Yama: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Yama bedeutet ursprünglich so viel wie „Zwilling“. Im [[Veda|Rig Veda]] werden Yama und seine Zwillingsschwester Yami als die Kinder des Sonnengottes Surya / Vivasvat mit seiner Frau Saranyu identifiziert. In einer Art goldenem Zeitalter, so der Mythos, waren alle Wesen noch unsterblich, wurden, so wie Yama und Yami, als Zwillingspaare verschiedenen Geschlechts geboren, und lebten miteinander als Liebespaare in ewigem Glück. Yama jedoch wurde seines Lebens überdrüssig, wanderte nach Süden, fand so als erster den Weg in das nach hinduistischer Vorstellung dort liegende Totenreich und starb. Seine Schwester folgte ihm, und versuchte ihn (je nach Version mal mehr, mal weniger erfolgreich) dazu zu überreden sterbliche Kinder mit ihr zu zeugen; das Geschlecht der Menschen. Yama ist von nun an der Gott der Toten, der in der Ahnenwelt, über die zur Wiedergeburt verdammten Seelen (auf dem zweiten der drei Wege der hinduistischen Eschatologie, dem „Väterweg“) herrscht<ref>Meisig 1985 S. | + | Yama bedeutet ursprünglich so viel wie „Zwilling“. Im [[Veda|Rig Veda]] werden Yama und seine Zwillingsschwester Yami als die Kinder des Sonnengottes Surya / Vivasvat mit seiner Frau Saranyu identifiziert. In einer Art goldenem Zeitalter, so der Mythos, waren alle Wesen noch unsterblich, wurden, so wie Yama und Yami, als Zwillingspaare verschiedenen Geschlechts geboren, und lebten miteinander als Liebespaare in ewigem Glück. Yama jedoch wurde seines Lebens überdrüssig, wanderte nach Süden, fand so als erster den Weg in das nach hinduistischer Vorstellung dort liegende Totenreich und starb. Seine Schwester folgte ihm, und versuchte ihn (je nach Version mal mehr, mal weniger erfolgreich) dazu zu überreden sterbliche Kinder mit ihr zu zeugen; das Geschlecht der Menschen. Yama ist von nun an der Gott der Toten, der in der Ahnenwelt, über die zur Wiedergeburt verdammten Seelen (auf dem zweiten der drei Wege der hinduistischen Eschatologie, dem „Väterweg“) herrscht:<ref>Meisig 1985 S. 18–21</ref> |
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Honour the King with thine oblations, Yama, Vivasvan's Son, who gathers men together,<br /> | Honour the King with thine oblations, Yama, Vivasvan's Son, who gathers men together,<br /> | ||
Who travelled to the lofty heights above us, who searches out and shows the path to many.<br /> | Who travelled to the lofty heights above us, who searches out and shows the path to many.<br /> | ||
Yama first found for us a place to dwell in: this pasture never can be taken from Us.<br /> | Yama first found for us a place to dwell in: this pasture never can be taken from Us.<br /> | ||
− | Men born on earth tread their own paths that lead them whither our ancient Fathers have departed.<ref> | + | Men born on earth tread their own paths that lead them whither our ancient Fathers have departed.<ref>Rig Veda 10,14,1–)</ref> |
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In den frühen Veden wird er als freundlicher, Gaben gewährender Gott und sein Reich als eine Art Himmel beschrieben; allmählich jedoch wandelt sich seine Erscheinung, und er wird zum allmächtigen, düsteren Richter der Toten, König über die Hölle, Verkörperung der Zeit und Herr der Gerechtigkeit. Er erscheint meist in Begleitung zweier Hunde, Syama und Sabala, auf einem Büffel reitend und mit einem dämonischen Gefolge.<ref>Bhattacharji 1987</ref> | In den frühen Veden wird er als freundlicher, Gaben gewährender Gott und sein Reich als eine Art Himmel beschrieben; allmählich jedoch wandelt sich seine Erscheinung, und er wird zum allmächtigen, düsteren Richter der Toten, König über die Hölle, Verkörperung der Zeit und Herr der Gerechtigkeit. Er erscheint meist in Begleitung zweier Hunde, Syama und Sabala, auf einem Büffel reitend und mit einem dämonischen Gefolge.<ref>Bhattacharji 1987</ref> | ||
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Version vom 10. August 2021, 11:23 Uhr
Themengruppe | Gottheiten (Götter, numinose Erscheinungen) |
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Name | Yama 閻魔 |
Sonstige Namen | Enma |
Rel. Zugehörigkeiten | Hinduismus, Buddhismus |
Funktion, Wirkkraft | Todesgottheit |
Bemerkung | Kind des Sonnengottes Surya |
Yama (jap. Enma) ist eine ursprünglich hinduistische Todesgottheit die insbesondere im Rahmen des Buddhismus in China und Japan Bedeutung erlangt hat.
