berg), Namiwoka (Wellen-Berg), Kotokamiwoka (Zither-Gott-Berg), Hakowoka (Kisten-Berg), Kushigewoka (Sarg-Berg), Mikatawoka (Futterschwingen-Berg), Mikawoka (Reben-Berg), Inamurewoka (Reis-Berg), Kabutowoka (Helm-Berg), Ikariwoka (Anker-Berg), Fujiwoka (Glyzinien-Seil-Berg), Shikawoka (Reh-Berg), Inuwoka (Hunde-Berg) und Himejiwoka (Seidenraupen-Berg) >

Shikama war eine bekannte Region für Wildreis-Anbau (Makomo) und Sandstein-Abbau. Während der Regentschaft von Prinz Homuda wurde eine Straße entlang des Ohokaha (Großer Fluss) erbaut, welcher die Grenze zwischen den Bezirken Shikama und Kamusaki beschreibt. Der Sandstein dafür kam aus Tohori (heute noch Abbaugebiet).

Politik

Das Dorf Nagaunegaha wurde nach dem Dorf Nagaune im Landkreis Kamo benannt. Die Einwohner von Nagaune hatten die Angewohnheit, in dieser Gegend Wildreis zu pflücken. Die ortsansässigen Gefolgsleute von Ishitsukuri no Muraji ergriffen drastische Maßnahmen und töteten die „Wilderer“ und warfen ihre Leichen in den nächsten Fluß. Dieser soll nach dem Heimatdorf der Ermordeten Nagaune benannt worden sein.

Bezirk Ihibo

Ausschnitt vom Bezirk Ihibo bzw. Ibo

Bedeutung: Reis Körner/Getreide. Die Stadt Ohochi (heutiges Himeji City) befindet sich in diesem Bezirk.

Topografie

Affen, Wildgänse, Rinder, Pferde, Rehe und Eber leben hier. Ihibo war auch sehr pflanzenreich. Es gab unter anderem Kastanienbäume, Disteln (awi), Wildgras, Eichenbäume, Spindelbäume, Pasaniabäume, Bambus und Pfeilwurz. Außerdem wuchs hier die wokera-Pflanze, eine für medizinische Zwecke verwendete Pflanze, welche auch als Tribut an den Kaiserhof diente.

Viele Reiswein Felder (Sakawino) und Sake-Brauereien waren in diesem Bezirk anzufinden. Aber auch Salz war hier in großen Mengen vorhanden, wie am Shiho Woka (Salz-Berg): der Berg ist nur 10 Meilen vom Meer entfernt, weshalb hier Salzwasserquellen hervortraten. Der einzige genannte Strand im Harima-fudoki, der Ofu no ura (weißer Muschel Strand), wo in alten Zeiten weiße Muscheln gewonnen wurden, befindet sich hier. Am Koto Saka (Zither-Pass) wurde Kupfer abgebaut. Die Poststraße verläuft direkt über diesen Pass. Der Kampf zweier Götter um den Flusslauf des Minashi Gaha im Bezirk Ihibo stellt wie so vieles im Harima-Fudoki ein Kampf zwischen alt und neu dar, bei dem die Gewinner diejenigen Farmer waren (im Fudoki als Götter dargestellt), welche die Fähigkeit zur Erbauung von unterirdischen Bewässerungssystemen entwickelten und somit das Land für sich beanspruchten.

Politik

Das Dorf Kami Woka (Götterhügel) verdankte seinen Namen dem Wirken des großen Gottes Abo aus Izumo. Abo hörte, dass in Yamato die drei Hügel Unebi, Kago und Miminashi um die Herrschaft kämpften und machte sich auf den Weg nach Yamato, um einzugreifen. Als er durch diese Gegend zog, kam ihm zu Ohren, dass der Kampf der 3 Hügel bereits beigelegt war und damit der Grund seiner Reise hinfällig geworden war. Er beschloß, sich hier niederzulassen und ließ sein Boot kentern. Der Hügel, auf dem die Siedlung errichtet war, soll wie ein Bootsrumpf ausgesehen haben.

Eine ähnliche Legende wurde auch in Yamato überliefert. In dieser Legende allerdings wetteifern zwei männliche Hügel um die Gunst des dritten, weiblichen Hügels. Laut japanischen Historikern dürften diese drei Hügel ein Chiffre für die Kronprinzen Naka no Oe und Ohoama (die späteren Kaiser Tenji und Tenmu) gewesen sein, die eine Dreiecksbeziehung mit Prinzessin Nukata unterhielten. Sogar der Jinshin-Krieg um die Nachfolge von Tenshi könnte möglicherweise auf verletzte Gefühle der beiden Prinzen zurückgehen.

