Trickster: Unterschied zwischen den Versionen
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* Lindow, John: "Loki". In: Lindsay Jones (ed.),'' Encyclopedia of Religion'', 2nd ed., Vol. 8. Detroit: Macmillan Reference USA, 2005, S. 5507-5510. [http://han.sub.uni-goettingen.de/han/Encyclopediaofreligion/go.galegroup.com/ps/retrieve.do?sgHitCountType=None&sort=RELEVANCE&inPS=true&prodId=GVRL&userGroupName=nsub&tabID=T003&searchId=R1&resultListType=RESULT_LIST&contentSegment=&searchType=AdvancedSearchForm¤tPosition=27&contentSet=GALE%7CCX3424501859&&docId=GALE|CX3424501859&docType=GALE&role= Online-Version], zuletzt aufgerufen am 01.06.2012 | * Lindow, John: "Loki". In: Lindsay Jones (ed.),'' Encyclopedia of Religion'', 2nd ed., Vol. 8. Detroit: Macmillan Reference USA, 2005, S. 5507-5510. [http://han.sub.uni-goettingen.de/han/Encyclopediaofreligion/go.galegroup.com/ps/retrieve.do?sgHitCountType=None&sort=RELEVANCE&inPS=true&prodId=GVRL&userGroupName=nsub&tabID=T003&searchId=R1&resultListType=RESULT_LIST&contentSegment=&searchType=AdvancedSearchForm¤tPosition=27&contentSet=GALE%7CCX3424501859&&docId=GALE|CX3424501859&docType=GALE&role= Online-Version], zuletzt aufgerufen am 01.06.2012 | ||
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+ | * B.Groneberg: ''Die Götter des Zweistromlandes. Kulte, Mythen, Epen.'' Düsseldorf/Zürich 2004, S.130-147 |
Version vom 2. Juni 2012, 18:10 Uhr
Die Figur des Tricksters (engl. Gauner, Schelm) wurde zuerst von der noramerikanischen Ethnologie erfasst. Sie kann ein Gegenspieler von Heilsfiguren sein, greift gerne störend in die kosmologische Ordnung ein, welche sie aber nicht vernichten kann, oder umgeht zumindest die geltenden Gesetze. Sie bringt den Menschen viele Laster, greift aber auch helfend in deren Leben ein. Fast immer zeichnet sie widersprüchliches Verhalten aus. Die Trickster-Gottheit fest einzuordnen ist schwierig, da sie so verschieden in den Kulturen auftritt.
nach: N.M.Borengässer "Trickster" in: H. Wadenfels (Hg.): Lexikon der Religionen. Phänomene - Geschichte - Ideen. Freiburg im Breisgau 1987
Beispiele
Loki ist wohl eine der rätselhaftesten Figuren der skandinavischen Mythologie. Obwohl keine eindeutigen Belege für seine Verehrung oder Bekanntheit in anderen Teilen der Germanischen Welt vorliegen, wird er zum `Dreh- und Angelpunkt´ der Mythologie (besonders der Isländischen). Häufig wird er in der Skaldendichtung, einer Form höfischer Dichtung des mittelalterlichen Skandinaviens, erwähnt.
Loki ist der Sohn des Riesen Fárbauti und der Laufey (oder Nal), bei der es sich wahrscheinlich um eine Göttin handelt. Er wird selber als eine Art Riese beschrieben. Seine Frau ist die Göttin Sigyn. Außerdem hat Loki gemeinsam mit einer Riesin drei Kinder - einen Wolf, eine Schlange und eine Frau (die manchmal auch als Todesgöttin bezeichnet wird). Diese drei `Monster´ bedrohen die Götter.