Hinduistischer Mythos
Yama bedeutet ursprünglich so viel wie „Zwilling“. Im Rig Veda werden Yama und seine Zwillingsschwester Yami als die Kinder des Sonnengottes Surya / Vivasvat mit seiner Frau Saranyu identifiziert. In einer Art goldenem Zeitalter, so der Mythos, waren alle Wesen noch unsterblich, wurden, so wie Yama und Yami, als Zwillingspaare verschiedenen Geschlechts geboren, und lebten miteinander als Liebespaare in ewigem Glück. Yama jedoch wurde seines Lebens überdrüssig, wanderte nach Süden, fand so als erster den Weg in das nach hinduistischer Vorstellung dort liegende Totenreich und starb. Seine Schwester folgte ihm, und versuchte ihn (je nach Version mal mehr, mal weniger erfolgreich) dazu zu überreden sterbliche Kinder mit ihr zu zeugen; das Geschlecht der Menschen. Yama ist von nun an der Gott der Toten, der in der Ahnenwelt, über die zur Wiedergeburt verdammten Seelen (auf dem zweiten der drei Wege der hinduistischen Eschatologie, dem „Väterweg“) herrscht:[1]
Honour the King with thine oblations, Yama, Vivasvan's Son, who gathers men together,
Who travelled to the lofty heights above us, who searches out and shows the path to many.
Yama first found for us a place to dwell in: this pasture never can be taken from Us.
Men born on earth tread their own paths that lead them whither our ancient Fathers have departed.[2]
In den frühen Veden wird er als freundlicher, Gaben gewährender Gott und sein Reich als eine Art Himmel beschrieben; allmählich jedoch wandelt sich seine Erscheinung, und er wird zum allmächtigen, düsteren Richter der Toten, König über die Hölle, Verkörperung der Zeit und Herr der Gerechtigkeit. Er erscheint meist in Begleitung zweier Hunde, Syama und Sabala, auf einem Büffel reitend und mit einem dämonischen Gefolge.[3]
Verweise
Verwandte Themen
- Enma (japanische Form Yamas)
Literatur
- Sukumari Bhattacharji 1987„Yama.“ In: Mircea Eliade (Hg.), Encyclopedia of religion. New York: Macmillan 1987.
- Konrad Meisig 1985„Hinduistische Vorstellungen vom Leben nach dem Tode.“ In: Howard Coward (Hg.), Weiterleben nach dem Tode ? Die Antwort der Weltreligionen. Freiburg: Herder 1985.
Internetquellen
- The Rig Veda/Mandala (Stand: 2012/09/27). Aus: Wikisource
Fußnoten
Bilder
Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite:
- ↑ Yama Wandgemälde (Farbe). Post-Gupta-Periode, 11. Jh.; Alchi Kloster, Indien
Bild © Seite nicht mehr verfügbar. (Letzter Zugriff: 2021/9/12)