Śrīdevī: Unterschied zwischen den Versionen

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Die weibliche Gottheit '''''Śrīdevī''''' gehört im tibetischen Buddhismus zu den zornvollen Gottheiten. Sie ist eine der acht ''dharmapāla'' (Wächtergötter des Dalai Lama).<ref>Schuhmann (1997), S. 186</ref>  
 
Die weibliche Gottheit '''''Śrīdevī''''' gehört im tibetischen Buddhismus zu den zornvollen Gottheiten. Sie ist eine der acht ''dharmapāla'' (Wächtergötter des Dalai Lama).<ref>Schuhmann (1997), S. 186</ref>  
 
   
 
   
== Ursprung & Mythologie: ==
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== Ursprung und Mythologie: ==
 
Ihren Ursprung hat ''Śrīdevī'' im Hinduismus. Dort steht sie in Verbindung mit ''Lakṣmī'', die auch ''Śrī-Lakṣmī'' genannt wird.<ref>Liebert (1976), S. 279</ref>  
 
Ihren Ursprung hat ''Śrīdevī'' im Hinduismus. Dort steht sie in Verbindung mit ''Lakṣmī'', die auch ''Śrī-Lakṣmī'' genannt wird.<ref>Liebert (1976), S. 279</ref>  
 
Im Buddhismus gehört sie zu den Krodha-Göttern, die ehemaligen Feinde des Buddhismus. Diese Feinde waren anfänglich Dämonen. Der Dämonenbändiger, ''Padmasambhava'', bezwang erfolgreich Dämonen im 8. Jahrhundert. Acht davon ließ er am Leben unter der Bedingung Dharmaschützer zu werden. ''Śrīdevī'' ist die einzige weibliche Gottheit unter Ihnen. Zu den sogenannten „Acht Schrecklichen“, die ihr zornvolles Äußeres zur Abschreckung behalten haben, gehören:
 
Im Buddhismus gehört sie zu den Krodha-Göttern, die ehemaligen Feinde des Buddhismus. Diese Feinde waren anfänglich Dämonen. Der Dämonenbändiger, ''Padmasambhava'', bezwang erfolgreich Dämonen im 8. Jahrhundert. Acht davon ließ er am Leben unter der Bedingung Dharmaschützer zu werden. ''Śrīdevī'' ist die einzige weibliche Gottheit unter Ihnen. Zu den sogenannten „Acht Schrecklichen“, die ihr zornvolles Äußeres zur Abschreckung behalten haben, gehören:

Version vom 20. Juni 2012, 17:05 Uhr

Die weibliche Gottheit Śrīdevī gehört im tibetischen Buddhismus zu den zornvollen Gottheiten. Sie ist eine der acht dharmapāla (Wächtergötter des Dalai Lama).[1]

Ursprung und Mythologie:

Ihren Ursprung hat Śrīdevī im Hinduismus. Dort steht sie in Verbindung mit Lakṣmī, die auch Śrī-Lakṣmī genannt wird.[2] Im Buddhismus gehört sie zu den Krodha-Göttern, die ehemaligen Feinde des Buddhismus. Diese Feinde waren anfänglich Dämonen. Der Dämonenbändiger, Padmasambhava, bezwang erfolgreich Dämonen im 8. Jahrhundert. Acht davon ließ er am Leben unter der Bedingung Dharmaschützer zu werden. Śrīdevī ist die einzige weibliche Gottheit unter Ihnen. Zu den sogenannten „Acht Schrecklichen“, die ihr zornvolles Äußeres zur Abschreckung behalten haben, gehören:

  1. Yamāntaka = Vajrabhairava
  2. Devī = Lhamo
  3. Sitabrahman
  4. Beg-ts’e
  5. Yama
  6. Kubera = Jambhala oder Vaiśravana
  7. Mahākāla
  8. Hayagrīva [3]

Aufgaben und Funktion:

Śrīdevī gilt als die Schützerin der Lehre. Als Schutzgöttin wacht sie über Lhasa (Hauptstadt Tibets) und über die beiden Oberhäupter des tibetischen Buddhismus, den Dalai-Lama und den Pantschen-Lama.[4]

Ikonographische Darstellung:

Die dharmapāla werden häufig mit einer Krone abgebildet, die nicht wie üblich fünf Blätter oder Zacken, sondern fünf Schädel besitzt. Ihre Haare stehen mehrheitlich wie Flammen nach oben und auf der Stirn befindet sich ihr drittes Auge, dass alle Gegener der Buddhalehre erkennt. Außerdem werden sie oft von lodernden Flammen umrahmt.[5]

Auf Śrīdevī selber treffen diese allgemeinen Attribute der dharmapāla auch zu: Schädelkrone, Flammenhaare, drittes Auge auf der Stirn, umgeben von lodernden Flammen.[6]

Verweise:

  1. Schuhmann (1997), S. 186
  2. Liebert (1976), S. 279
  3. Schuhmann (1997), S. 186
  4. Schuhmann (1997), S. 192
  5. Schuhmann (1997), S. 186
  6. Schuhmann (1997), S. 192


Literatur:

  • Hans Wolfgang Schumann 1997
    Buddhistische Bilderwelt: Ein ikonographisches Handbuch des Mahāyāna- und Tantrayāna-Buddhismus. München: Eugen Diederichs Verlag 1997. (Erste Auflage 1986.)
  • Gösta Liebert 1976
    „Iconographic dictionary of the Indian religions: Hinduism - Buddhism - Jainism, Volume V.“ In: J. E. Van Lohuizen-De Leeuw (Hg.), Studies in South Asian Culture. Leiden: E. J. Brill 1976.

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