Bezirk Sayo

Ausschnitt vom Bezirk Sayo

Benannt nach der Saison des Reisanbaus. Das Orakel Reisfeld Sayo no Machida ist noch heute in diesem Bezirk vorzufinden. In den 12 Tälern um den Kaniha Yama (Reh-Garten-Berg) wurde Eisen abgebaut. Inu aus der Wakabe-Familie entdeckte das Eisen dort. Der Enkel von Inu präsentierte später das Eisen dem damaligen Kaiser Kotoku, welcher von dem Palast Toyosaki in Naniha aus regierte. Die Region Naniha war bekannt für gute Hufschmiede aus Korea. Unter Kaiser Kotokus Regentschaft ging die Vormachtstellung der Eisenindustrie von der Wakabe Familie an die Zentralregierung über.

Topografie

Hier wachsen hauptsächlich Eichenbäume, Japanische Goldfadenbäume (wachsen nur in feuchten und schattigen Gebieten), Ginseng, Disteln, die wokera-Pflanze, wilder Ingwer, Pflaumenbäume, Kalkstein und die udo-Pflanze (verwendet für medizinische Zwecke und als Tribut an den Kaiserhof). Auch Salzwasserquellen treten hier in Verbindung mit Salzsümpfen hervor.

Politik

Auf dem Hügel Kanakura (Eisensattel) soll die große Göttin Sayo selbst Eisensättel produziert haben. Die Einwohner des Dorfes Kuhahara in Ihibo versuchten, hier Sättel zu stehlen, aber wurden dabei ertappt. Daher wurde der nahegelegene Fluß Kurami (Sattelenthüllung) genannt. Interessanterweise galten die Mitglieder der Familie Soga seit langem als prominente Sattelmacher und beanspruchten deren Vorsitz. Möglicherweise hatten sie einen gewissen Einfluß in dieser Region.

Bezirk Shisaha

Ausschnitt vom Bezirk Shisaha bzw. Shisama

Dieser Bezirk wurde nach der Begegnung des Großen Gottes von Iwa mit einem großen Reh, welches Laute von sich gab benannt. Während der Regierungszeit von Kaiser Kotoku (r.645-654) wurde Ihibo geteilt und es entstand der Landkreis Shisaha.

Topografie

Reiches Vorkommen an Kastanienbäume, Eichenbäume, Zypressen, Japanische Goldfäden-bäume, Spindelbäume, Huflattich und Weinreben. Neben normalem Wild kamen hier auch erstmals Rinder, Wölfe und Bären vor. Shisaha war bekannt für seinen Eisenabbau, sowie für das Dorf Shiho, welches sich ca. 15 Meilen vom Meer entfernt befand und daher von Salzwasservorkommen berichtet wurde. Außerdem befand sich ein großes Sumpfland im Ausmaß von 670 m² in der Nähe des Dorfes Shikusa. Das Wildgras aus diesem Gebiet wurde zur Herstellung von Hütten verwendet. Das Dorf ist heute noch unter dem Namen Chigusa-mura bekannt.

Politik

Ame no Hihoko (Der Prinz der leuchtenden Hellebarde) und Ashihara no Shikowo (Der hässliche Mann aus dem Schilfgras) kämpften an vielen Orten in diesem Landkreis. Von Ame no Hihiko hieß es, er wäre vom Festland über das Meer gekommen. Sein Name scheint ein Indikator dafür zu sein, dass seine Anhänger schon in der Lage waren , Eisen zu schmieden. Ashihara no Shikowo wird als Gott von Izumo bezeichnet und im Nihongi mit Ohokuninushi gleichgesetzt. Sein wenig schmeichelhafter Name deutet darauf hin, dass er die Auseinandersetzung verlor. Ame no Hihiko symbolisiert also Neusiedler vom Festland, die mit Hilfe überlegener Technik die alten Bewohner des Landes verdrängen.

Bezirk Kamusaki

Ausschnitt vom Bezirk Kamusaki

Kamusaki bedeutet Gebiet des Gottes und wurde nach dem Berg Kamusaki, wo Prinz Take Ihashiki, Sohn des Großen Gottes Iwa, residierte. Kamusaki ist bekannt für sein Tonvorkommen aus dem Dorf Haniwoka (Ton-Hügel), welches zur Herstellung von guter Keramik verwendet wurde. Außerdem wurde Sandstein abgebaut.

Topografie

Hauptsächlich wachsen hier Ulmenbäume, Zypressen, alle Arten von Sträuchern und Büschen sowie sehr hohes Gras. Tiere wie wilde Eber und Rehe waren hier heimisch. Der höchste Berg dieses Bezirkes war der Takano. Bekannt für seine Pagoden- und Katsurabäume.

