Euhemerismus: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 18. Juli 2021, 12:24 Uhr
Themengruppe | Ideen (Konzepte, Vorstellungen, Lehren) |
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Idee, Konzept | Euhemerismus, Interpretation der Götter als Menschen |
Bemerkung | Theorie des griechischen Philosophen Euhemeros |
Der Euhemerismus ist eine Theorie des aus der Antike stammenden griechischen Philosophen, Schriftstellers und Mythographen Euhemeros (ca. 300 v. Chr.), die besagt, dass die olympischen Götter deifizierte Menschen seien. Er verfasste einen Reiseroman namens Hiera Anagraphe ("Heilige Schrift") welche ihn auf die fiktive Insel Panchaea führte. In diesem Werk versucht er die griechische Mythologie historisch darzustellen, indem er behauptete, dass die griechischen Götter Menschen gewesen sind, die durch ihre Verdienste göttlich verehrt wurden. Ähnliche Erklärungsansätze gab es auch in späterer Zeit im christlichen Europa, in China und schließlich auch in der vormodernen Interpretation japanischer Göttermythen.
Euherismus in der japanischen Religionsgeschichte
In der japanischen Religionsgeschichte kam es in vielen Fällen zur Deifizierung von historischen Persönlichkeiten, etwa Tokugawa Ieyasu (s. Tōshō Daigongen) oder Sugawara Michizane. Diese Fälle sind jedoch streng genommen keine Beispiele für Euhemerismus, da die Menschlichkeit Teil der Ursprungslegende der jeweiligen Gottheit ist. Unter dem Einfluss konfuzianischer Theorien kam es dagegen in der Edo Zeit unter Gelehrten wie Hayashi Razan oder Arai Hakuseki zu der Ansicht, dass sämtliche japanischen Kami ursprünglich Menschen gewesen wären.
Verweise
- Euhemeros (Stand: 2012/09/30). Aus: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie (Wikimedia Foundation, seit 2001).
Religion in Japan - Ein Web-Handbuch (Bernhard Scheid, seit 2001).