Weiße Vögel: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 13. September 2012, 21:04 Uhr
Im frühen japanischen Glauben besaßen weiße Vögel göttliche Kräfte. Auch in den Fudoki 風土記 werden sie immer wieder erwähnt.
Hitachi Fudoki
Im Hitachi fudoki taucht das Motiv der weißen Vögel in folgendem Abschnitt auf:
- Im Bezirk Kashima, Dorf Shirotori: (zur Namensgebung des Dorfes)
Eines Tages beobachteten die Dorfbewohner weiße Vögel am Himmel. Erstaunlicherweise verwandelten sich die Vögel nach der Landung in junge Mädchen. Als Mädchen sammelten sie während des Tages Felsen und Steine, die sie aufeinander stapelten um einen Damm zu bauen. Jeden Abend verwandelten sie sich wieder in weiße Vögel und flogen davon um am darauffolgenden Morgen wieder zu kommen um erneut in Form von jungen Mädchen zu arbeiten. Aber so schnell die Mädchen auch arbeiteten, die Felsen wurden immer wieder durch die Kraft der Wellen weggespült. (Aoki 1997: 64)
Bungo fudoki
Keiko Tennō 景行天皇 entsandte Unade in einen Verwaltungsbezirk im Norden Kyūshūs, zu dem die Provinzen Bungo 豊後 und Buzen 豊前 vormals zusammengefasst waren. Es handelt sich hierbei wohl um Unade Sukune, der der kuni no miyatsuko 國造 (semi-autonomer Herrscher) dieses Verwaltungsbezirks war.
Als dieser im Dorf Nakatomi im Bezirk Nakatsu in Buzen ankam, ging bereits die Sonne unter, weshalb er beschloss die Nacht hier zu verbringen. Am Morgen des nächsten Tages kamen weiße Vögel vom Norden aus in das Dorf geflogen. Als Unades Männer diese Vögel genauer beobachteten, verwandelten sich diese plötzlich in Reiswaffeln und nach einiger Zeit in Taro Pflanzen. Diese wuchsen unaufhörlich und sogar im Winter brachten sie Ertrag im Überfluss.
Unade war davon sehr beeindruckt und deutete dies als Zeichen der Gunst der Götter. Als er Keiko Tennō davon Bericht erstattete, war dieser hellauf begeistert und nannte das Unade unterstellte Land Toyokuni 豊国, was so viel bedeutet wie "ertragreiches Land".
Die Taro Kartoffel war das Grundnahrungsmittel der frühen Bewohner Japans, besonders jener in den südlichen Gebieten. Diese Geschichte deutet auf ein Eindringen des Nassreisanbaus in die Jäger und Sammler Kultur der frühen Kyūshū Bewohner hin.[1]
Tano
Im Bezirk Hayami 速見郡 gab es eine Gegend mit sehr fruchtbarer Erde. In keinem Teil des Reiches konnte Land so einfach urbar gemacht werden. Die Erträge zu allen Jahreszeiten waren so groß, dass die Bauern den Überschuss auf den Feldern liegen ließen. Dadurch wurden die Bewohner immer verschwenderischer und benutzten schließlich sogar Reiswaffeln als Ziele beim Bogenschießen. Da verwandelten sich die Reiswaffeln in weiße Vögel und flogen Richtung Süden. Innerhalb eines Jahres starben alle der Bauern und umliegenden Bewohner und die Felder gaben seitdem nie mehr viel Ertrag. Deshalb wird der Ort Tano 田野 genannt, was so viel bedeutet wie "verschwendete Reisfelder".
Wahrscheinlich wurde die Gegend durch Asche, die vom Ausbruch eines Vulkans stammte, zu einem unfruchtbaren Ödland.[2]
Yamato Takeru
Yamato Takeru starb vermutlich an einem unbekannten Ort in den Bergen Zentraljapans. Als er verstarb verwandelte sich sein Körper in einen großen weißen Vogel, welcher davonflog. (Aoki 1997:21)
Seine Ruhestätte bezeichnet man in den japanischen Analen als Kaiserliches Grab Shiratori 白鳥陵.
Nihon Shoki
Als Andenken an seinen verstorbenen Vater, dessen divine spirit sich in einen weißen Vogel verwandelt hatte und in den Himmel geflogen war, ließ sich Chūai Tenno aus den Provinzen weiße Vögel schicken. Vier von der Provinz Koshi gesandte Vögel wurden von Chūais jüngerem Halbbruder entwendet, weil: "These may be white birds, but when they are roasted they will become black birds." Chūai ließ ihn daraufhin töten.[3]
Kojiki
Nachweise
Quellen
- Michiko Yamaguchi Aoki (Ü.) 1997Records of wind and earth: A translation of fudoki with introduction and commentaries. (Monographs of the Association for Asian Studies, Bd. 53.) Ann Arbor, Mich.: Association for Asian Studies 1997.
Dieser Artikel wurde ursprünglich für das Schwesterprojekt Fudokipedia verfasst.