Politik

Erneut werden Ame no Hihoko und seine Anhänger erwähnt. Die Ebene Yachigusano (Feld der achttausend Speere) ist nach ihnen benannt. An der selben Stelle wird darauf hingewiesen, dass in dieser Gegend viele Festungen standen, wobei für Festung das Wort Kimure verwendet wird, welches koreanischen Ursprungs ist.

Bezirk Taka

Ausschnitt vom Bezirk Taka

Der Bezirk verdankt seinem Namen einem Riesen, welcher nur gebückt durch die Präfektur Harima wandern konnte, bis er zu dem Bezirk Taka kam. Dort war es ihm möglich endlich aufrecht zugehen, da er Himmel höher war als in anderen Regionen.

Topografie

Zur Flora und Fauna von Taka gehören Nadelbäume wie der Pinienbaum und Wildtiere wie der Eber. Die Region ist auch bekannt für die gute Qualität und Reichhaltigkeit seines Trinkwasservorkommens. Außerdem befindet sich in Taka der Pass Mika Saka (Verschluss-Pass), welcher die Grenze zwischen den Provinzen Harima und Taniha markiert.

Politik

Das Dorf Tsutaki (eine Abkürzung von tsutanaki = ungeschickt) wurde nach einem Ausspruch des Gottes Sanuki benannt. Sanuki warb um die Hand der Stammesführerin Hikami Tome. Obwohl sie ihn mehrmals abwies, bedrängte er sie weiter, bis sie den Prinzen Take Iha und seine Truppen anheuerte, welche Sanuki besiegten. Nach dem er zurück ihn seine Heimat flüchten musste, klagte Sanuki: „Oh, wie ungeschickt bin ich doch!“ . Diese Geschichte könnte möglicherweise den erfolglosen Versuch eines Stammes, eine Allianz zu bilden, darstellen.

Bezirk Kamo

Ausschnitt vom Bezirk Kamo

Wurde nach den vielen Wildenten in diesem Gebiet benannt. Kamo wurde später geteilt in Kami-Kamo (oberes Kamo) und Shimo-Kamo (unteres Kamo). Die Sake-Brauerei ist hier sehr verbreitet. Das Dorf Hotsumi, früher bekannt unter dem Namen Shihono (Salz-Feld), aufgrund seines Salzwasservorkommens. Später erst wurde es umbenannt, da die Hotsumi Familie in diesem Dorf lebt.

Topografie

Verbreitetes Vorkommen an Geflügel und Wild wie Eber und Enten. Aber auch hier wieder viele verschiedene Arten von Pflanzen und Bäumen, wie Eichen, schwarze chinesische Pinien und Zypressen. Es wird als sehr schönes, verstecktes Land mit gutem Nährboden beschrieben. Wie im Bezirk Shisaha gab es auch hier ein kleines Sumpfgebiet, in denen Silberkarpfen lebten, von denen man sagte, sie hätten keine Eingeweide.

Politik

Das Dorf Kusaye (stinkender Ort) in der Nähe des Fluß Kurohaka (schwarzer Fluß) wurde zum Schauplatz der Exekution vieler Stammeshäuptlinge, die durch ihre ständigen Kämpfe den Unwillen von Prinz Homuda no wake erregt hatten. Aufgrund der Vielzahl der Hinrichtungen soll ein ständiger Leichengeruch entstanden sein.

Bezirk Minagi

Ausschnitt vom Bezirk Minagi

Wird abgeleitet von den Worten des Prinzen Izahowake, später bekannt als Kaiser Richu, welcher meinte: „How beautiful are the waters of this land.“ Daher der Name Minagi, abgeleitet von minagare uruhashi (schöne Flüsse und Ströme).

Topografie

Eines der wasserreichsten Gebiete von Harima. Der ganze Bezirk ist von Flüssen durchzogen.

Politik

In das Dorf Shijimi (kleine Muschel) flohen die Prinzen Oke und Woke (die späteren Kaiser Ninken und Kenso), nachdem ihr Vater, Prinz Ichinohe, getötet worden war. Ein Mann namens Omi aus der Familie der Kusakabe half ihnen bei der Flucht. Nachdem der Mörder ihres Vaters verstorben war, konnten die Prinzen an den Hof zurückkehren. Später errichteten sie ihre Paläste an jenem Ort und ließen viele kaiserliche Kornspeicher errichten. Die Geschichte über die beiden Prinzen wird auch im Nihongi und Nihonshoki erwähnt.

Quellen

  • Michiko Yamaguchi Aoki (Ü.) 1997
    Records of wind and earth: A translation of fudoki with introduction and commentaries. (Monographs of the Association for Asian Studies, Bd. 53.) Ann Arbor, Mich.: Association for Asian Studies 1997.

Dieser Artikel wurde ursprünglich für das Schwesterprojekt Fudokipedia verfasst.