Loki lebte bei den Göttern. Es ist jedoch nicht klar, ob er selber auch ein Gott ist. Manchmal wird er als `Gott des Feuers´ interpretiert. Zunächst unterstützte Loki die Götter in ihrem Kampf gegen das Chaos. Seine Taten jedoch waren meist doppeldeutig - aus einem Missverhalten seinerseits ging schließlich etwas Positives hervor. Ihn zeichnet seine veränderbare Gestalt, sein unehrenhaftes, kurzsichtiges und impulsives Verhalten, aber auch seine hohe Intelligenz aus. Und diese Eigenschaften führten zu wichtigen kulturellen Errungenschaften. Ein Beispiel dafür ist folgende mythologische Geschichte:
Nachdem die Götter die Welt erschaffen hatten, bot ihnen ein Baumeister an eine Verstärkung um ihr Reich `Asgard´ zu errichten. Wenn ihm dies innerhalb einer bestimmten Frist gelingen sollte, wollte er als Lohn die Hand der Göttin Freyja, sowie die Sonne und den Mond haben. Die Götter willigten ein. Doch als sie sahen, dass es dem Baumeister mit Hilfe seines Hengstes gelingen würde rechtzeitig fertig zu werden, forderten sie Loki auf sich etwas zu überlegen, wie er den Baumeister um seinen Lohn bringen könne. Da verwandelte Loki sich in eine Stute und bewegte den Hengst dazu ihr zu folgen. Ohne das Pferd konnte der Erbauer der Verstärkung sein Werk jedoch nicht fertig stellen und so wurden Freyja, die Sonne und der Mond gerettet. Nach einiger Zeit kam auch Loki zurück. Als Stute hatte er ein achtbeiniges Fohlen geboren - `Sleipnir´ - das als bestes Pferd unter Göttern und Menschen gilt. Er gab es dem Gott Odin, der mit `Sleipnir´ in die Schlacht des Weltuntergangs reiten wird.[1]
Schließlich agierte Loki aber immer häufiger gegen die Götter. Bis er es letztlich zu weit trieb und von ihnen gefangen genommen wurde. Sie fesselten ihn in einer Höhle und brachten über seinem Gesicht einen Giftwurm an. Obwohl seine Frau Sigyn versucht das Gift in einem Gefäß aufzufangen, tropft immer wieder ein bisschen in seine Augen. Wenn er sich vor Schmerzen windet, bebt die Erde. So sollen die Erdbeben entstehen. In der Zeit `Ragnarök´, der Zeit der Apokalypse, des Weltuntergangs der skandinavischen Mythologie, wird Loki wieder frei kommen. Er wird die Toten in die entscheidende Schlacht führen. [2]
Mesopotamien: Enki/Ea
Enki (Ea) ist der Süßwasser- und Schöpgergott, der die Menschen aus Lehm formte und sie belebte indem er sie mit Götterblut vermengte, damit sie den Göttern die schwere Arbeit abnehmen könnten. Er ist als einziger zur Schöpfung fähig und ein Meister darin. Der Stadtgott Eridu´s war der Hüter der Me (göttlichen Kräfte, die mit allen sozialen und kulturellen Errungenschaften verbunden werden), bis Inanna ihn im Alkoholrausch überredete diese ihr zu übergeben. Damit ging die Kulturvorherrschaft von Eridu nach Uruk über. Weiter ist er der Herr der Beschwörungskünste und hilft den Menschen. Er kann durch seine Emanation vertreten sein.(per Eid oder Beschwörungsformel - sumerisch tu)
Der Götterpantheon in Eridu will die Menschen mit einer Sintflut vernichten, weil sie zu laut sind. Enki sträubt sich und warnt die Menschen mit einem Trick: er überbringt über eine Hütte als Medium einem Menschen die Nachricht der Sintflut, mit der Aufforderung eine Arche zu bauen, damit die Menschen gerettet werden; falls die Bewohner Eridus fragten, was das soll, soll der Auserwählte Untapištim ihnen sagen, er müsse aufs Meer fahren. (Gilgameš Epos, Tafel 11)
Im Epos Atramḫasis (erstmalig um 1700 v. Chr. bezeugt), mit dem die Geschichte um Noah sicherlich verwandt ist und von dem auch Tafel 11 des Gilgameš-Epos handelt, gibt Enki dem Menschen Atramḫasis den Rat die Götter zu bestechen, damit sie die Menschen, wegen ihres ständigen Lärms, nicht vernichten. Enki umgeht also den Ratsschluß der Götter weil er seine Kraturen nicht töten möchte; er hat eine Sonderstellung, doch auch o.g. Fähigkeiten sind nur bei Enki zu finden und später bei Göttern die ihm nahestehen, nämlich Marduk und Šamaš.
Er hilft aber nicht nur den Menschen sondern auch den Göttern, wenn nur die Ordnung der Schöpfung sichergestellt werden muss. So ist in dem Epos Inannas Gang zur Unterwelt die Göttin Inanna (akkadisch: Ištar) in der Unterwelt gefangen, weil sie dort ihre Me verloren hat. Die mit der Venus zu identifizierenden Göttin ist nicht nur die Göttin der Liebe und des Krieges, sondern auch die der Fruchtbarkeit. So stirbt, als Inanna in der Unterwelt bleibt, alles Leben auf der Erde. Nachdem alle anderen angerufenen Götter ihre Hilfe verweigern, wird sie aber durch Enki, dessen Schöpfung bedroht ist, wieder mit einem Trick gerettet: Er erschöpft zwei dämonenähnliche Kreaturen, die lebensspendendes Wasser und eine ebensolche Pflanze mitbringen und sie so, unter Vorbehalt, wieder in die obere Welt mitnehmen können.
Verweise
Quellen
- Lindow, John: "Loki". In: Lindsay Jones (ed.), Encyclopedia of Religion, 2nd ed., Vol. 8. Detroit: Macmillan Reference USA, 2005, S. 5507-5510. Online-Version, zuletzt aufgerufen am 01.06.2012
- http://www.lokis-mythologie.de/loki.html, zuletzt aufgerufen am 01.06.2012
- B.Groneberg: Die Götter des Zweistromlandes. Kulte, Mythen, Epen. Düsseldorf/Zürich 2004, S.130-147